11. August 2020 | 21:58 Uhr
Wiesen wurden in Seen verwandelt
Unwetter in Steiermark: Flut riss sogar Straße mit sich
Eine Spur der Verwüstung zog sich am Ufer der Feistritz entlang. Die B72 wurde an einigen Stellen überschwemmt und teils sogar weggerissen.
Die Feistritz im Norden des oststeirischen Bezirkes Weiz hat am Dienstagnachmittag nach heftigen Regenfällen in den Fischbacher Alpen eine Spur der Verwüstung durch die Gemeinden gezogen und Wiesen in Seen verwandelt. Der normalerweise beschauliche Fluss mit selten mehr als einem Meter Tiefe riss Brücken und einen Teil der Weizer Straße (B72) weg. Ein Tennisplatz war mit Schlamm bedeckt.
Laut Patrick Friedl vom Bezirksfeuerwehrverband Weiz wurden die ersten Wehren um 12.46 Uhr alarmiert, danach kamen nach und nach mehr Einsätze herein. Zwölf Wehren arbeiteten bis zum Abend 45 Einsätze ab. Doch ein Lokalaugenschein zeigte ein massives Schadensbild. Die Feistritz ist in St. Kathrein am Hauenstein, Ratten, im Fischbacher Ortsteil Falkenstein, in Strallegg sowie bis hinunter auch in Anger teils großflächig über die Ufer getreten.
© APA/BFV WEIZ/BI D.V. ING. PATRICK FRIEDL
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Die Ursache war das Gewitter über den Fischbacher Alpen - eine Gewitterzelle, die sich nur langsam weiterbewegt hatte. Deshalb gingen innerhalb einer halben Stunde rund 55 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Ein derart starker Niederschlag innerhalb kurzer Zeit habe es laut den Bewohnern zuletzt in den 80er-Jahren gegeben. Die Bäche konnten die Wassermassen nicht fassen, traten über die Ufer und mündeten schließlich in die Feistritz, die binnen kurzer Zeit ebenfalls über die Ufer trat.
© APA/BFV WEIZ/BI D.V. ING. PATRICK FRIEDL
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Die Feistritz verläuft über weite Strecken neben der B72, daher war diese auch besonders stark von Überschwemmungen betroffen. Zwischen Falkenstein und Birkfeld passierte in einem überschwemmten Straßenabschnitt ein Unfall mit zwei Pkw. Zwei Insassen mussten von der Feuerwehr gerettet werden. In Ratten nahe der Firma Horn riss es einen Teil der B72 komplett weg. Die Straße war nicht mehr zu sehen, dafür ein einziger riesiger Fluss. Vereinzelt wurden kleinere Brücken weggerissen und Häuser nahe des Ufers überschwemmt. Unternehmen wie etwa ein Autohaus in Falkenstein stand unter Wasser.
© APA/BFV WEIZ/BI D.V. ING. PATRICK FRIEDL
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Hart getroffen hat es auch den Tennisverein, den USV Feitlclub Pacher, in Strallegg. Sie Mitglieder schaufelten am späten Nachmittag ihren Court vom Schlamm frei, der rund 15 Zentimeter auf dem roten Sand lag. "Die Feistritz war sicher vier Meter höher als sonst", sagte Obmann Christoph Klaminger zur APA, während er mit seinen Klubkollegen Scheibtruhe um Scheibtruhe den Schlamm hinaustransportierte. Er hoffte, dass noch diesen Sommer wieder alles sauber ist und wieder gespielt werden kann.