11. November 2018 | 23:25 Uhr
Flammen-Hölle in Kalifornien
Hier geht die Gottschalk-Villa in Flammen auf
Ein Video zeigt wie die Windmühle des Entertainers auf seinem Anwesen lichterloh brennt.
Thomas Gottschalk (68) hat sich schockiert geäußert, nachdem seine Villa in Malibu von einer Feuerwalze zerstört worden ist. "Ich kann dazu gar nichts sagen, weil mir die Worte fehlen", sagte Gottschalk der "Bild"-Zeitung vom Montag.
"Ich hatte das Gedicht 'Der Panther' in der Handschrift von Rainer Maria Rilke an der Wand hängen. Das ist ebenso in Flammen aufgegangen wie das Treppenhaus, durch das meine Kinder immer getobt sind." Der 68-Jährige hatte am Sonntag bestätigt, dass sein Anwesen in Flammen aufgegangen ist. Er habe in Deutschland gerade eine Benefiz-Gala für Kinder moderiert, als er es erfahren habe, sagte Gottschalk.
Galgenhumor bei Gottschalk
Den 42. Hochzeitstag hatte sich das Ehepaar Gottschalk anders vorgestellt. Der Entertainer nimmt das mit Galgenhumor. Der "Bild"-Zeitung sagte er: "Dass mein Herz für Thea brennt, weiß jeder. Aber dass zum Hochzeitstag auch noch unser Haus brennt, muss nicht sein." Gottschalk ist seit 1990 im US-Bundesstaat Kalifornien ansässig, wo derzeit schwere Waldbrände toben.
Die Zahl der Toten bei den Waldbränden in Kalifornien ist auf mindestens 31 gestiegen. Allein in der Gegend um die nordkalifornische Ortschaft Paradise seien mittlerweile 23 Opfer geborgen worden, teilte die Feuerwehr von Butte County am Samstagabend (Ortszeit) mit. In den ausgebrannten Häuserruinen werden noch mehr Opfer befürchtet.
Wegen starken Windes und geringer Luftfeuchtigkeit würden die Brände und die Ausbreitungsgeschwindigkeit weiter extrem bleiben. Darüber hinaus wurden im von Flammen heimgesuchten Küstenort Malibu zwei weitere Menschen tot aufgefunden, wie Polizeichef John Benedict vom Bezirk Los Angeles mitteilte.
© APA/AFP
© APA/AFP
Schlimmster Brand in der Geschichte
Damit zählt die Feuerkatastrophe in Paradise zu den schlimmsten Flächenbränden in der Geschichte des Westküstenstaates. Das Ausmaß der Zerstörung sei kaum zu beschreiben, sagte die Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde dem US-Sender CNN. Auch ihr Haus sei abgebrannt, ebenso hätten alle Mitglieder des Stadtrats ihre Häuser verloren, teilte Jody Jones mit. Ihnen stehe "harte Arbeit" bevor, den Ort wieder aufzubauen.
In der Region am Nordrand von Los Angeles schlugen zwei Flächenbrände Zehntausende Menschen in die Flucht. Das sogenannte Woolsey-Feuer verkohlte bis Samstagabend eine Fläche von mehr als 280 Quadratkilometern. Mindestens 150 Häuser seien abgebrannt, teilte die Feuerwehr mit. Rund 50.000 Gebäude seien noch in Gefahr. Bei abflauenden Winden meldeten die Löschteams aber erste Fortschritte. Die Feuersbrunst sei jetzt zu fünf Prozent eingedämmt, hieß es.
© AFP
Auch Malibu von Bränden betroffen
Für mehrere Ortschaften, darunter auch der Promi-Ort Malibu, galt am Wochenende allerdings weiterhin ein Räumungsbefehl. Dutzende Häuser seien dort abgebrannt, sagte der Bürgermeister von Malibu. Er wies die Bewohner an, sich vorerst fernzuhalten.
Viele Prominente haben an der Küste und in dem angrenzenden Hügelland teure Villen. Stars wie die Sängerin und Schauspielerin Lady Gaga, der Regisseur und Oscar-Preisträger Guillermo del Toro und die TV-Persönlichkeiten Caitlyn Jenner und Kim Kardashian waren von den Evakuierungen betroffen. Er und seine Frau seien an einem Strand in Sicherheit gebracht worden, sagte der 78-jährige "Apocalypse Now"-Star Martin Sheen in einem Interview. Sie würden die Nacht vermutlich in ihrem Auto verbringen. Dies sei das schlimmste Feuer, das er in 48 Jahren in Malibu erlebt hätte. Er habe wenig Hoffnung, dass ihr Haus noch stehe.
© APA/AFP/ROBYN BECK
© APA/AFP
Hier schleicht sich Feuerwand an das Gottschalk-Anwesen heran
Gottschalk-Villa abgebrannt
Aber auch Thomas Gottschalk war betroffen. Sein Luxus-Anwesen in Malibu wurde von den Flammen komplett zerstört, berichtet die "Bild". Der Entertainer bestätigte dies auch gegenüber dem Blatt. Er selbst sei nicht vor Ort gewesen, da er auf einer Veranstaltung in München war. Allerdings musste seine Ehefrau Thea gemeinsam mit den Katzen und 100 anderen Anrainern in ein Hotel nach Los Angeles fliehen.
Die Gottschalks besitzen das Areal seit 1998. Die beiden Söhne Tristan und Roman sind beide dort aufgewachsen. Jetzt wurde ihr Heim zum Opfer der Flammen. Ein Video auf Instagram zeigt, wie die Windmühle des Anwesens der Gottschalks lichterloh brennt.
© APA/AFP
Trump droht mit Entzug von Bundesmitteln
US-Präsident Donald Trump warf den zuständigen Behörden in Kalifornien Missmanagement vor. "Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Feuer in Kalifornien außer dem schlechten Forstmanagement", schrieb Trump auf Twitter. Milliarden Dollar würden jährlich ausgegeben und trotzdem stürben so viele Menschen. Er drohte dem von den Demokraten regierten Staat mit dem Entzug von Bundesmitteln.
Der Verband der Feuerwehrleute in Kalifornien (CPF) feuerte zurück. Trump habe eine "uninformierte politische Drohung gegen die unschuldigen Opfer dieser verheerenden Feuer" ausgesprochen, sagte Verbandschef Brian Rice. Dies sei auch ein "schmählicher" Angriff auf die Feuerwehrleute, die ihr Leben riskieren würden.
© APA/AFP/JOSH EDELSON
© APA/AFP/JOSH EDELSON