08. Jänner 2019 | 23:41 Uhr
Lawinentoter in St. Anton am Arlberg
LIVE-Ticker: 16-Jähriger stirbt in Lawine
Das Schneechaos forderte das nächste Todesopfer: Ein 16-Jähriger stirbt in Lawine.
Ein 16-Jähriger kam Mittwochnachmittag in einer Lawine ums Leben. Er war außerhalb der gesicherten Pisten unterwegs und konnte von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Seine Eltern und sein Bruder wurden nicht verschüttet und blieben unverletzt.
Ausgangssperre in Zürs verhängt
Aufgrund der anhaltend großen Lawinengefahr der Stufe 4 waren in Vorarlberg die Arlberg-Orte Lech, Zürs und Stuben nicht auf dem Straßenweg erreichbar. Am Abend wurde in Zürs sogar eine Ausgangssperre verhängt. Anrainer und Touristen sollten ihre Häuser und Hotels nicht mehr verlassen, berichtet oe24-Chefredakteur Niki Fellner aus Zürs. Im Bregenzerwald war unter anderem die Verbindung nach Schröcken und Warth gesperrt, im Montafon die Straße nach Gargellen. Bei starkem Schneefall war die Dauer der Straßensperren vorerst völlig offen.
Lawinensprengung in Ischgl
Trotz der anhaltenden Schneefälle in Tirol ist die Situation für den Siedlungsbereich derzeit nicht "kritisch". Laut den Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung sind die Schneemengen problemlos durch die Schutzbauten zu bewältigen. Trotzdem sei die Lawinensituation weiterhin angespannt, erklärte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, am Mittwoch.
Indes zeigt ein Video von Eduard Hofer auf Facebook eine kontrollierte Sprengung einer Lawine. Auf den Bildern ist zu sehen, wie die Schneemassen in Richtung Tal rasen. Es handelte sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie es seitens des Tourismusverbands Ischgl heißt. Die Straße wurde für die Dauer der Sprengung gesperrt, Gefahr habe zu keiner Zeit bestanden.
Der Schnee sei im beliebten Ski-Hotspot nicht einmal ein großes Problem, wie es weiter heißt. Gerade einmal 40 cm habe es. Allerdings werden solche kontrollierten Sprengungen abhängig von der Wettersituation mehrmals täglich vorgenommen, um die Sicherheit auf den Pisten garantieren zu können.
Warum Expertenvor Wetterbesserung zittern
Doch auch die vorübergehende Wetterbesserung, die für Freitag und Samstag prognostiziert ist, bereite Mair Sorgen, "da genau dann erfahrungsgemäß viele Wintersportler auf den Bergen unterwegs sind". Für diese Tage - wie auch derzeit - könne man nur warnen, dass die gesicherten Pisten unter keinen Umständen verlassen werden sollten, so Mair.
Hochkar zum Katastrophengebiet erklärt
Das Hochkar bzw. die Göstlinger Katastralgemeinde Lassing (Bezirk Scheibbs) ist am Mittwoch zum Katastrophengebiet erklärt worden. Diese Einschätzung gelte seit dem Vormittag, berichtete Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP). Seitens der Bezirkshauptmannschaft, von der die Verordnung Fahrnberger zufolge erlassen wurde, gab es auf APA-Anfrage vorerst keine Stellungnahme.
Die Hochkar Alpenstraße blieb weiterhin gesperrt. "Wir haben die drei Kilometer bis zur ersten Gefahrenstelle gestern geräumt, müssen damit aber jetzt von vorne beginnen", sagte der Bürgermeister. Schneefall und umgestürzte Bäume haben die Fahrbahn demnach in der Nacht auf Mittwoch erneut unpassierbar gemacht. Im Bereich der ersten Gefahrenstelle soll am Nachmittag vom Boden aus eine Lawinenabsprengung erfolgen.
