19. Juli 2022 | 11:36 Uhr
Was Sie jetzt beachten müssen
Ozon-Alarm in Wien: Informationsschwelle überschritten
Die Ozonkonzentrationen wird im weiteren Tagesverlauf ähnlich hoch bleiben und die Informationsschwelle weiterhin überschritten werden. Die Stadt Wien gab Empfehlungen zu freiwilligen Verhaltensweisen bekannt.
Wien. Im Ozonüberwachungsgebiet 1 Nordostösterreich sind an der Messstelle Lobau Ozonkonzentrationen größer als 180 µg/m³ als Einstundenmittelwert gemessen worden. Damit wurde die Informationsschwelle gemäß Ozongesetz überschritten, heißt es in einer Aussendung der Stadt Wien.
© umweltbundesamt
Es ist zu erwarten, dass die Ozonkonzentrationen im weiteren Tagesverlauf ähnlich hoch bleiben werden und die Informationsschwelle weiterhin überschritten wird.
Empfehlungen zu freiwilligen Verhaltensweisen
Ozonkonzentrationen über der Informationsschwelle können bei einzelnen, besonders empfindlichen Personen und erhöhter körperlicher Belastung geringfügige Beeinträchtigungen hervorrufen. Der normale Aufenthalt im Freien, z.B. Spaziergang, Baden oder Picknick, ist auch für empfindliche Personen unbedenklich. Diese sollten sich besonders über den weiteren Verlauf der Ozonkonzentration im Aufenthaltsbereich informieren. Weitere individuelle Schutzmaßnahmen sind erst bei Überschreiten der Alarmschwelle erforderlich.
Aufgrund der erhöhten Ozonbelastung ersucht die Wiener Umweltschutzabteilung, auf nicht unbedingt notwendige Autofahrten zu verzichten und öffentliche Verkehrsmittel zu benützen.
EU-Klimadienst warnt vor hoher Ozonbelastung
Der EU-Klimawandeldienst Copernicus hat angesichts der Hitzewelle in Europa vor einer gesundheitsschädlich hohen Ozonbelastung in großen Teilen Europas gewarnt. In den derzeitigen extrem heißen Tagen könne es auch im Nordwesten Europas zu Ozonwerten kommen, die als gefährlich für die Gesundheit gelten, hieß es in einer Mitteilung des Copernicus-Monitoringdienstes für die Erdatmosphäre.
In Südeuropa - etwa Portugal, Spanien und Italien - seien kürzlich bereits Werte von mehr als 200 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen worden. Das gilt als deutlich zu hoch für Menschen wie Umwelt.
Dem deutschen Umweltbundesamt zufolge kann eine zu hohe Ozonkonzentration etwa zu Kopfschmerzen, Husten oder Tränenreiz führen. Bei körperlicher Anstrengung kann das Ozon auch tief in das Lungengewebe vordringen und dort Gewebe schädigen und Entzündungen hervorrufen. "Die möglichen Auswirkungen einer sehr hohen Ozonbelastung auf die menschliche Gesundheit kann sowohl im Blick auf Atemwegs- als auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen beträchtlich sein", sagte Mark Parrington vom Copernicus-Monitoring-Dienst.
Warnung vor weiteren Waldbränden
Außerdem warnen die Copernicus-Forscher vor weiteren Waldbränden, wie sie in vielen Ländern Südeuropas bereits enormen Schaden anrichten. In großen Teilen Westeuropas sehe man eine "extreme Brandgefahr", in einigen Teilen sogar eine "sehr extreme Brandgefahr".
Tatsächlich ist Hitze an sich nie ein Auslöser für Waldbrände. Aber lang anhaltende Hitze kann nach Angaben von Wissenschaftern die Verdunstung von Wasser fördern und in Verbindung mit ausgedehnten Trockenperioden so die Bedingungen für die Entstehung und Ausbreitung von Bränden begünstigen.