02. Februar 2023 | 20:20 Uhr
Entspannung nicht in Sicht
Schnee-Chaos sorgt für Verkehrsbehinderungen in ganz Österreich
In mehreren Bundesländern mussten Feuerwehren zu Fahrzeugbergungen ausrücken.
Wien. Starke Schneefälle haben Donnerstagfrüh in ganz Österreich für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Auf vielen Straßen wurden Schneekettenpflichten verhängt. Betroffen waren die Arlberg Schnellstraße (S16), die Mühlviertler Straße (B310) im Bereich Freistadt, die Katschberg Straße (B99) sowie zahlreiche Landesstraßen vor allem in Ober- und Niederösterreich, meldete der ÖAMTC. In Niederösterreich und der Steiermark rückte die Feuerwehr zu Fahrzeugbergungen aus.
Durch die schwierigen Fahrbahnverhältnisse kam es zu zahlreichen Sperren durch hängengebliebene Lkw. Betroffen waren unter anderem die Pyhrn Autobahn (A9) bei Ried im Traunkreis, die Westautobahn (A1) bei Regau und einige weitere Landesstraßen in Tirol bis Niederösterreich. Unfälle waren eine weitere Folge der schwierigen Wettersituation. "Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Wetter- und Fahrbahnverhältnissen an und vermeiden Sie unnötige Fahrten mit dem Auto!", so die ÖAMTC-Mobilitätsinformation.
NÖ: Erhebliche Probleme im Straßenverkehr
Im Bezirk Baden in Niederösterreich verursachte der nasse Schnee vor allem im Großraum Alland, Heiligenkreuz und Klausen-Leopoldsdorf erhebliche Probleme im Straßenverkehr. Nächtliche Niederschläge sorgten für Feuerwehreinsätze, berichtete das Bezirkskommando in einer Aussendung. Einige hängen gebliebene Lkw mussten geborgen werden. Ähnlich war die Situation im Mostviertel. Hier lagen die Einsatzschwerpunkte nach Angaben der Helfer vor allem im Bezirk Amstetten bzw. im Ybbstal. Auf 14 Straßenabschnitten in Niederösterreich herrschte laut Landespressedienst Kettenpflicht. In höheren Lagen musste zum Teil mit Schneefahrbahnen gerechnet werden.
In der Steiermark gab es am Donnerstag ebenfalls schon zahlreiche Probleme auf den Straßen und Autobahnen. Laut einer Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark war gegen 4.45 Uhr ein slowakischer Sattelzug auf der schneeglatten Fahrbahn der Südautobahn (A2) nahe Schäffern hängen geblieben. Er geriet ins Rutschen und blockierte beide Fahrstreifen in Richtung Wien. Weitere Schwerfahrzeuge blieben im Wechselgebiet hängen. Die Folge war ein zwischenzeitlich rund zehn Kilometer langer Stau. Erst gegen 6.30 Uhr waren beide Spuren wieder frei, allerdings bis 8.00 Uhr mit Kettenpflicht für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen.
Frontalkollision von zwei Transportern
Auf der Eisen Straße (B115) bei Trofaiach (Bezirk Leoben) wurden gegen 6.20 Uhr bei einer Frontalkollision von zwei Transportern vier Personen verletzt: Der 35-jähriger Lenker eines Klein-Lkws aus dem Bezirk kam bei starkem Schneefall ins Schleudern. Das Fahrzeug geriet auf die Gegenfahrbahn und kollidierte frontal mit dem entgegenkommenden Klein-Lkw eines 34-Jährigen. Der 35-Jährige dürfte laut Polizei schwer verletzt worden sein. Er sowie der 34-jährige Lenker und seine beiden Beifahrer (51 und 35) wurden mit Verletzungen in die umliegenden Spitäler eingeliefert. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden. Die Unfallstelle war für mehr als zwei Stunden für den Verkehr gesperrt.
Einsatzkräfte bei der Bergung eines Lkws am Donnerstag in Mautern:
© APA/FF-MAUTERN/PHILIPP HUBNER
Am Vormittag meldete die Asfinag auch Probleme auf der A2 im Bereich Packsattel in Richtung Kärnten. Ein Lkw kam quer über die Fahrbahn zum Stehen. Die A2 war daher abschnittsweise gesperrt. Pkw wurden umgeleitet. Lkw mussten die Sperre abwarten. Gegen 4.30 Uhr war es auch auf der Semmering Schnellstraße (S6) schon zu einem Unfall auf Schneefahrbahn gekommen. Eine Person wurde dabei verletzt, teilte der Feuerwehrverband Mürzzuschlag mit.
In Oberösterreich wurden die Feuerwehren in der Nacht und am Donnerstagvormittag zu insgesamt 165 schneebedingten Einsätzen im gesamten Bundesland gerufen. Rund 2.000 Helfer waren damit beschäftigt, von den Straßen abgekommene Fahrzeuge zu bergen und Bäume, die unter der Schneelast und durch den Sturm auf die Straße gestürzt waren, zu entfernen. Besonders massive Behinderungen gab es zu Mittag im Raum Seewalchen/Gampern (Bezirk Vöcklabruck) wo etliche Straßen aufgrund von hängen gebliebenen Fahrzeugen blockiert waren. Im Innviertel - in St. Georgen bei Obernberg am Inn und in Geinberg - wurden bei Verkehrsunfällen Personen in ihren Autos eingeklemmt, berichtete das Landesfeuerwehrkommando.