04. Februar 2020 | 06:06 Uhr
Orkan fegt über Österreich
Jetzt Sturm-Warnung für den Süden
Sturmböen von mehr als 160 km/h ziehen über Österreich. In vielen Teilen Österreichs ist die Feuerwehr im Dauereinsatz.
Wien. Bäume auf Autos, eine Feuermauer, die umzustürzen drohte, und eine lose Pergola auf einem Hausdach - das Sturmtief "Petra" hat am Dienstag die Wiener Berufsfeuerwehr auf Trab gehalten. Rund 300 Einsätze musste die Feuerwehr im Stadtgebiet zusätzlich absolvieren, sagte deren Sprecher Gerald Schimpf.
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Sturm-Warnung für den Süden
Nachdem der Sturm an der Alpennordseite nun vorüber ist, schlägt er im Süden des Landes zu.
Sturm: Platz bei Wiener Rathaus gesperrt
Am Dienstagabend musste der Friedrich-Schmitt-Platz gesperrt werden, weil am Wiener Rathaus offenbar lose Teile am Dach, eine Gefahr darstellten. Dabei soll es sich um ein Blech-Stück gehandelt, das sich wegen des starken Windes gelöst hatte. Die Feuerwehr musste ausrücken um den Schaden zu beheben.
© TZOe Tobias Bauer
© TZOe Tobias Bauer
Der Wiener Eistraum war davon nicht betroffen und hatte wieder geöffnet, "weil er auf der anderen Seite des Rathauses liegt", sagte die Pressesprecherin von "Stadt Wien Marketing" gegenüber oe24.
Haus beim Westbahnhof evakuiert
Außerdem musste in der Nähe des Wiener Westbahnhofs ein Haus von der Feuerwehr wegen Einsturzgefahr einer Feuermauer evakuiert werden. Schuld waren die hohen Sturmböen in diesem Bereich. Der Einsatz ist inzwischen beendet.
Baggerfahrer im Mühlviertel in Fluss gestürzt - tot
Ein Baggerfahrer ist am Dienstag in Langenstein (Bezirk Perg) tödlich verunglückt, als er Verklausungen in der Gusen lösen wollte. Das bestätigte die Polizei am Nachmittag. Der 52-Jährige war 300 bis 400 Meter abgetrieben worden. Reanimationsversuche blieben erfolglos.
Der Baggerfahrer aus Perg sollte eine Straße nach dem Unwetter reinigen. Nahe der Ruine Spilberg sah er, dass der angrenzende Fluss viel Geäst mitführte und sich das Material unter einer kleinen Brücke sammelte. Er wollte die beginnende Verklausung entfernen. Dazu stieg er von seinem Bagger und ging in Richtung Wasser. Am Weg dorthin dürfte der 52-Jährige ausgerutscht sein. Er fiel in die Gusen und wurde mehrere hundert Meter abgetrieben.
Der Rettungshubschrauber Christophorus 10 kreiste knapp über der Wasseroberfläche und einem Sanitäter gelang es, den Mann herauszuziehen. Der Mühlviertler wurde ans Ufer gebracht, Reanimationsversuche blieben aber ohne Erfolg.
Forstarbeiter in Obersteiermark von umstürzenden Baum erschlagen
Ein 47 Jahre alter Forstarbeiter ist am Montagnachmittag bei Holzschlägerungsarbeiten im obersteirischen Tragöß (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) ums Leben gekommen. Ein Windbö brachte einen beinahe schon abgesägten Baum zum Stürzen, dieser traf den Mann am Kopf und verletzte ihn tödlich, wie die Landespolizeidirektion mitteilte.
Der 47-Jährige hatte gegen 15.45 Uhr bei einem bereits gefällten Baum Äste entfernt, als ein Kollege in einer Entfernung von etwa 25 Metern eine Fichte zu fällen begann. Als der Stamm fast durchgeschnitten war, fuhr eine starke Windböe in die Äste und verdrehte den Baum. Die Fichte stürzte in die Richtung, in welcher der 47-Jährige gerade beim Entasten war. Kollegen alarmierten die Rettungskräfte, der Notarzt konnte aber nur mehr den Tod des Verunglückten feststellen.
