12. Oktober 2024 | 17:16 Uhr

Tsuchinshan-Atlas
Super-Komet ab heute über Österreich sichtbar
Heute ist der erst 2023 entdeckte Komet "C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas" mit freiem Auge über Österreich sichtbar.
Heute sollte sich der Super-Komet Tsuchinshan-Atlas in ganzer Pracht in der Abenddämmerung zeigen – vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Am ehesten könnte sich ein Blick wohl im Südosten Österreichs ausgehen.
Die Wetterbedingungen sind heute leider alles andere als ideal, da in den kommenden Stunden aus Westen vermehrt hochliegende Wolken aufziehen. Die besten Chancen herrschen wohl im Südosten des Landes. pic.twitter.com/wQnFNXBeCs
— uwz.at (@uwz_at) October 12, 2024
Zu sehen ist der Komet, wenn man nach Westen in Richtung der untergehenden Sonne schaut. Am besten sieht man ihn kurz nach dem Sonnenuntergang um 18.20 Uhr. In den ersten Tagen soll der Komet mit freiem Auge sichtbar sein.
Heute beginnt die Sichtbarkeit von Komet #TsuchinshanATLAS. Das Zeitfenster für eine Beobachtung ist aber kurz (nach Sonnenuntergang am West-Horizont). Nach der Monatsmitte wird das Zeitfenster zwar länger, die Helligkeit nimmt jedoch ab. Mehr Infos dazu: https://t.co/hIvfqmeeTN
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Arbeitsgemeinschaft für Astronomie lädt zum gemeinsamen Beobachten ein
In der Bundeshauptstadt lädt die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) bei entsprechenden Witterungsbedingungen zum gemeinsamen "Beobachten und Fotografieren von Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS)" auf die Sophienalpe (Lagerwiese), 1140 Wien, Sofienalpenstraße 113 ein.
Der letzte Komet der mit freiem Auge sichtbar war, war Hale-Bopp Ende der 90er-Jahre.
Anfang 2023 entdeckt
Entdeckt wurde "Tsuchinshan-Atlas" Anfang 2023 von Observatorien in China und Südafrika. Das Objekt stammt aus der Oortschen Wolke, einer kugelschalenförmigen Ansammlung von Objekten in den äußeren Bereichen des Sonnensystems, und umkreist die Sonne auf einer extrem lang gezogenen Bahn, so Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Seinen sonnennächsten Punkt (Perihel) hat der Komet am 27. September erreicht, war zu dieser Zeit aber noch nicht von Mitteleuropa aus zu sehen.
Auf der Südhalbkugel zeigte sich der Komet dagegen bereits, von dort stammen spektakuläre Bilder. "Der Komet hat sich erwartungsgemäß wie im Lehrbuch sowohl von der Helligkeit als auch der Erscheinung entwickelt", erklärte der Kometenexperte und Obmann des Astronomischen Zentrum Martinsberg (NÖ), Michael Jäger, gegenüber der APA. Er hat mit Kollegen in den vergangenen Tagen von Namibia aus "Tsuchinshan-Atlas" beobachtet und fotografiert. Der Komet sei so hell wie die hellsten Sterne am Himmel gewesen (1. Größenklasse), der sehr lange Schweif mehr als 20 Grad am Himmel lang gewesen. Zum Vergleich: Der scheinbare Monddurchmesser entspricht etwa einem halben Grad.