25. Mai 2020 | 15:56 Uhr

Wiener Votivkirche © Getty Images

Gotischer Prachtbau

Alles über die Wiener Votivkirche

Wussten Sie, dass die Entstehung der Kirche auf ein Attentat zurückgeht?

Die römisch-katholische Wiener Votivkirche im Bezirk Alsergrund ist mit einer Höhe von 99 Metern der zweithöchste Sakralbau Wiens. Die Entstehung der Votivkirche, die heute zu den schönsten und bedeutendsten neogotischen Kirchen der Welt zählt, geht auf ein Attentat auf den jungen Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1853 zurück. Erzherzog Ferdinand Maximilian, der Bruder des erst 23-jährigen Franz Joseph, rief die BürgerInnen der Monarchie nach dem Mordversuch auf den Kaiser dazu auf, Geld für die Errichtung eines Doms zu spenden, der als „Votivgabe“ (=Dankgeschenk) der Völker für die Rettung des jungen Kaisers errichtet werden sollte.

Nachdem 300.000 EinwohnerInnen aller Nationen der Donaumonarchie diesem Aufruf nachgekommen waren, wurde der Bau des „Ringstraßendoms“ 1856 offiziell begonnen. Architekt war der damals erst 27-jährige Heinrich von Ferstel, der im Laufe seiner Karriere Wiens Architektur maßgeblich prägte. Er war neben mehreren Palais unter anderem für den Bau des Hauptgebäudes der Universität Wien verantwortlich, das sich direkt neben der Votivkirche befindet.

 

Symbol der Zusammenkunft

Die Votivkirche sollte ursprünglich alle Nationen des Vielvölkerstaats vereinen und ein Symbol der Einheit und „Heimat“ innerhalb der Donaumonarchie sein. Als die Kirche 20 Jahre später am 24. April 1879, dem Tag der Silberhochzeit von Kaiser Franz Joseph I. und Sisi, eröffnet wurde, war von Einheit und Harmonie innerhalb der Monarchie keine Rede mehr. Zu groß waren die Differenzen im Vielvölkerstaat, zu stark der Drang nach nationaler Unabhängigkeit.

Seinen Ort der interkulturellen Zusammenkunft bekam Franz Joseph I. unwissentlich nun doch, mehr als 100 Jahre später. Denn heute treffen sich im Park vor der Kirche Studenten und Schüler, Familien und Singles, Kinder und Ältere aller Nationen, Religionen und Gesinnungen. Der Votivpark ist zum kosmopolitischen Hotspot geworden, und auch die Kirche selbst hat ihre Tore für alle Kulturen geöffnet. Denn neben der deutschsprachigen nutzt auch die englischsprachige und die lateinamerikanische Pfarrgemeinde das neogotische Gotteshaus. Darüber hinaus wird ein Schwerpunkt auf die Seelsorge ausländischer Besucher gelegt, die Votivkirche hat mit Pfarrer Joseph Farrugia sogar einen „Tourismusseelsorger“.

Votivkirche-Innen-Getty-620620.gif © Getty Images

 

Öffnungszeiten

Die Votivkirche ist Dienstag bis Sonntag zur Besichtigung geöffnet, hinzu kommen Gottesdienstzeiten und Möglichkeiten zur Beichte oder Aussprache.

Besichtigung: Dienstag bis Freitag 16:00-18:00 Uhr, Samstag und Sonntag 10:00-12:00 Uhr.

Gottesdienste: Samstag 18:00 Uhr, Sonn- und Feiertag 10:00 Uhr, 11:15 Uhr (mehrsprachig), 19:00 Uhr (Studentenmesse). Weitere Termine finden Sie unter https://www.votivkirche.at/_service.htm.

Möglichkeiten zur Beichte oder Aussprache gibt es jeweils eine halbe Stunde vor der Messe.

 

Führungen und Events

Jeden dritten Samstag im Monat wird um 11:00 Uhr eine Führung durch die Votivkirche angeboten. Hier können Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über Geschichte, Architektur und Funktion des Ringstraßendoms erfahren. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang der Kirche (Straße-des-Achten-Mai, 1090), die Kosten betragen 7 Euro pro Person. Mehr Infos und Termine für Gruppen bekommen Sie unter +43 676 81 25 411.

Im ehemaligen Hoforatorium befindet sich ein Museum, in dem Exponate und architektonische Pläne einen Einblick hinter die Kulissen bieten. Besonders bemerkenswert ist der sogenannte „Antwerpener Altar“, der aus dem 15. Jahrhundert stammt. Derzeit ist das Museum wegen Renovierung geschlossen, Updates und Infos finden Sie unter https://www.votivkirche.at/_museum.htm.

 

Angebote für Kinder

Einmal monatlich wird ein Wortgottesdienst für Kinder abgehalten. Hier soll die Bibel spielerisch und mit allen Sinnen kindgerecht vermittelt werden. Nähere Infos unter https://www.votivkirche.at/_kinder.htm.

 

Anreise

Die Adresse der Votivkirche lautet Rooseveltplatz, 1090 Wien. Das Gebäude ist mit folgenden öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen:

  • U-Bahn: Linie U2 (Station Schottentor)
  • Straßenbahn: Linien 1, D, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44, 71
  • Bus: Linie 1A

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Sonnig, im N+NO teils neblig, -4/5°

Besonders im Rheintal und im nördlichen Alpenvorland nahe der Donau halten sich Nebel- und Hochnebelfelder oft recht hartnäckig bis zum Nachmittag. Überall sonst lichten sich die Nebel meist bis Mittag und es setzt sich verbreitet strahlend sonniges Wetter durch. Der Wind weht meist nur schwach, nur im Osten bläst teils mäßiger Westwind. Nachmittagstemperaturen minus 2 bis plus 10 Grad, erneut ist es in mittleren Höhenlagen am mildesten. Heute Nacht: Die Nacht verläuft trocken und oft sternenklar, lediglich in den Nebelregionen des Nordens und Ostens, wie dem Donautal, dem Wald- und Weinviertel sowie dem Wiener Becken bilden sich bereits am Montagabend teils hartnäckige Nebelfelder. Der Wind weht oft nur schwach. Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 10 in inneralpinen Tälern bis minus 1 Grad in mittleren Höhenlagen des Ostens.
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