12. Dezember 2017 | 06:09 Uhr

Sturm-Rankweil11.jpg © Dietmar Mathis / Fotografenmeist

Vor allem im Westen & Süden

Sturm sorgte für Chaos in Österreichs

Im Kärntner Bezirk Völkermarkt wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. 

Wegen des Föhnsturms hat der Bezirkshauptmann des Kärntner Bezirks Völkermarkt am Dienstag in den frühen Morgenstunden Zivilschutzalarm gegeben. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die Häuser nur in dringenden Fällen zu verlassen, Kindergärten und Schulen bleiben im gesamten Bezirk Völkermarkt sowie in der Stadt Ferlach geschlossen. 6.000 Haushalte waren ohne Strom.
 
   Die ganze Nacht über tobte der Föhnsturm vor allem im südlichen Unterkärnten mit unverminderter Heftigkeit. Besonders stark betroffen war die Gemeinde Bad Eisenkappel, worauf Bezirkshauptmann Gerd-Andre Klösch gegen 4.30 Uhr Zivilschutzalarm gab. Nach Rücksprache mit Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wurde entschieden, dass im Bezirk Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben. "Für Kinder, die nicht daheimbleiben können, weil es keine Betreuung gibt und die deshalb in die Schule kommen, gibt es einen Notdienst, sie werden also betreut", sagte Klösch zur APA. Er habe zudem bereits einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert. In der Früh tagte der Landes-Koordinationsausschuss, um die Einsätze zu koordinieren.
 

Krisenstab beschloss Straßensperren

 
Ebenso heftig betroffen war der Bezirk Klagenfurt-Land, im besonderen die Gemeinden Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Maria Rain, Feistritz im Rosental, St. Margareten und Zell-Pfarre. Sämtliche Feuerwehren des Abschnitts Rosental waren die ganze Nacht im Dauereinsatz. Genauso schlimm war die Situation in Ferlach. Die Loiblpass-Straße wurde ab Unterloibl bis zum Loibltunnel gesperrt, das beschloss ein während der Nacht in der Gemeinde eingerichteter Krisenstab. Die Stadtgemeinde war in den frühen Morgenstunden nach Angaben der Polizei auch von Klagenfurt via Auto nicht erreichbar, die Loiblpass-Straße auf Höhe Wegscheide nahe der Hollenburg (Gemeinde Maria Rain) für den gesamten Verkehr gesperrt.
 

Feuerwehren im Dauereinsatz

 
Grund dafür waren zahlreiche umgestürzte Bäume im Hollenburger Wald, die am Montagabend auf die Straße stürzten. Dabei wurden zahlreiche Pkw getroffen und teils schwerbeschädigt. Der Verkehr kam völlig zum Stillstand, einer Einsatzgruppe der Polizei gelang es, vorerst alle Personen aus dem Gefahrenbereich zu lotsen, während immer wieder Bäume niederkrachten. Eine 30 Meter hohe Fichte traf ein Polizeiauto und das Fahrzeug eines auf gleicher Höhe stehenden 59-Jährigen aus Spittal/Drau. Während der Spittaler und sein Beifahrer unverletzt blieben, wurde ein im Polizeifahrzeug sitzender Beamter bei dem Unfall verletzt. Er wurde ebenso wie eine zweite verletzte Person von der Rettung ins Spital gebracht.
 
Für den Dienstag gab die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vorsichtige Entwarnung. "Es bleibt zwar noch stürmisch, der Höhepunkt des Föhnsturms ist aber überschritten", hieß es in der Früh auf APA-Anfrage.
 

Baum stürzte im Salzburger Pongau auf Auto

Aber nicht nur in Kärnten auch in Salzburg windete es heftig. Besonders betroffen war hier das Pongau. Gegen 18.20 Uhr stürzte im Kötschachtal bei Bad Gastein ein Baum auf ein Auto. Eine Insassin wurde dabei ersten Informationen zufolge schwer, ihr Gatte leicht verletzt. Die Straße ins Tal war bereits vor dem Vorfall in den Mittagsstunden von der Feuerwehr gesperrt worden. Die Bergung der beiden Unfallopfer gestaltete sich schwierig.

"Es war keine Zufahrt möglich, darum haben wir Unterstützung von der Bergrettung angefordert", sagte Johanna Pfeifenberger, Sprecherin des Roten Kreuz Salzburg zur APA. "Die Bäume lagen kreuz und quer", berichtete auch Roland Pfund, der Leiter der Bergrettung Bad Gastein. "Es sind dabei auch große Fichten mit rund 50 Zentimeter Durchmesser umgestürzt."

Am Abend musste auch die Rauriser Landesstraße (Pinzgau) aufgrund umgefallener Bäume vorübergehend gesperrt werden. Die Sperre dürfte voraussichtlich bis Dienstag gegen 08.00 Uhr aufrecht bleiben. Auch eine kurzzeitig eingerichtete Umleitung über eine Gemeindestraße musste wegen der anhaltend starken Sturmböen ebenfalls gesperrt werden. Der Rauriser Ortsteil "Bucheben" ist somit vorübergehend nicht erreichbar.

Föhn beschädigte Bahnhofsdach in Tirol

Der Föhnsturm hat am Montag Probleme im Zugverkehr in Tirol verursacht. Orkanartige Böen hoben das Dach des Bahnhofs in Hall an, weswegen dieser zeitweise gesperrt werden musste. Auch der Zugverkehr war aus Sicherheitsgründen in diesem Abschnitt unterbrochen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchten, das Dach zu sichern. Die ÖBB richteten einen Schienenersatzverkehr ein.

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Wolkenaufzug, später teils gefrierender Regen. -4/+6°

Von Nordwesten zieht im Tagesverlauf eine Kaltfront auf. In den westlichen Landesteilen ziehen bereits am Vormittag immer dichtere Wolken auf, sonst gibt es vorerst in den Niederungen Nebelfelder und sonst einige Sonnenstunden. Ab Mittag breiten sich die Wolken auf weite Landesteile aus und am Nachmittag trübt es sich überall ein. Gegen Abend setzen im Westen und Nordwesten des Landes Schauer in Form von Regen oder Schneeregen, rasch aber übergehend in Schneefall ein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd bis West. Tageshöchsttemperaturen je nach Nebel oder Sonne zwischen 1 und 9 Grad, am Nachmittag beginnt es in der Höhe deutlich abzukühlen. Heute Nacht: Eine Kaltfront bringt in der Nacht verbreitet dichte Wolken und oft auch Niederschläge in Form von Regen und Schneeregen. Anfangs kann es in Beckenlagen und Senken wie dem Wiener Becken, Teilen des Wald-, Wein- und Mostviertels und Teilen des Burgenlandes lokal zu vorübergehender Glättebildung durch unterkühlte Oberflächen kommen. Rasch geht der Niederschlag aber oberhalb von rund 400m bis 600m in Schneefall über. Der Wind aus West bis Nordwest frischt mit Störungsdurchzug gebietsweise vorübergehend mäßig bis lebhaft auf. Tiefsttemperaturen der Nacht minus 6 bis 0 Grad.
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