07. Jänner 2024 | 09:30 Uhr
Stufe 3 von 5
Teilweise erhebliche Lawinengefahr in Niederösterreich
In Teilen Niederösterreichs hat am Sonntag erhebliche Lawinengefahr geherrscht.
In Teilen Niederösterreichs hat am Sonntag erhebliche Lawinengefahr geherrscht. Stufe 3 von 5 galt laut dem Warndienst in höheren Lagen in den Ybbstaler und Türnitzer Alpen, im Gippel-Göller- sowie im Rax-Schneeberggebiet. Die Bergrettung rechnete damit, dass die Neuschneemengen in den kommenden Tagen für erhöhtes Einsatzaufkommen sorgen könnten. Seit Dezember sind die Helfer laut einer Aussendung 110 Mal ausgerückt, um Menschen in alpinen Notlagen zu unterstützen und retten.
Es gelte vorrangig den frischen Triebschnee zu beachten, teilte der Warndienst mit. "Eine Schneebrettauslösung kann bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers erfolgen", hieß es im Lawinenbericht. In den Gutensteiner Alpen und im Semmering-Wechselgebiet wurde das Risiko oberhalb von 1.200 Metern als "mäßig" (Stufe 2) beurteilt. Für Sonntag wurde den ganzen Tag über Schneefall bis in tiefe Lagen prognostiziert. Am Montag soll der Niederschlag nur noch unergiebig ausfallen. Erwartet wurde starker bis stürmischer Wind.
In Verbindung mit dem vorhergesagten Wind besteht laut einer Aussendung die Gefahr, dass sich die neuen Niederschläge nicht rasch genug mit der Altschneedecke verbinden. Die Folge sind ein instabiler Schneedeckenaufbau und ein Steigen der Gefahr außerhalb des organisierten Skiraumes. "Und wir wissen, der Wind ist der Baumeister der Lawinen", teilte Matthias Cernusca, Landesleiter Bergrettung Niederösterreich, mit.
Die Bergrettung appellierte, Lawinenverschütteten-Suchgerät, Sonde, Lawinenschaufel sowie Mobiltelefon mit ausreichend Akku beim Wintersport in den Bergen abseits der gesicherten Pisten mitzuführen. "Genauso wichtig ist es natürlich, die Benutzung der Lawinenschutzausrüstung zu perfektionieren, im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen", betonte Cernusca. Es sei bei derartigen Bedingungen unabdingbar, sich über den Lagebericht und die Wettervorhersagen zu informieren.
Mehr als 15 Prozent aller bisherigen Wintereinsätze waren Unverletzten-Rettungen, also Notrufe, die nicht in Folge einer Verletzung getätigt wurden, sondern wegen Notlagen aufgrund fehlender Ortskenntnisse, Tourenplanung oder Vorbereitung. Das zeige, "dass die Bergrettung oft zu Notfällen ausrückt, die durch bessere Vorbereitung und Planung vermieden werden hätten können", erklärte der Landesleiter. Zwar sei jeder Ausflug mit einem gewissen Restrisiko verbunden, dieses gelte es aber mit guter Vorbereitung zu minimieren, was Tourenplanung, Kondition und Können betrifft. "Bitte planen Sie Ihre Touren mit dem nötigen Respekt und entsprechender Vorbereitung", so Cernusca. 1.350 Personen sind ehrenamtlich bei der Bergrettung in Niederösterreich aktiv, teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in der Aussendung mit.
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