23. Oktober 2018 | 20:46 Uhr
Wetter-Chaos in Österreich
Neuer Orkan-Spitzenwert: 158,8 km/h am Semmering gemessen
Mit Windspitzen weit über 100 km/h, heftigem Niederschlag und einem Meter Neuschnee müssen wir heute und morgen rechnen.
Mit Windspitzen von mehr als 150 km/h ist am Mittwoch ein Sturm über Ostösterreich gefegt. Trotz der hohen Werte ist es lediglich zu kleineren Schäden gekommen, verletzt wurde nur ein Mann leicht. Begonnen hatte der Sturm Dienstagabend, bis Mittwochmittag wurde der Höhepunkt erreicht. Hunderte Feuerwehreinsätze waren die Folge.
Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) waren etwa am Semmering/Sonnwendstein in den Nachtstunden 150,8 km/h gemessen worden, bis 13.30 Uhr waren es dann laut ZAMG sogar 158,8. Ein Ende der Wetterkapriolen war vorerst nicht in Sicht. Auch wenn der Sturm Mittwochnachmittag nachließ, kommt nun am Wochenende Starkregen auf den Süden Österreichs zu. Durch ein Mittelmeertief könnten die Niederschläge vor allem in Osttirol und Oberkärnten 90 bis 130 mm betragen, stellenweise auch darüber.
Hunderte Feuerwehreinsätze
Der Sturm verursachte zahlreiche kleinere Feuerwehreinsätze vor allem in Wien, wo 230 Mal ausgerückt werden musste, sowie in Niederösterreich (200 Mal). Wiens Straßen und Gehsteige mussten von losen Bauteilen, umgestürzten Bauzäunen, losen Dachziegel sowie umgestürzten Bäumen und Ästen frei gemacht werden, berichtete Sprecher Jürgen Figerl.
In der Ungargasse in der Landstraße waren bei einem Dach große Saumbleche locker geworden, eines krachte laut Figerl auf den Gehsteig. Die Einsatzkräfte haben mit Hilfe einer Drehleiter die Dachsäume wieder befestigt. In der Treustraße in Brigittenau durchschlugen große Äste eines morschen Baumes die Dachflächenfenster einer Wohnung im Innenhof. Der Wohnungsinhaber wurde dabei am Kopf leicht verletzt, musste aber nicht ins Spital. Der Baum wurde entfernt, allerdings ist die Wohnung zurzeit nicht bewohnbar. In der Perfektastraße in Liesing wurde ein Dach weggefegt.
Hunderte Einsätze
Aufgrund des Sturms hat es in der Früh in Wien auch Zugausfälle und -verspätungen bei der Schnellbahn in Wien gegeben. Wegen Oberleitungsstörungen zwischen Meidling und Liesing sowie zwischen Baden und Bad Vöslau kam es laut ÖBB zu Behinderungen. Einmal blieb ein Plastikteil in der Oberleitung hängen, ein anderes Mal ein Ast. Deshalb konnte die Bahn eine Zeit lang nur eingleisig fahren, es kam laut einer Sprecherin zu einem Rückstau.
In Niederösterreich rückten 1.600 Feuerwehrmitglieder zu 200 Einsätzen aus. In der Nacht auf Mittwoch war das gesamte Bundesland betroffen, am Vormittag lag der Schwerpunkt in den Bezirken Baden und Mödling. Am Nachmittag entspannte sich die Lage, berichtete Feuerwehrsprecher Franz Resperger.
Stromausfälle
Die Einsatzkräfte mussten unter anderem aufgrund umgestürzter Bäume und Gerüste oder loser Dachziegeln ausrücken. Teilweise kam es auch zu Stromausfällen, der Schwerpunkt lag im südlichen Niederösterreich und im Alpenvorland. Im Netz der EVN waren rund 5.000 Kunden zumindest kurzzeitig betroffen, sagte Sprecher Stefan Zach. Bis zum späten Vormittag war die Versorgung wieder hergestellt, am Nachmittag waren noch vereinzelte Gehöfte und Gebäude ohne Strom.
In Münchendorf (Bezirk Mödling) wurde ein rund fünf Tonnen schwerer Klein-Lkw vom Sturm umgeworfen. Die Freiwillige Feuerwehr zog das Fahrzeug lmithilfe einer Seilwinde aus dem Graben. In Maria Enzersdorf wurde in der Früh durch starke Windböen eine Lichtkuppel von einem Hallendach abgelöst und drohte auf den Boden zu stürzen. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr brachten die Kuppel mit einer Arbeitsleine wieder in die angestammte Position und befestigten sie mit einer Plane und Sandsäcken.