Vorsicht vor herabfallenden Ästen
Wetter-Warnung für morgen
© ZAMG
So wird das Wetter morgen
Südlich des Alpenhauptkammes scheint neben ein paar dichteren Wolken unter Nordföhn häufig die Sonne. Weiter im Norden und Osten startet der Tag hingegen noch mit deutlich mehr Wolken. Während es im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem westlichen Niederösterreich bei einer Schneefallgrenze zwischen 300 und 600m Seehöhe verbreitet und zum Teil intensiv schneit, muss überall sonst noch mit Regen- oder mit Schneeregenschauern gerechnet werden. Ab Mittag nimmt schließlich die Schauerneigung ab und die Wolken lockern weiter auf. In den Nordstaugebieten geht es jedoch mit dichten Wolken und Schneefall bis zum Abend weiter. Die vorherrschende Windrichtung ist Nordwest bis Nord. Aus ihr weht der Wind mäßig bis lebhaft, am Alpenostrand und in den Nordföhngebieten im Süden zum Teil stark. Nach minus 2 bis plus 5 Grad frühmorgens, Tageserwärmung auf 0 bis 7 Grad.
Achtung! Jetzt Sturm-Warnung für den Süden
Sturmschäden auch im 19. Bezirk
In Döbling ist wegen des Sturms ein Ast auf einen BMW gestürzt und hat diesen schwer beschädigt.
© Leserreporter
Quelle: Leserreporter
Sturm sorgte bisher für rund 300 Feuerwehr-Einsätze in Wien
Bäume auf Autos, eine Feuermauer, die umzustürzen drohte, und eine lose Pergola auf einem Hausdach - das Sturmtief "Petra" hat am Dienstag die Wiener Berufsfeuerwehr auf Trab gehalten. Rund 300 Einsätze musste die Feuerwehr im Stadtgebiet zusätzlich absolvieren, sagte deren Sprecher Gerald Schimpf.
Im Bezirk Landstraße drohten der Aufsatz eines Rauchfangs sowie die Pergola einer Dachterrasse von einem Haus am Eck Erdbergstraße/Würtzlerstraße auf die Fahrbahn zu stürzen. Mit einer Drehmast-Teleskopbühne sicherten die Einsatzkräfte die Teile.
Am Mariahilfer Gürtel drohte eine Feuermauer vermutlich ebenfalls wegen des Sturms umzustürzen. Das hatte Auswirkungen auf Anrainer: Bewohner eines Hauses wurden vorübergehend evakuiert. Laut Schimpf waren aber keine akuten Maßnahmen der Feuerwehr notwendig. Einen aufwendigeren Einsatz gab es auch beim Umspannwerk in der Wiener Westeinfahrt und bei einem Haus in der Thalhaimergasse in Wien-Ottakring. Die Aktion im Umspannwerk war besonders heikel: Dort drohten Bleichteile des Daches in die elektrische Anlage geweht zu werden.
Am Vormittag lagen der Berufsfeuerwehr zu Spitzenzeiten 100 Einsatzanforderungen gleichzeitig vor. Die meisten Notrufe betrafen umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, Schäden an Dächern sowie lose Bauteile wie Baustellenzäune, Baugerüste oder Plakatwände. Am Nachmittag beruhigte sich die Lage, wie Schimpf sagte.
Sturm - "Petra" warf im Burgenland Klein-Lkw um
Sturmtief "Petra" hat am Dienstag auch im Burgenland die Feuerwehr beschäftigt: Auf der B50 zwischen Jois (Bezirk Neusiedl am See) und Winden am See erfasste eine Windböe einen Klein-Lkw und warf ihn um.
© APA/FEUERWEHR JOIS
Das Fahrzeug schlitterte in den Straßengraben. Der Lenker blieb laut Feuerwehr unverletzt. Einsatzkräfte aus Neusiedl am See und aus Jois stellten den beschädigten Klein-Lkw wieder auf die Räder.
Baggerfahrer im Mühlviertel in Fluss gestürzt - tot
Ein Baggerfahrer ist am Dienstag in Langenstein (Bezirk Perg) tödlich verunglückt, als er Verklausungen in der Gusen lösen wollte. Das bestätigte die Polizei am Nachmittag. Der 52-Jährige war 300 bis 400 Meter abgetrieben worden. Reanimationsversuche blieben erfolglos.
