23. November 2017 | 14:44 Uhr
"Neuer Stressfaktor"
Forscher warnen: Erde leuchtet nachts zu hell
Neuer Stressfaktor stellt Bedrohung für Tiere, Pflanzen und Menschen dar.
Die Nächte auf der Erde sind zu hell – und das stellt eine Bedrohung für Tiere, Pflanzen und Menschen dar. Zu diesem Ergebnis ist eine neue Studie gekommen, die Satellitendaten ausgewertet hat, berichtet die "Los Angeles Times".
"Aus der Evolutionsperspektive gesehen ist künstliches Licht ein neuer Stressfaktor. Das Problem ist, dass Licht in Orten, Zeiten und Intensitäten installiert worden ist, wo es nicht natürlich auftritt. Viele Organismen haben keine Chance, sich an diesen neuen Stressfaktor anzupassen", so Franz Holker vom Leibniz-Institute of Freshwater Ecology and Inland Fisheries.
Artenvielfalt bedroht
Die immer größer werdende Lichtverschmutzung habe Auswirkungen auf die Umwelt, auf Tiere und auch auf die Gesundheit der Menschen. Vor allem auf nachtaktive Tiere wirke sich das Licht problematisch aus.
"Die Artenvielfalt ist deswegen bedroht, weil diese Tiere ihre Gewohnheiten wie Fortpflanzung und Zugverhalten ändern. Das betrifft Insekten, Amphibien, Fische, Vögel, Fledermäuse und andere Tiere", so Holker.
Größter Lichtzuwachs in Entwicklungsländern
Den größten Lichtzuwachs gibt es in den Entwicklungsländern in Asien, Afrika und Südamerika, zeigt die Studie, die zwischen Oktober 2012 und Oktober 2016 geführt wurde.
Ziel der groß angelegten Studie war es, Problemlösungen zu finden. "Wir sind sehr interessiert daran, mit Städten, lokalen Regierungen und der Industrie zusammenzuarbeiten, um Wege zu finden, diesen Trend rückgängig zu machen", erklärte Christopher Kyba, Studienleiter am Forschungsinstitut für Geowissenschaften in Deutschland laut BILD.