09. Februar 2017 | 12:13 Uhr
Keine Entwarnung
Zecken lässt die Kälte kalt
Tiefe Temperaturen können Zecken nicht viel anhaben - denn die Parasiten wissen sich zu schützen.
Trotz der extrem tiefen Temperaturen in diesem Winter ist für heuer keine schwache Zeckensaison in Aussicht. Die Kälte lässt den "Gemeinen Holzbock", wie die Zecke in der biologischen Fachsprache heißt, nämlich kalt. Denn: "Laub und Schnee isolieren die Kälte, wodurch Zecken gut gegen tiefe Temperaturen geschützt sind. Je dicker die Schneedecke, desto besser der Schutz", erklärte der Biologe Georg Duscher, stellvertretender Leiter des Institutes für Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. "Zecken gibt es sogar in Skandinavien, wo die Winter üblicherweise deutlich strenger sind als bei uns in Mitteleuropa."
Die Tiere sind mittlerweile fast das ganze Jahr über aktiv. Schmilzt der Schnee und gibt es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mehr als fünf bis sieben Grad Celsius, werden sie aktiv und suchen nach Nahrung in Form von Blut. "Häufig beginnt die Zeckensaison bereits im Februar und reicht bis in den Oktober hinein", so Duscher. "Wir haben auch schon in der Weihnachtszeit aktive Zecken beobachtet."
Im Vorjahr sind in Österreich 80 FSME-Erkrankungen registriert worden. Das waren 16 Fälle mehr als im Jahr 2015. "Die Mehrzahl betrifft Menschen ab 40 Jahren, da die Auffrischungsintervalle häufig nicht eingehalten werden oder auf die Impfung ganz vergessen wird", sagte Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health an der MedUni Wien in einer Aussendung des Pharmakonzerns Pfizer.
Die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis kann nicht geheilt werden und schwere neurologische Schäden zur Folge haben. Schutz bietet die im österreichischen Impfplan empfohlene FSME-Impfung, betonte Pfizer.