Der Baggerfahrer aus Perg sollte eine Straße nach dem Unwetter reinigen. Nahe der Ruine Spilberg sah er, dass der angrenzende Fluss viel Geäst mitführte und sich das Material unter einer kleinen Brücke sammelte. Er wollte die beginnende Verklausung entfernen. Dazu stieg er von seinem Bagger und ging in Richtung Wasser. Am Weg dorthin dürfte der 52-Jährige ausgerutscht sein. Er fiel in die Gusen und wurde mehrere hundert Meter abgetrieben.
Der Rettungshubschrauber Christophorus 10 kreiste knapp über der Wasseroberfläche und einem Sanitäter gelang es, den Mann herauszuziehen. Der Mühlviertler wurde ans Ufer gebracht, Reanimationsversuche blieben aber ohne Erfolg.
Sturm-Chaos: Haus in der Nähe des Wiener Westbahnhofs evakuiert
© Viyana Manset Haber
Quelle: Viyana Manset Haber
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Quelle: Viyana Manset Haber
© Viyana Manset Haber
Quelle: Viyana Manset Haber
© Google Maps
Google Maps
Wiener Gürtel musste gesperrt werden
#Verkehrsinformation: Aufgrund eines Feuerwehreinsatzes ist der äußere #Gürtel gesperrt. Die Ableitung des Verkehrs erfolgt in Kürze über die #Felberstraße. Die Dauer der Sperre ist momentan nicht absehbar.
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) February 4, 2020
Kärnten vom Sturmtief "Petra" gestreift worden
Kärnten ist vom Sturmtief "Petra" am Dienstag lediglich gestreift worden. Laut Landesalarm- und Warnzentrale gab es bis zum späten Vormittag lediglich sechs Feuerwehreinsätze. Stärker betroffen waren die Skigebiete, wo zahlreiche Seilbahnen wegen zu starken Windes den Betrieb einstellen mussten. Meldungen über größere Schäden oder Stromausfälle gab es vorerst nicht.
Steiermark: Liftanlagen in einigen Skigebieten nicht in Betrieb genommen
In der Steiermark sind durch den Sturm - der allerdings deutlich weniger stark war als in westlichen Bundesländern - vorsichtshalber die höher gelegenen Liftanlagen in einigen Skigebieten nicht in Betrieb genommen worden. Dazu zählten u.a. die Turracher Höhe, der Schöckl, die Ennstaler Skigebiete, der Kreischberg und das Lachtal. Laut Energienetze Steiermark waren im ganzen Land rund 5.000 Haushalte ohne Strom. "Der Höhepunkte ist noch nicht überschritten", sagte ein Sprecher zu Mittag zur APA. Hauptbetroffen waren Bruck/Mur, Mürzzuschlag, Leutschach, Liezen, Köflach und auch die Teichalm sowie der Raum Graz-Umgebung.
Starke Niederschläge und orkanartiger Wind in Tirol
Starke Niederschläge und orkanartiger Wind haben in Tirol schon am Montagabend und dann auch am Dienstag zu einigen Straßensperren geführt. Zum Teil gingen Erdrutsche auf Verkehrswege ab. Die Wettersituation sorgte aber auch für Probleme in höheren Lagen: Die Lawinengefahr werde ansteigen, hieß es vom Land Tirol. Der Sturm sorgte auch für weitere Schäden, etwa an Wohnhäusern. In Aschau bei Kirchberg (Bezirk Kitzbühel) wurde Dienstagfrüh ein Teil des Hausdaches eines Bergbauernhofes abgedeckt. Dadurch wurde auch ein parkendes Auto beschädigt. In Südtirol sorgte Starkwind zur Erhöhung des Zivilschutzstatus. Es gilt der Status "Aufmerksamkeit" bzw. "Alfa". Am Dienstag und Mittwoch kann der Wind Orkanstärke erreichen, im Tal sind Windstärken zwischen 70 und 90 Stundenkilometern möglich, hieß es vom Land Südtirol.
In Vorarlberg Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h
In Vorarlberg erreichte "Petra" am Dienstag in den frühen Morgenstunden Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h hinweg. Die Feuerwehr rückte ab 3.00 Uhr zu bisher 29 Einsätzen aus, größere Schäden blieben aber aus, verletzt wurde niemand. In den Bergen herrschte erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei, am Nachmittag wurde allerdings Stufe vier ("große Gefahr") erwartet.