Dächer abgedeckt, Bäume umgestürzt
Im Bezirk Baden wurden in der Bezirkshauptstadt, in Kottingbrunn und Traiskirchen geparkte Fahrzeuge sowie Gebäude durch herabfallende Äste, umgestürzte Bäume oder weggerissene Fassadenteile beschädigt. In Bad Vöslau wurden durch den Sturm auf ca. 100 Quadratmetern Blechelemente einer Außenfassade eines Gewerbebetriebes weg- bzw. losgerissen, die Feuerwehr war hier mit Sicherungsarbeiten beschäftigt. Auch in Oberwaltersdorf mussten die Helfer herabgestürzte Dachziegel und mehrere lose Blechteile von einem Dach entfernen oder sichern. In Baden drohte bei einer Felswand ein entwurzelter Baum samt Wurzelstock aus rund 20 Metern Höhe auf die darunterliegende Straße zu stürzen. Die FF stand mit einem Ladekran und Drehleiter im Einsatz. Der zu Mittag einsetzende Starkregen sorgte laut Bezirkskommando für weitere Einsätze. Mehrere Feuerwehren rückten zu Verkehrsunfällen und Fahrzeugbergungen aus.
In Kärnten war die Einsatzzahl vergleichsweise gering. Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) verzeichnete bis zum frühen Nachmittag insgesamt sechs Feuerwehreinsätze in Mittelkärnten. Zumindest kurzfristig durch herabgefallene Äste blockiert war etwa die Turracher Straße (B95), die Bleiberger Straße (L35) und die B88 zwischen Radentein und Bad Kleinkirchheim.
Zahlreiche Feuerwehr-Einsätze
Der Sturm verursacht zahlreiche Feuerwehreinsätze vor allem in Wien, wo 230 Mal ausgerückt werden musste, sowie in Niederösterreich (200 Mal). Wiens Straßen und Gehsteige müssen von losen Bauteilen, umgestürzten Bauzäunen, losen Dachziegel sowie umgestürzten Bäumen und Ästen frei gemacht werden, berichtete Sprecher Jürgen Figerl.
Rapid-Abflug verspätet sich wegen Sturm
Sturm Graz lässt sich die Gelegneheit zum Seitenhieb nicht nehmen: "Schon wieder macht euch Sturm Probleme"
Sturm einfach erklärt...
Sturmtief sorgt für Weltuntergangs-Stimmung
Die alten Fenster knarren im Wind, der Sturm rüttelt am Vordach und draußen sind schon seit Minuten die Sirenen der Feuerwehr zu hören. Ein bisschen Weltuntergangsstimmung heute in Wien.
— Barbara Kaufmann (@BarbaraKaufmann) 24. Oktober 2018
In Wien fegt der Sturm über die Stadt. In der Nacht auf Mittwoch wurden am Semmering bereits 150 km/h gemessen. Noch hält der Wind an.
Das aktuelle Wind-Radar
Hier bläst Sturmtief "Siglinde" gerade über Österreich.
Ab wann wird ein Sturm zu einem Orkan?
Als Orkan werden Winde mit Geschwindigkeiten von mindestens 117,7 km/h bezeichnet. Ein Sturm hat eine Mindestgeschwindigkeit von 74,9 km/h.
Heute gab es Orkanböen auf den Bergen und Sturmböen in den Niederungen.
Windgeschwindigkeit in den Bergen:
Feuerkogel (OÖ) 132km/h
Buchberg (NÖ) 128 km/h
Sonnblick (S) 120 km/h
Jauerling (NÖ) 113 km/h
Windgeschwindigkeiten in den Niederungen:
Jubiläumswarte (NÖ) 128 km/h
Hohe Warte (NÖ) 102 km/h
Podersdorf (B) 93 km/h
Hier die Windspitzen in Ostösterreich:
Am Semmering gab es die absolute Spitzengesschwindigkeit mit 151 km/h.
Sturmbedingte Stromausfälle in Niederösterreich
Der Schwerpunkt der sturmbedingten Stromausfälle lag im südlichen Niederösterreich und im Alpenvorland, unter anderem waren Hainfeld und Traisen (Bezirk Lilienfeld) sowie Pottenstein (Bezirk Baden) betroffen. Kleinere Störungen gab es auch im Waldviertel. Schäden entstanden durch umgestürzte Bäume oder Äste, die Leitungen beschädigt haben.
Die Wochenend-Prognose
Durch ein Mittelmeertief könnten die Niederschläge vor allem in Osttirol und Oberkärnten 90 bis 130 mm betragen, stellenweise auch darüber, so eine erste Vorwarnung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Mittwoch.