Wetterfenster am Freitag
Für Freitag rechnet Fahrnberger mit einem Wetterfenster, das Hubschraubereinsätze und Lawinensprengungen an den weiteren Gefahrenstellen ermöglichen könnte. "Es dauert dann rund eineinhalb Tage, bis die Straße wieder frei ist." Aus heutiger Sicht könnten am Sonntag die angeforderten Kräfte des Bundesheeres am Hochkar eintreffen, um Wohnobjekte freizuschaufeln.
Das Skigebiet war am Montag evakuiert worden. Rund 100 Gäste, Mitarbeiter und Bewohner hatten am Nachmittag im Fahrzeugkonvoi das Hochkar verlassen.
Höchste Lawinenwarnstufe in großen Teilen des Landes
Am Dienstag ist für die steirischen Nordalpen erstmals die höchste Lawinenwarnstufe der fünfteiligen Skala ("sehr groß") verhängt worden, inzwischen galt sie auch in Bereichen der Bundesländer Ober- und Niederösterreich sowie Salzburg. 2.250 Menschen waren zudem in der Steiermark abgeschnitten oder schwer erreichbar, in Vorarlberg war dies am Mittwochvormittag in mehreren Arlberg-Orten der Fall.
Vom Dachstein über das Tote Gebirge bis zum Hochschwab herrschte am Mittwoch in der Obersteiermark "sehr große" Lawinengefahr, die höchste Warnstufe. In den übrigen Landesteilen wurde die Situation von den Experten als nicht ganz so dramatisch eingeschätzt. In den nördlichen Niederen Tauern - den Schladminger Tauern - galt Warnstufe 4 ("groß"). Zahlreiche Verbindungen waren nach wie vor bzw. wieder gesperrt, etwa die Gesäuse Straße, die Verbindung über den Seeberg oder über den Präbichl oder das Niederalpl.
Hubschrauberflüge waren wegen Windes und extrem beschränkter Sicht in der nördlichen Obersteiermark kaum möglich. Rund 2.250 Menschen waren laut Landeswarnzentrale von der Außenwelt abgeschnitten oder schwer erreichbar. Das steirische Rote Kreuz hatte bereits in der Vorwoche vorgesorgt und etwa Dialyse-Patienten auf deren Wunsch aus exponierten Orten in Spitäler verlegt.
© oe24
Zürs am Arlberg ist komplett eingeschneit.
In OÖ "höchste Gefahr"
In Oberösterreich wurde die Lawinenwarnstufe für den alpinen Süden des Landes zu Mittag auf die höchste Kategorie fünf angehoben. Im Voralpenbereich herrschte weiterhin Warnstufe vier. Sprengungen seien allerdings schwierig, sagten Experten, weil kein Flugwetter herrsche. Die Skigebiete Krippenstein und Kasberg haben den Betrieb ganz eingestellt. Im gesamten Bundesland waren rund 50 Straßen gesperrt, darunter auch die großen Passstraßen im Süden - Pyhrnpass, Hengstpass und Koppenpass - sowie etliche kleinere Verkehrsverbindungen.
Höchste Lawinenwarnstufe in Salzburg
Auch in Salzburg spitzte sich die Situation in einigen Landesteilen weiter zu. Nach dem es durch den Neuschnee und die starken Windverfrachtungen in den Nordalpen bereits zu ersten spontanen Lawinenabgängen gekommen war, rief der Lawinenwarndienst für den Nachmittag die höchste Lawinenwarnstufe 5 - "sehr große Gefahr" - aus. Betroffen seien vor allem der Süden des Hochkönigmassivs, das Hagen- und Tennengebirge und der Gosaukamm.
"Diese Einstufung wird auch morgen aufrecht bleiben", kündigte Bernhard Niedermoser, Leiter der Lawinenwarnzentrale an. Am Freitag sollte sich das Wetter dann kurzfristig bessern. Dies könnte im Idealfall für Erkundungsflüge und Lawinensprengungen genützt werden.