Dauereinsatz der Feuerwehr in Niederösterreich
In Niederösterreich hat es am Dienstag vorerst etwa 300 sturmbedingte Feuerwehreinsätze gegeben. 850 Einsatzkräfte waren ausgerückt, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit. Hotspots waren die Bezirke Baden, Mödling, Korneuburg und St. Pölten. Es kam zu zahlreichen Stromausfällen, am frühen Nachmittag waren davon noch knapp 1.000 Haushalte betroffen. Behinderungen gab es am Vormittag auf der Mariazellerbahn. Laut NÖVOG-Sprecherin Katharina Heider-Fischer waren Bäume wegen des Sturms umgeknickt und in die Oberleitung gestürzt. Mehrere Züge auf der Verbindung St. Pölten - Mariazell wurden im Schienenersatzverkehr geführt. Ab dem frühen Nachmittag war wieder Normalbetrieb vorgesehen. Die ÖBB wiesen auf ihrer Website darauf hin, dass es aufgrund des starken Windes in ganz Österreich "immer wieder zu Streckenunterbrechungen wegen umgestürzter Bäume oder anderer Gegenstände im Gleisbereich" kommen könne.
Gesperrte Zugstrecken und kleinere Unfälle in Bayern
Umgestürzte Bäume, überflutete Straßen, ausgefallene Züge: Das Sturmtief Petra hat auch in Bayern und in der Schweiz seine Spuren hinterlassen. Hauptsächlich konnten in Deutschland Bäume, Verkehrszeichen oder Bauzäune dem Wind nicht standhalten und stürzten auf Straßen, wie es von den Polizeieinsatzzentralen in Bayern am Dienstag hieß.
In den meisten Regionen seien aber mehr Einsätze erwartet worden. So kam es beispielsweise im Landkreis Passau am Dienstagvormittag zu elf witterungsbedingten Polizeieinsätzen, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume; eine Person wurde bei einem Verkehrsunfall leicht verletzt. Bäume auf Gleisen und Äste in der Oberleitung sorgten in zehn bayerischen Regionen für Verspätungen und einzelnen Zugausfällen, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstag mitteilte. Schwerpunkte waren Hochlagen, die dem starken Wind ausgesetzt waren.
In der Schweiz erreichte der Orkan "Petra" in der Nacht auf Dienstag Windspitzen von über 170 km/h. Größere Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr und Sturmschäden wurden vorerst nicht bekannt. Die stärksten Windböen wurden mit je 171 km/h auf den Bergen Napf und Bantiger gemessen. Im Flachland wurden Windspitzen von weit über 100 km/h gemessen. In Thun und Affoltern bei Zürich erreichten die Windböen Geschwindigkeiten von 129 km/h, in Luzern wurden 122 km/h gemessen.
In Wien sind die Feuerwehr und die Polizei im Dauereinsatz
Sturm riss Bäume aus:
© Viyana Manset Haber
Quelle: Viyana Manset Haber
© Viyana Manset Haber
Quelle: Viyana Manset Haber
Umfallende Bäume behindern den Verkehr:
© Viyana Manset Haber
Quelle: Viyana Manset Haber
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Quelle: Viyana Manset Haber
Dach wird durch die Feuerwehr gesichert
© Viyana Manset Haber
Quelle: Viyana Manset Haber
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Quelle: Viyana Manset Haber
Rund 1.000 Haushalte in Niederösterreich ohne Strom
Bedingt durch das Sturmtief "Petra" ist es in Niederösterreich am Dienstag zu zahlreichen Stromausfällen gekommen. Am frühen Nachmittag waren knapp unter 1.000 Haushalte betroffen - "Tendenz stark fallend", wie EVN-Sprecher Stefan Zach der APA mitteilte. In der Früh war ein massiver Ausfall verzeichnet worden, 25.000 Haushalte waren zumindest kurzfristig ohne Elektrizität.
Während die Schwerpunkte zunächst im Wald- und Weinviertel lagen, war am Nachmittag der Süden des Bundeslandes hauptbetroffen. Etwa 200 Monteure von Netz Niederösterreich standen im Einsatz.
