18. Februar 2022 | 18:55 Uhr

o2-Arena London © Getty Images

Schwerster Sturm seit Jahrzehnten

Orkan zerstört Dach der O2-Arena in London

In London wurde erstmals die höchste Warnstufe Rot ausgerufen.

Stürmisches Wetter legte in Großbritannien das öffentliche Leben teilweise lahm und richtete Zerstörung an. In London wurde erstmals die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. Sie galt auch für Teile Südwest- und Südostenglands sowie Wales. Bürgermeister Sadiq Khan forderte die Menschen in der britischen Hauptstadt dazu auf, zuhause zu bleiben. Wegen umherfliegender Trümmerteile bestehe Lebensgefahr, warnte der Wetterdienst Met Office.

Auf Videos, die im Internet kursierten, war zu sehen, wie die Bespannung des Millennium-Domes im Londoner Stadtteil Greenwich teilweise fortgerissen wurde. Unter der zur Jahrtausendwende errichteten zeltartigen Konstruktion befindet sich die O2-Arena, in der es oft Musik- und Sportveranstaltungen gibt. Der Zugverkehr in London wurde teilweise eingestellt.

 

 

 

Schwerster Sturm seit Jahrzehnten

Sturmtief "Eunice", das in Deutschland "Zeynep" getauft wurde, gilt als einer der schwersten Stürme seit mehreren Jahrzehnten in Großbritannien. Auf der Isle of Wight wurde mit rund 196 km/h die höchste je in England gemessene Windgeschwindigkeit registriert, wie der Wetterdienst mitteilte.

Am Flughäfen Heathrow und dem London City Airport wurden Dutzende Flüge gestrichen. Der Hafen von Dover wurde geschlossen, nachdem zuvor Fährverbindungen reihenweise gestrichen worden waren. Auch mehrere nationale Bahnbetreiber rieten von Reisen ab. In Wales wurde der Zugverkehr am Freitag komplett eingestellt.

Zehntausende Haushalte in Großbritannien und Irland waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Straßen und Brücken wurden gesperrt. Trotzdem gab es Berichte über Menschen, die sich gefährlich nah an Uferbefestigungen an der Küste begaben oder sogar ins Meer schwimmen gingen. Das sei "wahrscheinlich das Dümmste, was man machen kann", sagte Roy Stokes von der Umweltbehörde Environment Agency der Nachrichtenagentur PA zufolge. 

Sturm-Tote in Niederlanden und Irland

Der schwere Sturm über Nordeuropa hat in den Niederlanden mindestens zwei Menschen das Leben gekostet. In Amsterdam war ein Mensch am Freitagnachmittag von einem umstürzenden Baum erschlagen worden, wie die Feuerwehr mitteilte. In Diemen im Osten der Hauptstadt starb ein Mensch, nachdem ein Baum auf sein Auto gefallen war. Auch in Irland kam ein Mann in der der Stadt Wexford ums Leben, der von einem umstürzenden Baum getroffen wurde.

In den Niederlanden legte der Sturm mit orkanartigen Böen das öffentliche Leben in großen Teilen des Landes lahm. Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt und Lastwagen stürzten um. In Den Haag blies der Wind das Dach vom Fußballstadion. Der Zug- und öffentliche Nahverkehr wurden eingestellt. Schulen sowie Test- und Impfzentren schlossen. Die extremen Wetterbedingungen sorgten auch für Ausfälle und Verspätungen am Amsterdamer Flughafen Schiphol.

Das Sturmtief schnitt auf der irischen Insel rund 80.000 Haushalte und Betriebe von der Stromversorgung ab. Viele Straßen waren durch umgestürzte Bäume oder andere Schäden blockiert. Etliche Flüge von Dublin und Cork aus sowie Fährverbindungen wurden gestrichen. Am Leuchtturm Roches Point am Hafen von Cork wurden zeitweise Windgeschwindigkeiten von 137 km/h gemessen.

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