Auch in NÖ Stufe 5
In Niederösterreich waren aufgrund der Wettersituation und der sehr hohen Lawinengefahr (Stufe 5) die Skigebiete Hochkar, Lackenhof am Ötscher, Maiszinken (Bezirk Scheibbs) und die Gemeindealpe in Mitterbach am Erlaufsee (Bezirk Lilienfeld) geschlossen. In Kärnten herrschte am Mittwoch nur im Norden, an der Landesgrenze zu Salzburg, teils große Lawinengefahr. Laut Informationen des Lawinenwarndienstes Kärnten habe stürmischer Wind für frische Triebschneeablagerungen gesorgt, es sei "vermehrt mit spontanen mittleren und großen Lawinen" zu rechnen.
Alarmstufe Rot
Ernsthaft bedrohlich ist die Lage in vielen Orten in den Alpen. Der Schnee türmt sich bald auf neue Rekordhöhen. Am Loser (Ausseerland, Steiermark) liegen etwa schon 390 cm, in der Winterregion Ski amadé liegen bis zu 350 cm.
➔ Warnstufe Rot. Die Wetterexperten der ZAMG haben zum bereits zweiten Mal in vier Tagen die höchste Schneewarnstufe Rot ausgerufen.
Salzburg: 11 Touristen aus Berghütte befreit
➔ Abgeschnitten. In der Krisenregion Sölktal (St.), die seit Freitag wegen akuter Lawinengefahr abgeschnitten ist, machten sich Bergretter zu Fuß ins Tal auf, um Medikamente zu liefern. Die Heereshelikopter konnten aufgrund der Witterung nicht starten. In St. Koloman (Sbg.) wurden elf Touristen befreit, die in einer Hütte eingeschlossen waren. Das Skigebiet Hochkar (NÖ, „Hausberg“ der Wiener) bleibt weiter gesperrt, hier gibt es drei Lawinengefahrenpunkte.
Extremer Schneefall bis Anfang nächster Woche
➔ Bis zu 3 Meter. Jetzt beginnt erneut extremer Schneefall. Prognose der Ö3-Meteorologen für die Region Vorarlberg, Tirol, Salzburg und die Berge Oberösterreichs und der Steiermark: „80 bis 150 cm bis Anfang nächster Woche, auf den Bergen können es in Staulagen bis zu drei Meter sein.“
➔ Verschärfung. Schon jetzt ist mehr Schnee gefallen als in einem durchschnittlichen gesamten Jänner. In den steirischen Nordalpen ist gestern Nachmittag die höchste Lawinenwarnstufe 5 verhängt worden. ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Die Sicherheit hat Vorrang, das ist uns lieber als Verletzte oder gar Tote.“
➔ Keine Versorgung. Die Versorgungsflüge der Hubschrauber in die abgeschnittenen Orte bleiben durch die Wetterlage weiter gefährdet.
Mit einem Klick auf die Grafik gelangen Sie zur interaktiven Karte.
Angst vor neuerlicher "Galtür-Katastrophe"
➔ Viele Tote. „Die Situation wird sich eklatant verschärfen“, sagt Martin Burger, Bergretter in Vorarlberg. Bisher forderte der Wintereinbruch sechs Todesopfer. Manche fürchten ein neues „Galtür“ (1999 starben bei der Lawinenkatastrophe 31 Menschen).
oe24 berichtet auch heute wieder LIVE über die aktuelle Situation
16-Jähriger stirbt bei Lawinenabgang
Ein Lawinenabgang in St. Anton am Arlberg im Tiroler Bezirk Landeck hat am Mittwoch ein Todesopfer gefordert. Wie die Polizei berichtete, wurde ein 16-Jähriger im freien Skiraum von den Schneemassen mitgerissen und verschüttet. Für den Burschen kam jede Hilfe zu spät. Er konnte nur noch tot geborgen werden.
Der Bursche war gemeinsam mit seinem Vater, seiner Mutter und seinem Bruder unterwegs, als er kurz nach 16.30 Uhr von einer Lawine im freien Skiraum erfasst wurde. Die drei anderen Familienmitglieder blieben unverletzt. Die Erhebungen zum genauen Unfallhergang waren vorerst nicht abgeschlossen.
