30. November 2017 | 07:52 Uhr
Aufgepasst:
Schnee in Wien bringt Verkehrskollaps
Der erste Schnee in Wien sorgt für Behinderungen im Verkehr.
Im Frühverkehr in Kombination mit den ersten Schneefällen der Saison in Ostösterreich ist es Donnerstagfrüh vor allem rund um Wien zu Stauungen gekommen. Nach Angaben des ÖAMTC ereignete sich auf der A4 (Ostautobahn) gegen 6.15 Uhr zwischen Bruck a.d. Leitha und Fischamend ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen, worauf ein Fahrstreifen gesperrt war. Der Stau erreichte zehn Kilometer Länge.
Zu Verzögerungen kam es laut dem Autofahrerklub auf der salznassen A2 (Südautobahn) ab Traiskirchen, auf der A3 (Südostautobahn) ab Münchendorf und auf der A21 (Wiener Außenringautobahn) zwischen Hinterbrühl und Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) in beiden Richtungen. Zähflüssig ging es zudem auf der S1 (Wiener Außenringschnellstraße) von Schwechat Richtung Vösendorf. Behinderungen gab es auch im Waldviertel, u.a. blieb auf der B37 bei Rastenfeld ein Lkw hängen.
Neuschnee fiel am Donnerstag in allen Teilen Niederösterreichs, am intensivsten im Most- und Industrieviertel, wo laut dem Landespressedienst bis zu zehn Zentimeter gemessen wurden. Die Landesstraßen L und B waren matschig bzw. gestreut, Räum- und Streueinsätze seien überall im Gange.
Kettenpflicht für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen galt auf der B20 über den Josefsberg und den Annaberg, der B21 über das Gscheid und den Rohrersattel und der B23 über den Lahnsattel. Die Temperaturen lagen in der Früh zwischen minus drei Grad in Spitz und plus zwei in Waidhofen an der Ybbs. Im Raum Mank (Bezirk Melk) und Retz im Weinviertel herrschte Bodennebel, die Sichtweiten betrugen 50 bis 100 Meter.
Winterreifen notwendig
So staut es im Frühverkehr laut ÖAMTC etwa auf der Donauufer Autobahn (A22) im Bereich Kaisermühlen. Auch auf der A2 Südautobahn ist zwischen dem Autobahnknoten Guntramsdorf und dem Autobahnknoten Inzersdorf mit Verzögerungen zu rechnen.
„Man sollte sich am Morgen auf winterliche Verhältnisse auf den Straßen einstellen, vor allem in den höher gelegenen Bezirken im Westen, Richtung Außenringautobahn kann es rutschig werden“, so UBIMET-Sprecher Josef Lukas. Wer noch keine Winterreifen umgerüstet hat, sollte das Auto stehen lassen.
Räumfahrzeuge in Wien sind bereit
Da es nun auch in Wien winterliche Verhältnisse gibt, hat sich die Magistratsabteilung 48 für den Einsatz gegen Schnee und Eis gerüstet. Im Bedarfsfall kann sie auf bis zu 350 Räum- und Streufahrzeuge sowie rund 1.400 Mitarbeiter zurückgreifen.
Alleine im Fuhrpark der MA 48 finden sich 70 Fahrzeuge für die Betreuung des Hauptstraßennetzes. 180 Kleingefährte kümmern sich um Nebenstraßen und Radwege. Weiters können 100 Kraftfahrzeuge privater Partner eingesetzt werden.
In Sachen Streuung wird eine Technologie verwendet, die den Salzverbrauch bei geringen Minusgraden reduzieren soll. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wird reine Sole ausgebracht, bei kälteren Temperaturen oder hohen Schneemengen kommt Feuchtsalz zu tragen. Die Streusplittmenge und damit der Feinstaub würden durch diese beiden Methoden deutlich reduziert, hieß es. Noch im Winter 1995 hat die MA 48 mehr als 133.500 Tonnen Splitt gestreut, vergangenes Jahr nur noch 78 Tonnen.
Auch Doppelklingenpflüge gelten als eine Methode, um den Streumittelverbrauch zu reduzieren. Er besteht aus zwei hintereinanderliegenden Pflugscharen, wobei die zweite Klinge für die Feinräumung bei unebenen Flächen zuständig ist. Die Anzahl dieser Spezialgeräte sei zuletzt von 17 auf 62 erhöht worden.