Behinderungen gab es am Vormittag auf der Mariazellerbahn. Laut NÖVOG-Sprecherin Katharina Heider-Fischer waren Bäume wegen des Sturms umgeknickt und in die Oberleitung gestürzt. Mehrere Züge auf der Verbindung St. Pölten - Mariazell wurden im Schienenersatzverkehr geführt. Ab dem frühen Nachmittag war wieder Normalbetrieb vorgesehen.
Wetter-Chaos in Wien
In der Nähe von Schloss Schönbrunn riss der Sturm einen Baum aus.
© Oe24 Leserreporter
Der Verkehr wurde dabei gestört.
Mini-Hurrikan am Grundlsee
Der Sturm "Petra" fegte am Dienstag mit bis zu 160 km/h über Österreich. Auch in der Steiermark standen die Helfer im Dauereinsatz: In Deutschlandsberg und Rosegg stürzte ein Baum auf ein Haus, in Stainz, Wetzelsdorf, Stallhof, Preding und Gundersdorf wurden Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert, teilte der Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg mit. Im weststeirischen Bezirk standen Dienstagvormittag sieben Feuerwehren mit 50 Mann im Unwettereinsatz. Am Grazer Hausberg Schöckl (Bezirk Graz-Umgebung) musste wegen Böen mit bis zu 80 km/h der Betrieb der Seilbahn vorerst eingestellt werden, teilte die Holding Graz online mit.
Zu einem spektakulären Naturschauspiel kam es im Salzkammergut. Wie ein Facebook-Video zeigt, bildete sich am Grundlsee ein "Mini-Hurrikan". Der kurze Clip geht nun im Netz viral und wurde bereits zigfach geteilt.
Dabei handelt es sich aber natürlich nicht um einen echten Hurrikan. Darunter versteht man tropische Wirbelstürme mit mehr als 118 km/h.
Am Semmering wurde die Windstärke von 160 km/h gemessen
Der Sturm wird uns noch bis morgen Abend begleiten. Mit der Kaltfront wird es insbesondere im Zentralalpenraum und entlang der Alpennordseite zunehmend winterlich mit Neuschnee bis in die Täler.
© Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik — ZAMG
Blechdach stürzte von Wiener Schule
Der Sturm wütet auch in Wien. Das Blechdach der Neuen Sportmittelschule in Wien-Penzing wurde aus der Verankerung gerissen und stürzte in die Tiefe.
Erdrutsche sorgten in Tirol für Straßensperren
Starke Niederschläge und orkanartiger Wind haben in Tirol am Montagabend und Dienstag zu einigen Straßensperren geführt. Zum Teil gingen Erdrutsche auf Verkehrswege ab. Die Wettersituation sorgt aber auch für Probleme in höheren Lagen: Die Lawinengefahr werde ansteigen, hieß es vom Land Tirol.
"Auf die durch Regen durchfeuchtete Schneedecke fällt jetzt wieder bei starkem Wind Schnee", sagte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Dadurch würde sich eine "dünne, durchwegs störanfällige Schwachschicht" bilden. Diese bilde sich erst im Laufe der folgenden Tage. Die Lawinenwarnstufe liegt derzeit auf der fünfteiligen Skala bei Gefahrenstufe 3, also "erhebliche Gefahr".
Nachdem am Montag die Spisser Straße (L 348) wegen Lawinengefahr gesperrt wurde, soll diese im Laufe des Tages wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Straße wird nun von der Straßenmeisterei geräumt, eventuelle Schäden werden beseitigt. Auch die Tiroler Straße (B 171) zwischen dem Kreisverkehr Pians und Strengen wurde am Dienstag wegen Murengefahr gesperrt. "Die Abflüsse eines Damms oberhalb der Straße waren durch den Abgang feinen Materials aus einem Hang verstopft", sagte Landesgeologe Werner Thöny nach einem Lokalaugenschein.
Immer noch gesperrt ist auch die Gemeindestraße auf den Hattinger Berg. Sie musste bereits am Montag wegen einer Hangexplosion geschlossen werden - das Wasser hatte einen Hang unterspült. Bis Dienstagabend soll die Straße wieder befahrbar sein. Montagabend waren kurzzeitig 75 Personen eingeschlossen, eine Notverbindung über einen Forstweg wurde eingerichtet.
Unterdessen sorgte der Sturm in Tirol auch für weitere Schäden, etwa an Wohnhäusern. In Aschau bei Kirchberg (Bezirk Kitzbühel) wurde Dienstagfrüh ein Teil des Hausdaches eines Bergbauernhofes abgedeckt. Dadurch wurde auch ein parkendes Auto beschädigt, es gab keine Verletzten.