Weitere Evakuierungen in der Steiermark
Nach vereinzelten Erkundungsflügen haben die Behörden noch am Mittwoch weitere Evakuierungen im obersteirischen Bezirk Liezen beschlossen: Sieben Gebäude im Ortsteil Niederstuttern in der Gemeinde Stainach-Pürgg müssen von den rund 25 Bewohnern verlassen werden. In den Ortsteilen Espang und St. Martin der Gemeinde Mitterberg-St. Martin waren rund 40 Personen in 18 Häusern betroffen.
+++ Ausgangssperre in Zürs verhängt +++
Anrainer und Gäste sollten ihre Häuser und Hotels nicht mehr verlassen. oe24-Chef Niki Fellner ist vor Ort.
So sieht der Winterdienst derzeit in Lech am Arlberg aus ...
Jetzt setzte auch wieder leichter Schneefall in Wien ein
Im Laufe des Abends und der Nacht kann es auch in Teilen der Hauptstadt wieder zu dichtem Schneefall kommen.
Irres Video zeigt Lawinensprengung in Ischgl
Zürs versinkt im Schnee
Hallstatt und Obertraun bald nicht mehr erreichbar
Die Salzkammergut-Gemeinden Hallstatt und Obertraun sind ab 19.00 Uhr nur mehr mit dem Zug und mit dem Schiff erreichbar. Die Zufahrt nach Gosau ist ab 17.00 Uhr zumindest von oberösterreichischer Seite aus gesperrt. Ob die Straße nach Gosau aus Salzburger Richtung aus offenbleibt, wurde noch geprüft.
Die Straßenverbindung zwischen Gosaumühle und Gosau (B166/Pass Gschütt Straße) wird ab 17.00 Uhr wegen Lawinengefahr gesperrt, die L547 (Hallstättersee Landesstraße) auf der anderen Seite um 19.00 Uhr, teilte die Hallstätter Polizei auf Anfrage mit. Zuvor versuche man noch, sich auf die Situation vorzubereiten und etwa sicherzustellen, dass Feuerwehr, Rettung und Arzt im Ort vorhanden seien. Voraussichtlich werde die Sperre zumindest bis Freitag aufrecht bleiben.
Ex-Bild-Chef rast durch Tiroler Winterlandschaft
Ich sach‘ mal so: In Tirol ist Winter - und zwar so richtig! ????????❄️❄️❄️ pic.twitter.com/jHbK3ImL5k
— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) January 9, 2019
Bundesheer flog Hüttenwirt per Hubschrauber aus
Das Bundesheer hat am Mittwochnachmittag den bisher am Berg zurückgebliebenen Wirt der Hochmölbinghütte am Ostrand des Toten Gebirges in der Obersteiermark ausgeflogen. Der SAR-Hubschrauber des Heeres nahm den Mann gegen 14.10 Uhr vor seiner Hütte auf 1.683 Metern Seehöhe auf und brachte ihn ins Tal. Er sei gesund, hieß es seitens des Militärkommandos Steiermark.
Der Wirt hatte am Mittwoch die Einsatzkräfte angerufen und um Hilfe gebeten. Nach der Rettung sagte er Journalisten, er habe kein Trinkwasser mehr gehabt. Zudem musste er zwei Mal pro Tag den Kamin ausschaufeln: "Die Kräfte schwanden, es ging nicht mehr." Nun sei er "sehr froh" herunten zu sein.
Galtür nicht mehr zu erreichen
Wie Sie sehen, Sehen Sie nichts. Starker Schneefall hat Galtür vorerst von der Außenwelt abegschnitten. Der Ort im Tiroler Paznauntal ist wegen der starken Schneefälle vorerst nicht mehr über den Verkehrsweg erreichbar. Die Paznauntalstraße (B188) zwischen Mathon und Galtür wurde wegen Lawinengefahr in beide Richtungen gesperrt, teilte der ÖAMTC mit. Nach Angaben der Gemeinde ist bewohntes Gebiet "nicht betroffen".
