22. November 2022 | 11:44 Uhr
Schnee-Chaos
Lkw rutscht von Schneefahrbahn und stürzt in Bachbett
Die Karte der Unwetterzentrale leuchtet derzeit in vielen Teilen Österreichs, vor allem im Süden, rot - Warnstufe 5. Die Schnee-Walze zieht jetzt Richtung Osten.
Die Schneewalze soll zwar heftig, dafür aber auch kurz ausfallen. Bis Mittwochfrüh soll die Schneefallgrenze auf 400 bis 600 Meter abfallen, was auch für Schnee auf den Straßen sorgen könnte. Tirol, Kärnten, die Steiermark und das Burgenland sollen am heftigsten betroffen sein. Im Laufe des Tages soll in vielen Regionen der Regen in Schneefall übergehen und sorgt so in höheren Regionen für bis zu 25 Zentimeter Neuschnee. In Tälern sollen es maximal sechs Zentimeter werden.
Lkw rutscht von Schneefahrbahn und stürzt in Bachbett
Der starke Schneefall sorgte in St. Johann in Tirol für einen schweren Verkehrsunfall: Ein Lkw kam auf einer glatten Schneefahrbahn auf der B164 zwischen Pfaffenschwendt und Fieberbrunn ins Rutschen und stürzte in ein Bachbett. Das Fahrzeug kam rund sechs Meter in einer Unterführung zum Stillstand, wie die Freiwillige Feuerwehr via Facebook berichtet. Der verletze Fahrer wurde nach Erstversorgung von Rettung und Notarzt gemeinsam mit der Feuerwehr Fieberbrunn aus dem Unfall-Lkw befreit und in das Bezirkskrankenhaus St. Johann geliefert.
Die ebenso alarmierte Feuerwehr Kirchdorf übernahm mit der Feuerwehr St. Johann den Aufbau der Ölsperre in der Fieberbrunnerache, da der Dieseltank beim Abrutschen schwer beschädigt wurde und dadurch der meiste Inhalt des Tanks in einen kleinen Bach gelangte, welcher wiederrum in der Fieberbrunnerache mündet.
Der Einsatz für die Feuerwehr St. Johann konnte nach einer knappen Stunde wieder beendet werden. Die Feuerwehr St. Johann stand mit 16 Mann und drei Fahrzeugen im Einsatz.
© wetter.at Die Schnee-Vorhersage für Dienstag.
Wetter ab Mittwochmorgen wieder milder
Nach Mittwochmorgen soll es dann aber wieder milder werden. Mit etwa zwei bis neun Grad sollen die Tageshöchstwerte wieder steigen, wobei Donnerstagfrüh im Osten noch Glatteisgefahr besteht. Das erste Adventwochenende soll dann ebenso mild ausfallen, während am Freitag sogar mit etwas Sonne zu rechnen ist.
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Luftaufnahme zeigt Feuerwehrauto im Einsatz auf schneebedeckter Straße in Kaprun
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Fahrzeug des Winterdienstes bei der Räumung der mit Schnee bedeckten Fahrbahn
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Rettungsauto im Einsatz auf schneebedeckter Fahrbahn
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Luftaufnahme einer Straße in der Gemeinde Kaprun
Die Prognose im Detail
- Wien: Der Hochnebel zieht im Laufe des Tages ab, zeitgleich verdichten sich die Wolken mit der Annäherung eines Adriatiefs aber, sodass sich höchstens ein paar Sonnenfenster ausgehen. Am Nachmittag beginnt es von Süden her langsam zu regnen, bis in der Nacht verstärkt sich der Niederschlag dann weiter. In der Nacht können in den höheren Langen auch Schneeregen oder Schneefall dabei sein. Der Wind weht eher schwach aus Nord bis Ost. Frühtemperatur um 1 Grad, Tageshöchsttemperatur bei rund 5 Grad.
- Niederösterreich: Von Süden her breiten sich mehrschichtige Wolkenmassen auf Niederösterreich aus, diese lösen die Nebel- und Hochnebelschichten im östlichen Flachland und im Waldviertel weitgehend. Sonnenfenster bleiben auch beim Übergang der Bewölkungsformen eher selten. Am Nachmittag beginnt es dann von Süden her auch immer häufiger zu regnen, die Schneefallgrenze sinkt. Der Hauptniederschlag wird für die Abend- und Nachtstunden erwartet, dann schneit es teils auch bis etwa 500 herunter. Etwas Nordwind weht. Frühtemperaturen minus 2 bis plus 2 Grad. Tageshöchsttemperaturen 2 bis 6 Grad.
- Burgenland: Dichte Wolken und von Süden einsetzender Regen bestimmen am Dienstag das Wetter. Im Südburgenland regnet es am Nachmittag zum Teil auch stärker, am Abend und in der Nacht breitet sich das Niederschlagsfeld dann auch auf die nördlichen Landesteile aus. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend allmählich auf Lagen zwischen 700 und 400m Seehöhe ab. Es kommt mäßiger Wind aus Nord bis Nordost auf. Frühtemperaturen 0 bis 2 Grad, Tageshöchsttemperaturen 4 bis 6 Grad.
