05. Februar 2023 | 08:02 Uhr

St.-Anton.jpg © APA/Zeitungsfoto.at

Drei weitere Tote befürchtet

Lawinen: Verzweifelte Suche nach Verschütteten

Nachdem bereits am Samstag zwei Menschen durch Lawinen getötet wurden, gibt es für drei Verschüttete nur noch wenig Hoffnung.

In Tirol wird am Sonntag die Suche nach drei Lawinenverschütteten fortgesetzt. Zwei Personen waren in St. Anton am Arlberg von einem Schneebrett erfasst worden, ebenso ein Skitourengeher in Kaunerberg (Bez. Landeck). Die Suche nach ihnen war wegen Lawinengefahr unterbrochen worden. Die Situation am Sonntag beschrieben die Warndienste von Vorarlberg und Tirol weiter als gefährlich, in höheren Lagen herrschte Warnstufe vier auf der fünfteiligen Skala.

Zu dem Unglück in St. Anton kam es, als ein 29-jähriger Skiführer mit zwei 33 und 64 Jahre alten Gästen gegen 10.30 Uhr im freien Skiraum über die Variantenabfahrt "Törli" abfahren wollte. In einer Rinne löste sich laut Polizei ein Schneebrett und riss den 29-Jährigen und den 33-jährigen österreichischen Gast mit. Beide wurden komplett verschüttet. Der 64-Jährige wurde nicht erfasst. Wegen der hohen Lawinengefahr war die Suche nach den Männern unterbrochen worden, selbst nach Sprengungen wurde die Situation am Nachmittag als zu gefährlich eingestuft.

Zahlreiche Lawinenabgänge

Weiter vermisst wird auch ein 62-jähriger Österreicher, der am Samstag von einer Skitour auf die Hohe Aifnerspitze nicht zurückkehrte. Als der Hund des Mannes gegen 13.30 Uhr allein nach Hause kam, alarmierten Angehörige die Einsatzkräfte. Diese stellten im fraglichen Bereich einen frischen Lawinenabgang fest, es wird vermutet, dass der Mann davon erfasst wurde. Eine erste Suche verlief ergebnislos, eine Bodensuche war wegen der akuten Lawinengefahr in dem steilen und weitläufigen Gelände nicht möglich. Die Suchaktion wurde daher gegen 17.30 Uhr unterbrochen.

In Tirol und Vorarlberg war es am Samstag zu zahlreichen Lawinenabgängen gekommen, allein aus Tirol wurden 30 gemeldet, davon elf mit Personenbeteiligung. In Kaltenbach (Zillertal) starb ein 17-jähriger Neuseeländer unter einer Lawine, im Kleinwalsertal wurde ein seit Freitagabend abgängiger 55-jähriger Deutscher tot unter Schneemassen gefunden. Bereits am Freitag war in Tirol ein 32-jähriger chinesischer Freerider unter einer Lawine ums Leben gekommen.

Fachleute der Warndienste aus beiden Bundesländern appellierten an Wintersportler, große Vorsicht walten zu lassen. Unerfahrene sollten die Pisten derzeit nicht verlassen. Die Schneedecke sei sehr störanfällig, Lawinen könnten nicht nur durch bereits einzelne Wintersportler ausgelöst werden, auch spontane Abgänge seien möglich.
 

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