In Südtirol sorgte Starkwind zur Erhöhung des Zivilschutzstatus. Es gilt der Status "Aufmerksamkeit" bzw. "Alfa". Am Dienstag und Mittwoch kann der Wind Orkanstärke erreichen, im Tal sind Windstärken zwischen 70 und 90 Stundenkilometern möglich, hieß es vom Land Südtirol.
Auch Lainzer Tiergarten in Wien gesperrt
Neben dem Schlosspark Schönbrunn und großen Parks wie Volks-, Burg- oder Augarten ist am Dienstag auch der Lainzer Tiergarten im Westen der Stadt infolge des Sturms gesperrt worden. Das berichtete Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz der APA. Die Schließung werde auch am morgigen Mittwoch noch aufrechterhalten, da es für diesen Tag ebenso Sturmwarnungen für den Raum Wien gebe.
Gegen Mittag befanden sich laut dem Forstdirektor noch Menschen in dem Naherholungsgebiet: "In der Früh war die Situation noch nicht so abschätzbar, deshalb waren die Tore zum Lainzer Tiergarten noch offen." Nun habe man sich aber zur Sperre entschlossen. Mitarbeiter der Forstdirektion würden das Areal abfahren und Besucher bitten, das Gelände zu verlassen.
Januskovecz warnte außerdem vor Spaziergängen im Wienerwald. Bei Sturmspitzen von über 100 km/h sei dies mitunter lebensgefährlich, da Äste herabfallen oder ganze Bäume umstürzen könnten.
Windgeschwindigkeiten mit mehr als 150 km/h in Österreich - ZAMG-Warnungen am Dienstag für alle Bundesländer
Mit Böen von mehr als 150 km/h ist das "Sturmtief Petra" in den vergangenen 24 Stunden über den Semmering (1.500 Meter Seehöhe) in Niederösterreich gefegt. Das berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag. Auf dem zweiten Platz bei den Windspitzen landete der Buchberg mit 145,4 km/h (NÖ, 460 Meter).
Mit 140,4 km/h brauste der Wind auf dem Feuerkogel in Oberösterreich auf einer Seehöhe von 1.618 Metern. In Tirol wurden Windgeschwindigkeiten von fast 129 km/h auf dem Galzig (2.079 Meter) registriert. In der Wiener Innenstadt wehte der Wind mit immerhin noch knapp über 110 km/h.
Der ARBÖ warnte angesichts der derzeitigen Wetterverhältnisse die Autolenker speziell vor dem Seitenwind beim Fahren bei Sturmböen - dieser könne vor allem für Lenker größerer bzw. höherer Fahrzeuge sehr gefährlich werden, hieß es. Besondere Vorsicht gelte bei Überholmanövern, auf Brücken, bei Tunnelausfahrten und Waldschneisen. Wetterwarnungen der ZAMG aufgrund des Windes gelten am Dienstag noch für sämtliche Bundesländer.
Mehrere Feuerwehreinsätze in der Weststeiermark
Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen hat am Dienstagvormittag für mehrere Einsätze im steirischen Bezirk Deutschlandsberg gesorgt. In Deutschlandsberg und Rosegg stürzte ein Baum auf ein Haus, in Stainz, Wetzelsdorf, Stallhof, Preding und Gundersdorf wurden Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert, teilte der Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg mit.
© APA/FF GUNDERSDORF
© APA/FF GUNDERSDORF
© APA/FF GUNDERSDORF
Im weststeirischen Bezirk standen Dienstagvormittag sieben Feuerwehren mit 50 Mann im Unwettereinsatz. Am Grazer Hausberg Schöckl (Bezirk Graz-Umgebung) musste wegen Böen mit bis zu 80 km/h der Betrieb der Seilbahn vorerst eingestellt werden, teilte die Holding Graz online mit.
Autofahrer versinken in OÖ im Hochwasser
Zwei Autofahrer haben die Hochwassersperre bei Kematen am Innbach (Bezirk Grieskirchen) ignoriert und sind einfach weitergefahren. Die Lenker mussten von der Freiwilligen Feuerwehr geborgen werden.