Die Lawinenkommission Galtür trifft sich Donnerstagfrüh zur neuerlichen Beratung, hieß es. Das Bergdorf erlangte durch die Lawinenkatastrophe im Februar 1999 mit 31 Toten traurige Berühmtheit.
© Webcam/galtuer.com
"Jo, mia san mit'm Radl da"
Dieses Rad in Flachau wird aber so schnell wohl nicht mehr zum Einsatz kommen.
© APA/BARBARA GINDL
Weiße Mauern quer durchs Land
So ein Bild wie hier in Untertauern bietet sich momentan wohl vielen Autofahrern in Österreich. Anstatt einer Winterlandschaft sieht man auf der Seite nur meterhohe Schneemauern.
© APA/HELMUT FOHRINGER
Zürs am Arlberg liegt begraben unter den Schneemassen
Aufgrund der anhaltend großen Lawinengefahr der Stufe 4 waren in Vorarlberg die Arlberg-Orte Lech, Zürs und Stuben nicht auf dem Straßenweg erreichbar. Im Bregenzerwald war unter anderem die Verbindung nach Schröcken und Warth gesperrt, im Montafon die Straße nach Gargellen. Bei starkem Schneefall war die Dauer der Straßensperren vorerst völlig offen.
© oe24
Mehrere Zugverbindungen in Tirol gesperrt
- Aufgrund der starken Schneefälle musste am Mittwochvormittag der Zugverkehr zwischen Hochfilzen und St. Johann Tirol bis zum späten Nachmittag unterbrochen werden. Weiterhin gesperrt bleiben außerdem die Verbindungen zwischen Saalfelden in Salzburg und Hochfilzen in Tirol, sowie zwischen Scharnitz in Tirol und Mittenwald in Bayern, teilten die ÖBB mit.
- Der Bahnverkehr zwischen St. Johann in Tirol und Wörgl könne eingeschränkt aufrechterhalten werden, hieß es. Die S-Bahn Züge verkehren in diesem Abschnitt im Stundentakt, die REX-Züge entfallen jedoch. Zwischen St. Johann, Hochfilzen und Saalfelden wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Aufgrund der Straßenverhältnisse sei aber auch dort mit Verzögerungen zu rechnen.
- Der Zugverkehr zwischen Scharnitz und Mittenwald musste aufgrund der Lawinengefahr auch am Mittwoch unterbrochen bleiben. Wegen der örtlichen Gegebenheiten könne dort aber auch kein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten werden, so die ÖBB.
- Wegen der hohen Lawinengefahr ist Mittwochnachmittag der Zugverkehr auf der Mittenwaldbahn auch zwischen Innsbruck und Seefeld in Tirol eingestellt worden. Ab 14.45 Uhr seien bis auf Weiteres keine Fahrten möglich, teilten die ÖBB mit. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen von Innsbruck über Seefeld bis Scharnitz wurde eingerichtet.
Lawinenwarnstufe fünf ab Mittag im Süden von OÖ
In Oberösterreich hat der Lawinenwarndienst angekündigt, die Warnstufe im Süden des Landes ab 12.00 Uhr auf die höchste Kategorie fünf zu heben. Im Voralpenbereich herrscht weiterhin Warnstufe vier.
Bei Stufe fünf können sich Lawinen von selbst lösen, zudem ist mit größeren Lawinen mit höheren Schneemengen und längeren Auslaufkegeln zu rechnen, hieß es beim Lawinenwarndienst des Landes. In vielen Bereichen liegen bereits zwei bis drei Meter Schnee. Sprengungen seien allerdings schwierig, weil kein Flugwetter herrsche.
