03. November 2024 | 10:53 Uhr
"Gefahr ist extrem!"
Unwetter-Alarm an Spaniens Küste
Der spanische Wetterdienst warnt vor heftigen Gewittern, starken Regenfällen (bis zu 120 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden), Hagel und starken Windböen.
Madrid. Die Zahl der Toten nach den schweren Unwettern im Osten und Süden Spaniens steigt weiter - und viele Menschen gelten weiter als vermisst. Der Notdienst der am schwersten getroffenen Mittelmeerregion Valencia gab die jüngste Bilanz mit 213 Toten an, wie der staatliche Sender RTVE berichtete. Das Unwetterphänomen "Kalter Tropfen" hält sich aber weiter über Spaniens Mittelmeerküste auf.
Wetterdienst: "Die Gefahr ist extrem!"
Rund 400 Kilometer von der Katastrophen-Region Valencia entfernt gibt es nun eine neue Unwetter-Warnung. Der staatliche spanische Wetterdienst „Aemet“ warnt vor einer Extrem-Wetterlage in der Region Almeria am Mittelmeer. "Die Gefahr ist extrem!", schreibt der Wetterdienst via X. Menschen, die sich in der Region Almeria aufhalten, werden aufgefordert, sich sofort in Sicherheit zu bringen. Der spanische Wetterdienst warnt vor heftigen Gewittern, starken Regenfällen (bis zu 120 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden), Hagel und starken Windböen.
Die zweithöchste Warnstufe Orange gilt in Teilen der Region Valencia, unter anderem in der Provinz Castellón, wo heftige Regenfälle niedergehen könnten. Die Bergungsarbeiten laufen am mittlerweile sechsten Tag nach der Katastrophe weiter. Vor allem in Tunneln und überfluteten Tiefgaragen oder Parkhäusern stellt sich die Suche besonders schwierig dar.
Militär wird aufgestockt
Regierungschef Pedro Sánchez hatte am Samstag angekündigt, das Militär am Katastrophenort um weitere 5.000 Soldaten aufzustocken und auch 5.000 Polizisten zu entsenden. Mittlerweile sind mehr als 3.600 Militärangehörige in den am schlimmsten betroffenen Ortschaften nahe der Großstadt Valencia im Einsatz, wie die spanische Zentralregierung in Madrid verkündete.
Zuvor hatte es harte Kritik allen voran aus den betroffenen Ortschaften gegeben, die sich in den ersten Tagen auf sich allein gestellt sahen. In vielen der etwa 15 besonders schlimm getroffenen Dörfer sind weiterhin Straßen von aufgetürmten Autos oder gestrandetem Hausrat versperrt und mit dickem Schlamm überzogen.
Auch dank vieler Freiwilliger ist dort mittlerweile Hilfe angelaufen, und auch die Stromversorgung funktioniert zum großen Teil wieder. In dem Gebiet westlich und südlich der Stadt Valencia sorgte vor allem ein Fluss für einen Großteil der Zerstörung: Ein sonst eher trockenes Bachbett hatte sich mit den heftigen Regenfällen vom Dienstag in einen reißenden Strom verwandelt und war Richtung Meer durch mehrere Ortschaften gerast.