Wetter-Lexikon: Wettersatellitenbilder

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Wettersatellitenbilder

Die Wettersatellitenbilder stammen meist vom europäischen Wettersatelliten Meteosat (EUMETSAT) der die Erde aus einer geostationären Umlaufbahn in rund 36000 km Höhe in verschiedenen Spektralbereichen abtastet. Sie eignen sich hervorragend für die Diagnose und Analyse des Wetterzustandes, weil sie einen globalen, aus dem Weltraum gerichteten Überblick über Schlechtwetterzonen und Schönwettergebiete erlauben. Das Infrarotbild liefert Informationen über die Temperatur der Erdoberfläche und der Obergrenze der Wolken. Jedem Temperaturbereich ist ein bestimmter Grauwert zugeordnet. Die Skala reicht von schwarz über dunkel-, mittel- und hellgrau bis weiß. Schwarz erscheinen Bereiche, die hohe Temperaturen aufweisen, wie zum Beispiel tagsüber die Wüstengebiete Nordafrikas. Weniger warme Land- oder Wasserflächen erscheinen im Bild dunkelgrau. Schnee und Eisflächen im Temperaturintervall zwischen 0 und -15°C werden mittel- bis hellgrau wiedergegeben. Die Wolken liegen in Abhängigkeit ihrer Oberflächentemperatur im Grauwertbereich von dunkelgrau bis hellweiß. Tiefe und somit warme Wolken (Nebel, Stratus) erscheinen im Bild dunkelgrau, mittelhohe Altocumulus- und Altostratusfelder werden je nach Jahreszeit mittel- bis hellgrau dargestellt und hohe Wolken sind als weiße Flächen zu identifizieren. Regen- und Gewitterwolken sind meistens hochreichende und kalte Wolken, sodaß sie im Wettersatellitenbild weiß erscheinen. Außerdem sind Gewitterwolken an ihrer kreisrunden oder ovalen Form leicht zu erkennen; sie treten oft isoliert auf. Lange Wolkenbänder mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Krümmung sind Schlechtwetterfronten. Im Mischungsbereich verschieden temperierter Luftmassen bilden sich hochreichende Wolken aus, die sich bandförmig organisieren. Werden in bodennahen Schichten warme Luftmassen durch kalte ersetzt, so bezeichnet man das hellgraue bis weiße Wolkenband als Kaltfront. Kreisrunde oder ovale Flecken deuten auf eine wetteraktive Schlechtwetterzone mit Gewittern oder starken Regenschauern hin. Im umgekehrten Fall, wenn eine kalte Luftmasse durch eine warme ersetzt wird, spricht man von einer Warmfront. Diese erscheint im Satellitenbild als kurzes, breites und kaum strukturiertes Wolkenband in hellgrau oder weiß. Bei geschlossener Bewölkung kommt es zu lang anhaltenden Niederschlägen, zu Dauerregen in der warmen und zu ergiebigen Schneefällen in der kalten Jahreszeit. Die Okklusion ist ein stark gekrümmtes mittel- bis hellgraues Wolkenband mit Regen oder Regenschauern, bzw. Schneefall oder Schneeschauern. Treten auch hellgraue bis weiße Flecken innerhalb des Wolkenbandes auf, so sind sie ein Hinweis auf gewittrige Schauer. Von den nichtbandförmigen Wolkenstrukturen sind noch weiße, meist linienförmig angeordnete, kreisrunde Wolkenzellen erwähnenswert, die zwischen Warm- und Kaltfront liegen und häufig Hagelunwetter darstellen. Die in einem hochreichenden Kaltluftkörper (Höhentief) auftretenden Gewitterzellen werden je nach Jahreszeit meistens mittel- und hellgrau dargestellt.
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