© Freiwillige Feuerwehr Kematen
Ein Umleitungsschild, ein rot-weißes Absperrgitter, ein Fahrverbotsschild und die Zusatztafel „Hochwasser“: Trotz der Hinweise auf die Fahrbahnsperre dachten sich zwei Autofahrer wohl „Geht sich schon aus!“ und fuhren am Montagnachmittag in die gesperrte Straße – was für die Freiwillige Feuerwehr Kematen am Innbach zwei Einsätze zur Folge hatte. Denn die beiden Autos versanken bis zur Hälfte in den Wassermassen des Innbaches, der aufgrund der schweren Regenfälle über die Ufer getreten war. Die Feuerwehr musste die Autos und die Fahrer aus dem Gefahrenbereich retten.
Wetter-Wahnsinn in Österreich: 11.000 Haushalte in OÖ ohne Strom
200 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich
In Niederösterreich hat es am Dienstag vorerst etwa 200 sturmbedingte Feuerwehreinsätze gegeben. 850 Mann waren ausgerückt, teilte Franz Resperger vom Landeskommando am späten Vormittag mit. Hotspots waren die Bezirke Baden, Mödling, Korneuburg und St. Pölten. Im Westen des Bundeslandes hatte sich die Lage wieder beruhigt.
Auf der Südautobahn (A2) zwischen Leobersdorf (Bezirk Baden) und Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) in Fahrtrichtung Graz dürfte laut dem Sprecher ein Lkw mit Anhänger von einer Sturmböe erfasst worden sein. Das Zugfahrzeug kam jedenfalls von der A2 ab. Der Anhänger stand quer und blockierte zwei Fahrstreifen. Verletzt wurde niemand.
© APA/BFKDO BADEN/SCHNEIDER
In Ebreichsdorf (Bezirk Baden) wurde Resperger zufolge das Dach einer Wohnhausanlage teilweise abgetragen. Ein ähnliches Szenario gab es in Mitterndorf a.d. Fischa, ebenfalls im Bezirk Baden. Dort drohte ein Blechdach auf Bahngleise zu stürzen.
Größere Schäden gab es laut dem Sprecher bis zum späten Vormittag nicht. Auch Verletzte waren nicht zu beklagen.
Asfinag warnt vor Neuschneefällen auf A10 in Salzburg
Der Autobahnbetreiber Asfinag hat am Dienstag eine Wetterwarnung für die Tauernautobahn (A10) in Salzburg ausgegeben. Ab der kommenden Nacht sollen bis in den Mittwoch hinein rund 50 Zentimeter Neuschnee fallen. In der Vergangenheit sorgten ähnliche Bedingungen auf der Scheitelstrecke zwischen Eben (Pongau) und Rennweg (Kärnten) immer wieder für Sperren und Verzögerungen durch hängengebliebene Lkw.
Wie die Asfinag informierte, sei man zwar personell wie auch mit zusätzlichen Winterdienst-Fahrzeugen für den Einsatz gerüstet. Außerdem wurden Abschleppunternehmen entlang der Strecke alarmiert, um sich für den Ernstfall bereit zu halten. Sollte der Wintereinbruch heftig ausfallen, könne es jedoch zu präventiven Anhaltungen des Schwerverkehrs auf dem rechten Fahrstreifen kommen. Mit dieser Maßnahme soll zumindest der Pkw-Verkehr am Laufen gehalten werden.
Der Autobahnbetreiber empfahl Lkw-Lenkern, am Dienstag und Mittwoch die A10 zu umfahren und auf die Pyhrnautobahn (A9) auszuweichen. Dort sind zwar ebenfalls Schneefälle vorhergesagt, diese sollten aber deutlich schwächer als in Salzburg ausfallen.
Umgestürzte Bäume sorgen in Wien für Verkehrsbehinderungen
Viele Feuerwehreinsätze im Westen und im Zentrum der Stadt. Der Sturm hat seit Dienstagfrüh in Wien für zahlreiche Feuerwehreinsätze und einige Verkehrsbehinderungen gesorgt. An der Westeinfahrt bildete sich auf der Hadikgasse wegen einer Sperre aufgrund eines umgestürzten Baumes gegen 10.00 Uhr ein Stau, der laut ÖAMTC am Vormittag bis zur U4-Station Meidling reichte. Da eine Oberleitung beschädigt wurde, gab es auch Einschränkungen beim Öffi-Verkehr.
