28. Jänner 2016 | 07:59 Uhr

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Fall bestätigt

Zika-Virus in Österreich

Fall in Österreich gemeldet - Gefahr besteht für Schwangere.

Das vor allem für Schwangere gefährliche Zika-Virus tritt immer öfter in Europa auf - und jetzt auch in Österreich. Eine Urlauberin hatte sich in Brasilien infiziert, wie das Institut für Tropenmedizin gegenüber dem Ö1-Morgenjournal bestätigte. Das Virus könne von einer infizierten Person nicht übertragen werden, sondern nur durch den Stich einer Tigermücke, sagte Instituts-Leiterin Ursula Wiedermann-Schmidt.

Eine Epidemie sei in Österreich nicht zu befürchten, sagt Tropenmediziner Herwig Kollaritsch. "Erstens ist es zu kalt", betonte er. Außerdem gebe es hierzulande "keine kompetenten Überträger". Wichtig sei das Auftreten des Virus allenfalls bei der Diagnostik. Eine Gefahr gebe es aber für Schwangere oder solche, die es werden wollen: So sei bei Honeymoon-Reisen Vorsicht geboten, etwa in die Dominikanische Republik, wo ebenfalls bereits Fälle des Zika-Virus registriert wurden.

Fälle in Europa
Auch aus der Schweiz wurden am Mittwoch zwei Infektionsfälle vermeldet, aus Dänemark einer und mehrere aus Deutschland. Alle Betroffenen waren unlängst in Süd- und Mittelamerika unterwegs, wo das Virus in den vergangenen Wochen hauptsächlich aufgetreten war. Zuvor hatten bereits Großbritannien, Schweden und die Niederlande Zika-Infektionen gemeldet.

Gefahr für Schwangere
Das Zika-Virus grassiert derzeit in Südamerika. Es führt bei rund 20 Prozent der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen und ist normalerweise nicht tödlich. Schwangere können das Virus aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es zu gefährlichen Fehlbildungen führen kann. Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen das Virus und kein Medikament zur Behandlung Erkrankter.

Zika-Alarm in Kolumbien

In Kolumbien wurde am Dienstag (Ortszeit) Gesundheitsalarm wegen Zika ausgerufen. Alle unter einer Höhe von 2.200 Metern liegenden Ortschaften sollten Notvorsorge treffen, erklärte das Gesundheitsministerium. Öffentliche und private Kliniken sollten Maßnahmen in Kraft setzen, um den erwarteten Anstieg der Fälle beherrschen zu können. Bisher wurden in Kolumbien bereits mehr als 13.000 Infektionen registriert. Die Behörden rieten Frauen dazu, gewollte Schwangerschaften zu verschieben.

Kampf gegen Stechmücken in Brasilien
Mehr Fälle als in Kolumbien gibt es nur in Brasilien, das derzeit am stärksten betroffen ist. Das Land steht wegen des Karnevals in Rio de Janeiro Anfang Februar und der Olympischen Sommerspiele im August besonders unter Druck, die Erkrankungswelle zu stoppen. Staatspräsidentin Dilma Rousseff kündigte einen energischen Kampf an - am 13. Februar sollen im Rahmen eines Aktionstages bis zu 220.000 Soldaten helfen, die weitere Ausbreitung der virenübertragenden Stechmückenart Aedes aegypti einzudämmen und deren Eiablageplätze zu zerstören.

Schutzanzüge im Sambadrom

Im berühmten Sambadrom, wo Hunderttausende Menschen ab Ende kommender Woche den Karneval feiern werden, versuchen Spezialisten in Schutzanzügen mit Insektenbekämpfungsmitteln und Saugern der Aedes-Mücke den Garaus zu machen und jede Infektionsgefahr mit dem Zika-Virus oder Dengue-Fieber zu vermeiden. Zum Karneval werden rund eine Million Menschen erwartet, auch für die Olympischen Spiele in Rio im August wurden bereits besondere Schutzmaßnahmen angekündigt.

Seit Oktober wurden in Brasilien mehr als 4.000 Neugeborene mit Mikrozephalie, das heißt mit einem zu kleinen Kopf, registriert - 68 Babys starben bisher.

Das Virus ist 1947 erstmals bei einem Affen aus dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt worden. Es tauchte anschließend vereinzelt auch in Asien, und 2013 dann stärker in Französisch-Polynesien auf. Aber erst seit 2015 gibt es einen massenhaften Ausbruch, der in Brasilien seinen Anfang nahm und inzwischen ganz Lateinamerika betrifft.

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