- Steiermark: Ein Italientief bringt am Dienstag trübes, nasses und kaltes Wetter. Von Südwesten her breiten sich im Laufe des Vormittags kräftige Niederschläge auf die gesamte Steiermark aus, länger trocken ist es bis Mittag noch im Osten. Die Schneefallgrenze pendelt je nach Niederschlagsintensität zwischen 500 und 800 m Höhe, zumindest in höher gelegenen Tälern der Obersteiermark wird es somit winterlich. Am späten Nachmittag und Abend kann es dann auch im Südosten teils bis in tiefe Lagen herab Schneeregen geben. Höchstwerte 2 bis 4 Grad, dazu kommt teils lebhafter Nordostwind auf.
- Kärnten: Am Dienstag sorgt ein Tief über Italien für trübes und nasskaltes Wetter. In Kärnten beginnt es in der Früh von Süden her leicht zu regnen und zu schneien, wobei die Schneefallgrenze auf 900 bis 600m absinkt. Am Vormittag weitet sich der Niederschlag auf ganz Oberkärnten aus, im Tagesverlauf dann auf das ganze Land. Bei intensiverem Niederschlag kann es auch in ganz tiefe Lagen herab schneien. Die Temperaturen ändern sich tagsüber kaum und liegen meist zwischen 0 und 3 Grad.
- Oberösterreich: Am Dienstag überwiegen von der Früh weg dichte Wolken, ab dem mittleren Vormittag breiten sich von Westen und Süden her Regen und Schneefall aus. Am meisten Niederschlag fällt am Nachmittag im südlichen Bergland, am wenigsten nördlich der Donau. Die Schneefallgrenze sinkt auf 300 bis 700 m, teilweise schneit es also bis in tiefe Lagen. Die Frühtemperaturen liegen zwischen -3 und +1 Grad, die Höchstwerte erreichen 1 bis 6 Grad.
- Salzburg: Am Dienstag ist es meist trüb, im Lauf des Vormittags breitet sich von Südwesten her Regen auf das ganze Land aus. Am Nachmittag regnet oder schneit es häufig, intensiv sind die Niederschläge entlang der Tauern und im Lungau. Die Schneefallgrenze sinkt auf 500 bis 800 m. Im Lungau frischt am Nachmittag kräftiger Nordwestwind auf. Die Frühtemperaturen liegen zwischen -4 und +1 Grad, die Höchstwerte erreichen 0 bis 5 Grad.
- Tirol: Eine aktive Kaltfront erfasst Tirol. Aus dichter Bewölkung regnet und schneit es von der Früh bis über Mittag anhaltend und kräftig mit Schwerpunkt Brennerregion über das hintere Zillertal bis nach Osttirol. Die Schneefallgrenze liegt in Osttirol in tiefen Lagen, wo nasser Schnee fällt. Auch in Nordtirol kann es bis Mittag nassen Schneefall bis in das Inntal geben. Nachmittags im Oberland Wetterberuhigung. Tiefstwerte: -2 bis +2 Grad, Höchstwerte: 0 bis 4 Grad.
- Vorarlberg: Eine aktive Kaltfront erfasst Vorarlberg mit Regenschauern und Abkühlung. Aus dichter, tiefer Bewölkung regnet und schneit es am Vormittag anhaltend, insbesondere im Süden. Die Schneefallgrenze liegt bei rund 800m. Am wenigsten Niederschlag kommt zwischen Bodensee, Rheintal und dem Bregenzerwald, wo es am Nachmittag schon trocken ist. Tiefstwerte: 0 bis 4 Grad, Höchstwerte: 3 bis 8 Grad.
+++ Der oe24-Wetter-LIVE-Ticker zum Nachlesen HIER +++
Morgen Schneefallgrenze zwischen 400 und 800m
Der Einfluss des Italientiefs lässt am Mittwoch nach, es bleiben aber noch dichte Wolkenmassen in der Osthälfte des Landes zurück. Auch das Niederschlagsfeld schwächt sich bereits deutlich ab, bis Mittag muss in der Ostregion sowie in den Bergen von Salzburg ostwärts noch mit etwas Regen oder Schneefall gerechnet werden. Schneefallgrenze zwischen 400 und 800m, nach Westen hin ansteigend. Langsam setzt sich immer mehr die Sonne durch, bevor in Vorarlberg und Tirol Wolkenfelder der nächsten Front eintreffen. Der Wind weht schwach bis mäßig, am Alpenostrand zunächst auch noch lebhaft aus West bis Nordwest. Frühtemperaturen minus 2 bis plus 4 Grad, Tageshöchsttemperaturen 3 bis 9 Grad.