Weiter 350 Haushalte in Salzburg ohne Strom
Im Bundesland Salzburg waren am Mittwochvormittag weiter rund 350 Haushalte ohne Strom. Betroffene Bewohner sind nun teilweise schon seit vier Tagen vom Leitungsnetz getrennt. In Gebieten, wo wegen der hohen Lawinengefahr Straßen gesperrt wurden oder betroffene Leitungsabschnitte nicht erreichbar sind, konnten die Techniker des Netzbetreibers aber noch immer keine Schäden reparieren.
Wie eine Sprecherin der Salzburg AG sagte, treten die Probleme lokal sehr begrenzt in einigen wenigen Gemeinden im Tennengau und im Pongau auf. So waren etwa am Rengerberg bei Bad Vigaun am Mittwoch noch 60 bis 70 Anschlüsse ohne Strom. Wie der Bürgermeister der Gemeinde zur APA sagte, seien die Bewohner zwar wohlauf, einige Häuser wurden aufgrund der Lawinengefahr aber evakuiert.
Das aktuelle Schneeradar
Vor allem im Westen Österreichs von Vorarlberg bis Salzburg ist noch mit reichlich Schneefall zu rechnen. In den Tälern muss mit mehr als 50 cm rechnen.
Schnee türmt sich auch am Dorfplatz in Seefeld
In wenigen Wochen findet hier die Nordische Ski WM statt. Schnee dürfte derzeit mehr als genug liegen. Auf den Dächern türmt sich der Schnee meterhoh.
© seefeld-dorfplatz.panomax.com
Die Wetterlage spitzt sich dramatisch zu
Einsatzkräfte in Österreich weiter im Dauereinsatz
Während Feuerwehr, Bergrettung, Straßendienst und Bundesheer am Dienstag in den betroffenen Gebieten im Dauereinsatz standen, wurden weitere starke Schneefälle vorhergesagt. Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Tagen gab die ZAMG die höchste Warnstufe (rot) aus. Bis Donnerstag waren an der Nordseite der Alpen verbreitet 20 bis 60 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen auch mehr als ein Meter. Für die steirischen Nordalpen wurde Dienstagabend die höchste Lawinenwarnstufe der fünfteiligen Skala verhängt.
Helfer retten auch Tiere
Das aktuelle Schneeradar
Hier muss man auch heute wieder mit Neuschnee rechnen.
Lehrer stirbt bei Skikurs in der Steiermark
Zu einem tödlichen Skiunfall ist es am Dienstagnachmittag in der Steiermark gekommen. Ein 62-jähriger Lehrer aus dem Bezirk Korneuburg in Niederösterreich verunglückte laut Landespolizeidirektion Steiermark kurz vor 16.00 Uhr auf der Mariazeller Bürgeralpe im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Der alarmierte Notarzt habe nur mehr den Tod des 62-Jährigen feststellen können.
Gegen 15.50 Uhr sei der Lehrer als Begleitperson von neun Schülern eines Gymnasiums auf der sogenannten "Familienabfahrt" unterwegs gewesen, als er im Flachstück vor dem letzten Steilhang aus bisher ungeklärter Ursache plötzlich einen Ski verlor und links über den Pistenrand in einen steil abfallenden Waldbereich stürzte. Dort sei er im lockeren und metertiefen Schnee kopfüber steckengeblieben. Den nachkommenden Schülern war laut Polizei eine Hilfeleistung aufgrund der vorhandenen Schneemassen nicht sofort möglich.
Einsatzkräfte der Bergrettung Mariazell seien schließlich zum 62-Jährigen abgestiegen, hätten jedoch keine Lebenszeichen mehr festgestellt. Die Staatsanwaltschaft Leoben habe die Beschlagnahme des Leichnams sowie eine Obduktion angeordnet. Die Erhebungen seien von der Alpinpolizei Hochsteiermark übernommen worden.
Herzlich Willkommen ...
... zum LIVE-Ticker. Die Situation bleibt angespannt. In Teilen Österreichs gilt sogar die höchste Lawinenwarnstufe 5.