13. Juli 2016 | 09:21 Uhr
Oberösterreich
Unwetter: "So etwas gab es noch nie"
Zwei Häuser evakuiert, Stromausfälle, Überflutungen und blockierte Straßen.
Sturm und Starkregen haben in der Nacht auf Dienstag die Einsatzkräfte in OÖ auf Trab gehalten. Seit dem Abend standen 1.500 Helfer im Einsatz. Neben dem Großraum Linz und Steyr sowie Kirchdorf war das Innere Salzkammergut massiv betroffen. Am stärksten erwischt hat es Bad Ischl. Laut Feuerwehr, die allein dort zu 115 Einsätzen gerufen wurde, glich die Kaiserstadt "einem Schlachtfeld".
In Bad Ischl mussten sich die Helfer zu den Einsatzorten erst einmal durchkämpfen. Weil der Regen so stark war, die Straßen überflutet oder von Bäumen blockiert, gab es kaum ein Weiterkommen mit Fahrzeugen. Die Feuerwache Perneck entging selbst nur knapp einer Überflutung. Die Einsatzkräfte hatten zuerst ihr eigenes Depot zu sichern, bevor sie ausrücken konnten.
"Es war Katastrophenstimmung in Bad Ischl. Ich bin seit über 40 Jahren bei der Feuerwehr, aber so etwas gab es noch nie", sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Stefan Schiendorfer dem ORF OÖ.
Blackouts und Evakuierungen
Viele Ortsteile waren ohne Strom, da umgeknickte Leitungen Bäume beschädigt hatten und ein Strommast in Brand geraten war. Zwei Wohnhäuser mussten evakuiert werden, nachdem der Sturm auf einem Hang mehrere Bäume entwurzelt hatte. Besonders dramatisch war die Situation auch in der Ortschaft Mitterweißenbach, wo durch den Stromausfall das Beatmungsgerät eines Patienten ausfiel, bis die Feuerwehr die Versorgung wieder in Gang setzte.
Im gesamten Bundesland wurden zahlreiche Keller überflutet, umgestürzte Plakatwände und herabgefallene Äste blockierten Straßen, Bäume drohten umzuknicken und Dächer sowie Stromleitungen zu beschädigen, zahlreiche Gebäude wurden abgedeckt, Autos blieben in Unterführungen stecken. Seit etwa 18.30 Uhr sind bei der Landeswarnzentrale rund 400 Notrufe eingegangen. In der zweiten Nachthälfte kamen kaum mehr neue Einsätze dazu. Vielerorts waren am Dienstag aber noch die Aufräumarbeiten im Gang.