16. Mai 2023 | 11:49 Uhr

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Winterjacken-Wetter

Warum der Frühsommer so kalt ausfällt

Besonders in Deutschland, aber auch in Österreich fiel der Frühling dieses Jahr eher winterlich aus. Zeitweise musste man sich gar mit Temperaturen um den Gefrierpunkt herumschlagen, wenn auch durch einige Sonnenstunden erhellt.

Der prolongierte Winter ist auf eine Erwärmung der Stratosphäre zurückzuführen, die sich etwa 20 bis 25 Kilometer oberhalb der Erdatmosphäre befindet. Normal herrschen in dieser Schicht Temperaturen von bis zu minus 70 Grad im Winter und bis zu minus 30 Grad im Sommer. Diesen Frühling kam es allerdings zu einem Phänomen, das sich „Sudden Stratospheric Warming“ nennt und das zuletzt zu Beginn des Jahres 2013 beobachtet wurde. Dabei kommt es zu einem Anstieg der stratosphärischen Temperaturen auf bis zu 24 Grad plus. Ursächlich sind Wechselwirkungen der Stratosphäre mit Troposphäre und Nordatlantik.

Kalte Luft aus Nord- und Osteuropa

Dieses „Sudden Stratospheric Warming“ führt zu einer Abschwächung des Polarwirbels, der dadurch auch seine Richtung ändern, zusammenbrechen oder sich in zwei Ströme spalten kann. Dieses „Splitting“ ist 2023 eingetreten und wirkt sich auf tiefere Luftschichten aus. Gleichzeitig bilden blockierende Wetterlagen eine Barriere und hoher Luftdruck vom Nordatlantik baut sich über Skandinavien bis nach Westrussland auf. Die westliche Strömung, die normal über Europa vorherrschend ist, nimmt ab und dreht sich auf östliche Richtung. Über diese östliche Strömung macht die kalte Luft, die sich im Hochdruckgebiet über Nord- und Osteuropa gesammelt hat, ihren Weg nach Österreich
 

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Sonnig, im Westen später Schauer. 16/28°

Bis zum Nachmittag überwiegt in vielen Regionen noch der sonnige Wettercharakter, auch wenn sich vermehrt Wolken in höheren Schichten bemerkbar machen können. Zähe Nebel- oder Hochnebelfelder gibt es aber stellenweise in manchen Alpentälern sowie im Süden. Von Südwesten her verdichten sich die Wolken, wobei jedoch der Föhn regional noch dagegen hält. Am Nachmittag sind am ehesten in Osttirol sowie rund um den Bodensee die ersten Schauerzellen oder auch Gewitter möglich, der eigentliche Wettersturz vollzieht sich erst in der Nacht auf Montag, dann allerdings schließlich in ganz Österreich. Tagsüber ist es vor allem in der Ostregion nochmals sehr windig, der Wind aus Ost bis Süd bläst dort mäßig bis sehr lebhaft. Frühtemperaturen 12 bis 22, Tageshöchsttemperaturen 24 bis 32 Grad.
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