22. Dezember 2023 | 07:24 Uhr
Zahlreiche Einsätze
Schwere Schäden: Sturm Zoltan fegt über Österreich
Das Sturmtief "Zoltan" hat zwischen Donnerstagabend und Freitagfrüh in Teilen Österreichs für zahlreiche Feuerwehreinsätze geführt.
Das Sturmtief "Zoltan" hat zwischen Donnerstagabend und Freitagfrüh in Teilen Österreichs für zahlreiche Feuerwehreinsätze geführt. In Salzburg stürzte im Stadtteil Lieferin ein Baum auf einen vorbeifahrenden Obus, dabei wurde die 55-jährige Lenkerin verletzt. In Oberösterreich forderte die Sturmfront ab Donnerstagabend die Feuerwehren vor allem im Westen des Landes. In Summe wurden bis 2.00 Uhr rund 3.400 Einsatzkräfte von 230 Feuerwehren zu 400 Einsätzen gerufen.
Ab 18.30 Uhr hatten sich in der Landeswarnzentrale Oberösterreich die Notrufe gehäuft, gegen 22.30 Uhr nahmen die Einsätze schlagartig zu, hieß es dort. Besonders betroffen waren Inn-, Hausruck- und Traunviertel sowie Bad Ischl.
Im Bezirk Vöcklabruck wurde ein Fahrzeug von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Alle Insassen konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. In der Gemeinde Hartkirchen (Bezirk Eferding) war vorerst eine Siedlung mit acht Häusern nicht erreichbar, da mehrere umgeknickte Bäume die einzige Zufahrtsstraße blockierten.
© APA/MANFRED FESL
Schäden in NÖ
Sturm hat seit Donnerstagabend für rund 130 Feuerwehreinsätze quer durch Niederösterreich gesorgt. Unter anderem mussten umgestürzte Bäume beseitigt werden, zudem wurden Strom- und Telefonleitungen beschädigt, sagte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, am Freitag zur APA. "Wir sind und bleiben in Alarmbereitschaft", betonte er. Gerechnet werde mit "massiven" Einsätzen bis zum Wochenende. Auf den Bergen herrschte teils erhebliche Lawinengefahr.
© Doku NÖ
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Laut Resperger kam es zu kleinflächigen Stromausfällen, weiters seien Bäume auf Autos gefallen, eine Gartenhütte wurde beschädigt und ein verwehtes Trampolin musste von einer Straße entfernt werden. Größere Feuerwehren seien aufgrund der Wetterprognose durchgehend besetzt, erklärte der Sprecher.
In den Türnitzer und Ybbstaler Alpen, im Gippel-Göllergebiet sowie im Rax-Schneeberggebiet wurde die Lawinengefahr am Freitag als erheblich beurteilt (Stufe 3 von 5). Es reiche bereits eine geringe Zusatzbelastung, "mit der Zunahme der Triebschneeansammlungen sind auch Auslösungen von großen Lawinen möglich", teilte der Warndienst mit. In den Gutensteiner Alpen sowie im Semmering-Wechselgebiet oberhalb von 1300 Metern wurde das Risiko als mäßig (Stufe 2) eingeschätzt. Mit Neuschnee und Sturm wurde für Samstag ein Anstieg der Lawinengefahr erwartet.
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Buslenkerin in Salzburg verletzt
In Salzburg hatten die orkanartigen Windböen in der Peter-Pfenninger-Straße einen großen Baum entwurzelt, der auf den Obus stürzte. Fahrgäste kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, die Buslenkerin musste mit ersten Informationen nach leichten Verletzungen ins Spital gebracht werden. Am Fahrzeug und an den Oberleitungen entstand erheblicher Sachschaden. In der Folge wurde gegen 23.00 Uhr der gesamte Obus-Verkehr in Salzburg eingestellt.
Meldungen über weitere Verletzte lagen am Morgen nicht vor. Laut Landesfeuerwehrkommando hatten es die rund 620 Einsatzkräfte vor allem mit umgestürzten Bäumen, abgerissenen Ästen und abgestürzten Dach- und Fassadenteilen zu tun, die Straßen blockierten. In Bürmoos (Flachgau) wurde eine Garnitur der Salzburger Lokalbahn wegen umgestürzter Bäume und Leitungsschäden geräumt.
Lange Staus
Umgestürzte Bäume sorgten Freitagfrüh für erheblichen Stau auf der Tauernautobahn (A10), wie der ÖAMTC der APA mitteilte. In Fahrtrichtung Villach stürzten mehrere Fichten auf die rechte Fahrbahn bei Kilometer 4, die nun weggeräumt werden müssten, so eine Sprecherin. Es kam zu erheblichem Rückstau, der bis zur Westautobahn (A1) reichte.
Vom starken Wind war auch der Flugverkehr betroffen. Zwei aus Hamburg bzw. Düsseldorf kommende Maschinen wurden am Abend wegen der staken Seitenwinde am Flughafen Salzburg nach Linz umgeleitet, zwei weitere Verbindungen gestrichen, sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus zur APA.
Auch in Wien gab es mehr Arbeit für die Feuerwehr. Von 210 Einsätzen waren 80 auf den Sturm zurückzuführen, hieß es auf APA-Anfrage. Grobe Schäden wurden aber keine verzeichnet.