"Gatschwetter" in Villach
In Villach ist der Schneefall inzwischen in Regen übergegangen:
Das Niederschlagsende in #Villach nähert sich. Der #Schneefall ist mittlerweile wieder in #Regen übergegangen, somit bestes Gatschwetter. pic.twitter.com/E2QPycN5di
— Wetterstation Wien-Favoriten (@WWien10) November 22, 2022
Schnee-Chaos sorgt für nächsten Unfall
Erneut kam es heute auf einer schneebedeckten Fahrbahn zu einem schweren Verkehrsunfall: Auf der Radsberger Landesstraße (L 100c) in Ebenthal (Bezirk Klagenfurt) geriet gegen 16:35 Uhr ein 30-jähriger Lenker aus dem Bezirk Klagenfurt mit seinem Lkw ins Rutschen und prallte dabei frontal gegen den entgegenkommenden Pkw eines 68-jährigen Lenkers aus Klagenfurt.
Der 68-jährige Lenker erlitt bei dem Verkehrsunfall Verletzungen unbestimmten Grades und wurde von der Rettung in das UKH Klagenfurt gebracht, wie die Kärntner Landespolizeidirektion berichtet.
Niederschläge verlagern sich ostwärts
"Streckenweise bitte auf Winter einstellen!", warnt Ö3-Wettermoderator Sigi Fink via Facebook:
In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt der Niederschläge allmählich ostwärts und vor allem von Unterkärnten bis ins östliche Flachland regnet oder schneit es teils kräftig. Die Schneefallgrenze liegt hier meist zwischen 300 und 600m, wobei es vorübergehend auch bis in tiefe Lagen schneien kann. Weiter im Westen lassen die Niederschläge hingegen langsam nach und klingen schließlich auch ab. Im Südosten und entlang des Alpenhauptkammes bläst lebhafter Nordwind. Tiefsttemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad.
Schnee-Foto aus dem Gasteiner Tal
Schnee fiel heute auch im Steirischen Ennstal:
Ein Foto aus Bruck an der Großglocknerstraße:
Die Gesamtschneehöhen für morgen Früh
#Österreich: Hier die Gesamtschneehöhen für morgen in der Früh nach unserem Super HD Modell. Im Hochgebirge von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern werden dann stellenweise 100 bis 120 cm #Schnee liegen. Für Details in die Länder/Bezirke. /CG https://t.co/dAiHrL1Fnm
— Alpinwetter | kachelmannwetter.com (@Alpinwetter) November 22, 2022
Schnee-Warnung in mehreren Bundesländern
Die ZAMG veröffentlichte eine Schnee-Warnung für folgende Regionen:
© ZAMG
Der Wetterdienst warnt in den betroffenen Gebieten vor folgenden Gefahren: Erhöhte Unfallgefahr auf schneeglatten Straßen, Verschlechterung der Passierbarkeit von Straßen, speziell höher gelegener sowie ganzjährig geöffneter Passstraßen und Gefahr von leichtem Schneebruch bei Nassschnee: Kleinere Äste können abbrechen (Höhenabhängigkeit der Gefahr).
Schnee auf der Raststation Pack
Schnee gab es heute auch am Pack-Abschnitt der A2 Südautobahn. Mitarbeiter der Asfinag sind am Packsatttel im Einsatz.
© Asfinag Webcam
Schnee am Brenner
Auch am Brenner ist der Schnee schon liegen geblieben – für LKWs gilt weiterhin Schneekettenpflicht.
Schneewalze zieht weiter
Nachdem untertags am meisten Schnee in Tirol und im Salzburger Land niedergegangen ist, verlagert sich der Schwerpunkt gegen Abend langsam nach Kärnten, in die Steiermark und später ins Mittelburgenland.
Schneekettenpflicht für LKWs
Die Asfinag ist bereits im Dauereinsatz, um die Fahrbahnen in den betroffenen Bundesländern zu räumen. Die Verantwortlichen weisen wiederholt auf die Schneekettenpflicht für LKWs hin.
Hier hat es am meisten geschneit:
- Laterns/Gapfohlalpe 19,4 mm
- Obergurgl 16,3 mm
- Neustift 14,8 mm
- Rinn 13,0 mm
- Alberschwende 12,8 mm
- Mayrhofen 12,8 mm
- Pitztaler Gletscher 12,5 mm
- Brenner 12,3 mm
- Rudolfshütte 11,0 mm
In der Nacht kommt Schnee bis nach Wien
Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend langsam ab. In der Nacht können in Wien in den höheren Langen auch Schneeregen oder Schneefall dabei sein.
Kräftige Schneefälle auch in Südtirol
In #Suedtirol schneit es in den Bergen recht kräftig. Seit heute morgen oft 10 bis 15 cm Neuschnee. Entwicklung der Schneehöhe bei Klick auf den Messwert. /FRhttps://t.co/MvkgP6GXci
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) November 22, 2022
Fotos zeigen Schneemassen in Obertauern
© www.vogl-perspektive.at © www.vogl-perspektive.at
Auf 2.000 Metern liegt im Salzburger Land bereits 20 Zentimeter Schnee – im Tal sind es 10 Zentimeter.
Karte zeigt, wo es heute zu Schneefällen kommt
© wetter.at
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