13. Juli 2023 | 09:42 Uhr
12.000 Haushalte ohne Strom
Sturmschäden und 350 Feuerwehreinsätze in Kärnten
Eine Unwetterfront ist am Donnerstag ab 2.00 Uhr in der Nacht über Kärnten gezogen und hat für rund 350 Feuerwehreinsätze in den mittleren und östlichen Landesteilen gesorgt.
Wie Hans-Jörg Rossbacher von der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) auf APA-Anfrage sagte, war in dieser Unwetternacht der Sturm das größte Problem. Bäume wurden geknickt, entwurzelt oder stürzten auf Straßen, Häuser, Dächer, Fahrzeuge und Stromleitungen. Berichte über Verletzte gab es nicht.
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Mehr als 1.400 Feuerwehrleute waren in der Nacht im Einsatz. Gegen 8.30 Uhr waren noch gut 50 Einsätze offen, die Feuerwehrleute dort mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Zahlreiche Einsätze gab es für alle Feuerwehren in Klagenfurt. Die Berufsfeuerwehr der Landeshauptstadt meldete, Dächer seien teilweise abgetragen worden, Bäume auf Fahrbahnen gestürzt und Überflutungen habe es gegeben.
Tausende Haushalte ohne Strom
Rund 100 Schadstellen im Stromnetz führten dazu, dass bis zu 12.000 Haushalte ohne Versorgung waren. Zu Mittag waren noch 4.000 Haushalte ohne Strom, wie Robert Schmaranz von der Kärnten Netz GmbH erklärte. Betroffen war vor allem der Kärntner Zentralraum - der Raum Villach, dazu die Bezirke Feldkirchen und Klagenfurt-Land. Die Behebung der Schäden dauere an, so Schmaranz. "Wir sind noch immer nicht bei allen Störstellen." Für den Nachmittag waren weitere Gewitter prognostiziert.
Mehrere Zugverbindungen ausgefallen
Von Ausfällen betroffen waren mehrere Kärntner Bahnstrecken. Im Gailtal zwischen Arnoldstein und Hermagor ist voraussichtlich noch bis zum Nachmittag ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Bereits wieder befahrbar sind nach Ausfällen die Abschnitte Rosenbach - Villach, Klagenfurt - Villach, wo es bei Föderlach Probleme gab, sowie der Bereich Paternion.
Straßen durch Bäume blockiert
Im Straßenverkehr gab es nach wie vor Probleme. Die Einsatzkräfte mussten zahlreiche, auf Fahrbahnen gestürzte Bäume entfernen. Laut Polizei war etwa die Wörthersee Süduferstraße (L96) wegen umgestürzter Bäume nur erschwert passierbar. Auch ein Haus und ein geparkter Pkw bei Maiernigg wurden getroffen, wie eine Behördensprecherin sagte. Die Ossiacher Süduferstraße (L49) musste wegen einer abgerissenen 20kv-Stromleitung, die auf die Fahrbahn gefallen war, vorübergehend gesperrt werden.
Äcker und Wälder beschädigt
Nicht nur an der Infrastruktur hat der Sturm Schäden angerichtet, auch Äcker und Wälder waren betroffen. Maisfelder im Raum Klagenfurt waren sichtlich in Mitleidenschaft gezogen und in Neuhaus (Bezirk Völkermarkt) hat der starke Wind die Bäume eines Waldes großflächig umgeknickt. Bei der Hagelversicherung sind schon viele Sturmmeldungen insbesondere aus dem Südkärntner Raum und dem Raum Villach eingegangen. Hubert Gernig sagte auf APA-Anfrage, Garten-und Ackerbau seien betroffen. Seiner Einschätzung nach seien 1.000 Hektar Mais verloren. Beim Getreide brächten die Sturmschäden Qualitätsminderungen, die jedoch nicht von der Hagelversicherung entschädigt würden.