Pessimistischer sind derzeit die Voraussagen von Ubimet: Bis einschließlich Montag seien durch eine typische Südstaulage lokal über 200 Liter Regen pro Quadratmeter im Bereich des Möglichen.
Nach dem Sturm kommt nun auf den Süden Starkregen zu.
Je nach Prognose werden am Wochenende bis zu 200 Liter pro Quadratmeter erwartet.
Hier der aktuelle Windradar.
Speziell der Osten Österreichs ist stark betroffen.
Selbst im Flachland erreichte der Sturm Geschwindigkeiten von fast 115 km/h
Von Salzburg Richtung Osten wurden Sturm-Geschwindigkeiten von über 70 km/h gemessen, in Wien und dem Wiener Becken erreichten Böen sogar über 100 km/h.
So sieht es in Favoriten aus.
Aktuelle #Wetterdaten aus #Wien - #Favoriten 11:00 Uhr: Temp: 9.7C, Feuchte: 77%, Taupunkt: 6C, max. Temp: 12.2C, min Temp: 9.7C, Böe letzte Std: 27.3 kmh NW, max Böe: 61.1 kmh, Windrichtung: W, Druck: 1010.3 hPA stark steigend, Regen: 11,2 mm, Sonnenschein: 00:00 Std. pic.twitter.com/rYgueGOobK
— Wetterstation Wien10 (@WWien10) 24. Oktober 2018
Bundeskanzler Kurz bedankt sich bei Einsatzkräften.
Kurz via Twitter: "Durch den heftigen #Sturm im Osten Österreichs sind viele #Schäden entstanden. Herzlichen Dank an alle Helfer und #Einsatzkräfte!"
Das Unwetter hatte in Wien bereits 150 Feuerwehreinsätze zur Folge.
Szenen wie hier waren in den letzten Stunden keine Seltenheit.
Die Aufräumarbeiten werden noch lange dauern.
Die Feuerwehren mussten unter anderem aufgrund umgestürzter Bäume und Gerüste oder loser Dachziegeln ausrücken. "Die Einsätze werden noch den ganzen Tag andauern", berichtete der Sprecher.
Feuerwehr in Niederösterreich im Dauereinsatz
In Niederösterreich hat der Sturm bis Mittwochvormittag für 140 Feuerwehreinsätze mit 1.500 Kräften gesorgt. "In der Nacht wehte der Sturm über ganz Niederösterreich, derzeit konzentriert sich das Geschehen auf den Süden des Landes. Vor allem in den Bezirken Baden und Mödling stehen die Feuerwehren derzeit im Dauereinsatz", teilte Franz Resperger vom Landeskommando auf APA-Anfrage mit.
Hier ein Interview mit Wetter-Experte Martin Kulmer von ZAMG
150,8 km/h am Semmering gemessen.
Die entsprechenden Windspitzen der vergangenen Nacht waren durchaus beachtlich: Von der ZAMG-Wetterstation am Semmering/Sonnwendstein wurden 150,8 km/h gemessen. Aber auch auf der Jubiläumswarte im Wiener Stadtgebiet wurden 127,8 km verzeichnet.
Hier die Wetter-Prognose für heute Nachmittag
Zusätzlich zum Sturm versinkt Wien auch im Regen.
Weitere Einsätze im Bezirk Baden.
In Oberwaltersdorf musste die Feuerwehr etwa zum Schlosssee ausrücken.Der starke Sturm hatte von einem Dach mehrere Blechteile mitgerissen, welche zu Boden stürzten.
Klein-Lkw von Sturm umgeworfen.
In Münchendorf (Bezirk Mödling) war ein rund fünf Tonnen schwerer Klein-Lkw vom Sturm umgeworfen worden. Die Freiwillige Feuerwehr zog das Fahrzeug nach Angaben in einer Aussendung mithilfe einer Seilwinde aus dem Graben.
Im Moment heftiger Regen in Wien.
Laut ZAMG soll heute Mittag der Höhepunkt des Sturms erfolgen.
Mehrere Zugausfälle und Störungen.
Aufgrund des Sturms hat es in der Früh auch Zugausfälle und -verspätungen bei der Schnellbahn in Wien gegeben. Wegen Oberleitungsstörungen zwischen Meidling und Liesing sowie zwischen Baden und Bad Vöslau kam es laut ÖBB zu Behinderungen. Einmal blieb ein Plastikteil in der Oberleitung hängen, ein anderes Mal ein Ast. Deshalb konnte die Bahn eine Zeit lang nur eingleisig fahren.
Wiener erlitt leichte Kopf-Verletzung.
In Wien–Brigittenau durchschlugen große Äste eines morschen Baumes die Dachflächenfenster einer Wohnung. Der Wohningsinhaber wurde dabei am Kopf leicht verletzt,musste aber nicht hospitalisiert werden. Der Baum wurde im erforderlichen Ausmaß abgetragen und die Fenster abgedeckt.
Hier ein Video der S-Bahn-Evakuierung.
150 Einsätze für die Feuerwehr-Wien.
Im gesamten Wiener Stadtgebiet sind die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr im Einsatz. Von Dienstagabend bis Mittwoch 8:30 standen 150 Einsätzen im direkten Zusammenhang mit dem Sturm.
© MA 68 Lichtbildstelle
Copyright: MA 68 Lichtbildstelle
Gestern krachte eine Oberleitung auf die S-Bahn.
Am Abend mussten sogar Fahrgäste aus der S-Bahn Linie S4 evakuiert werden. Noch ist nicht geklärt, ob der Sturm die Ursache war.
© Viyana Manset Haber
Copyright: Viyana Manset Haber
Auch die ÖBB Einsatz-Koordinatoren haben alle Hände voll zu tun.
© Viyana Manset Haber
Copyright: Viyana Manset Haber
Copyright: Viyana Manset Haber
Im Burgenland bisher noch wenig Schaden.
Sowohl gestern als auch heute früh musste die Freiwillige Feuerwehr Neudörfl zu Sturmeinsätzen ausrücken. Hauptaufgabe war es, umgestürzte Bäume von der Straße zu entfernen.
Bis zu 100 Sturmeinsätzen in Niederösterreich.
Weil hauptsächlich Straßen blockiert waren, mussten die Feuerwehren zu etwa 100 Sturmeinsätzen ausrücken.
Die Feuerwehr ist in Dauereinsatz.
Im oberösterreichischen Flachland fegt "Siglinde" mit 90 km/h über das Land. Die Windböen rissen vor allem Äste ab und Bäume um.
Die Feuerwehr warnt auf Facebook vor dem Sturm.
Ein Blick aufs kommende Wochenende.
Das Italientief bringt viel Niederschlag.
Starker Regen an der Alpennordseite.
An der Alpennordseite verstärkt sich der Regen zusehends, vom Tiroler Unterland bis zum Mostviertel kommen bis Mittwochnacht verbreitet 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter zusammen.
Aktuelles Windradar Ost-Österreichs.
Welche Schutzmaßnahmen können Sie treffen?
Meiden Sie Parks mit hohen Bäumen und Waldgebiete. Haben Sie ein besonderes Augenmerk auf lose Gegenstände. Schließen Sie Fenster und äußere Türen.
Welche Schäden sind zu erwarten?
Strom und Telefon könnten teilweise ausfallen. Bäume können entwurzelt werden und Äste werden abbrechen. Zudem muss man mit beschädigten Dächern rechnen. Schilder, Werbetafeln und Räder wird der Sturm teilweise umfegen.
Das aktuelle Windradar Mitteleuropas
Man sieht wie stark bereits Ost-Osterreich betroffen ist:
Starke Temperaturschwankungen heute in Österreich.
Im Süden hat es mit Föhn jetzt bereits über 20 Grad. In Wien hat es aktuell 12 Grad.
Heute erreicht der Sturm im Osten seinen Höhepunkt.
Verbreitet sind Sturmböen von 70 bis 90 km/h, stellenweise bis zu 100 km/h zu erwarten. Anschließend sorgt die Kaltfront für kräftigen Regen.
Die aktuelle Wetterwarnung für Österreich
Rote und orange Flächen zeigen den heftigen Wind.
Stürmisch, trüb und nass.
Verbreitet bläst kräftiger, auf den Bergen oft auch sehr stürmischer Wind aus West bis Nordwest.
Gestern mussten sogar Fahrgäste aus der S-Bahn Linie S4 evakuiert werden.
Eine Oberleitung krachte am Praterstern auf einen Zug. Grund könnten Windböen gewesen sein.
Bereits am Dienstag fegten heftige Sturmböen übers Land.
Erste Auswirkungen verspürte man schon am Dienstagnachmittag. Zwei Saumbleche lösten sich von einem Hausdach und landeten auf der Straße.
In Ober-, Niederösterreich und Wien wird es besonders stürmisch.
Hier ist mit orkanartigen Böen von bis zu 120 km/h zu rechnen. Zudem muss man auch mit Starkregen rechnen.
Wetterwarnung für weite Teile Österreichs
Verbreitet bläst am Mittwoch kräftiger, auf den Bergen oft auch sehr stürmischer Wind aus West bis Nordwest. Die Wolkendecke ist zudem meist geschlossen und immer wieder regnet es.