Rund 50 laufende Einsätze gibt es seit den Morgenstunden, berichtete Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf auf Nachfrage der APA. Vor allem das Zentrum und der Westen der Stadt seien betroffen. Die Einsatzkräfte wurden wegen "typischer Sturmschäden" - umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, Baugerüste, die gesichert werden müssen, lose Dachziegeln und Ähnlichem - gerufen. "Wir sind in erhöhter Einsatzbereitschaft", sagte Schimpf. Derzeit seien rund 350 Feuerwehrleute im Einsatz.
Ein umgestürzter Baum auf der Fahrbahn der Hadikgasse bei der Wiener Westausfahrt in Penzing verursachte Verkehrsbehinderungen, von denen auch die Straßenbahnlinien 10, 52 und 60 betroffen waren. "Der umgestürzte Baum liegt auf der Fahrleitung", hieß es von den Wiener Linien. Wie lange die Behinderungen dauern, sei vorerst unklar. In Döbling verursachte ein umgestürzter Baum auf der Heiligenstädter Straße (B14) im Bereich Kahlenbergerdorf einen Rückstau von rund einem Kilometer, teilte der ÖAMTC mit.
Kärnten von "Petra" lediglich gestreift
Kärnten ist vom Sturmtief "Petra" am Dienstag lediglich gestreift worden. Laut Landesalarm- und Warnzentrale gab es bis zum späten Vormittag lediglich sechs Feuerwehreinsätze. Stärker betroffen waren die Skigebiete, wo zahlreiche Seilbahnen wegen zu starken Windes den Betrieb einstellen mussten. Meldungen über größere Schäden oder Stromausfälle gab es vorerst nicht.
Sowohl auf der Turracher Höhe als auch am Katschberg standen die meisten Lifte still, ebenso in Bad Kleinkirchheim, Heiligenblut und am Ankogel. Auch die kleineren Skigebiete im Norden Kärntens waren betroffen. Am Katschberg sorgte zudem ein umgestürzter Baum für Behinderungen, die B99, die Katschbergstraße, musste zwischen Rennweg und Katschberg für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Die Windspitzen lagen dort am Vormittag bei knapp 100 km/h. Am stärksten bliesen die Böen am Dobratsch, laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurden dort Spitzenwerte von 136 Stundenkilometern registriert.
Beim Energieversorger Kelag gab es kurzfristige Stromausfälle im Bereich von Sirnitz im Bezirk Feldkirchen und in Bad St. Leonhard im Bezirk Wolfsberg. Es seien aber nur einige 100 Haushalte betroffen gewesen, man habe die Versorgung rasch wiederherstellen können, sagte ein Sprecher auf Anfrage der APA.
Forstarbeiter in Obersteiermark von umstürzenden Baum erschlagen
Ein 47 Jahre alter Forstarbeiter ist am Montagnachmittag bei Holzschlägerungsarbeiten im obersteirischen Tragöß (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) ums Leben gekommen. Ein Windbö brachte einen beinahe schon abgesägten Baum zum Stürzen, dieser traf den Mann am Kopf und verletzte ihn tödlich, wie die Landespolizeidirektion mitteilte.
Der 47-Jährige hatte gegen 15.45 Uhr bei einem bereits gefällten Baum Äste entfernt, als ein Kollege in einer Entfernung von etwa 25 Metern eine Fichte zu fällen begann. Als der Stamm fast durchgeschnitten war, fuhr eine starke Windböe in die Äste und verdrehte den Baum. Die Fichte stürzte in die Richtung, in welcher der 47-Jährige gerade beim Entasten war. Kollegen alarmierten die Rettungskräfte, der Notarzt konnte aber nur mehr den Tod des Verunglückten feststellen.
Störungen bei den Wiener Linien
In Wien sollten Öffi-Nutzer heute mehr Zeit einplanen: Umgestürzte Bäume und Hindernisse auf den Straßen sorgen für Verzögerungen und Ausfälle.
38A fährt nur eingeschränkt
Die Buslinie 38A fährt derzeit nur zwischen der U-Bahn-Station Heiligenstadt und Wagenwiese, beziehungsweise Cobenzlparkplatz und Leopoldsberg. Das Störungsende ist derzeit nicht absehbar.
Linke Wienzeile zeitweise gesperrt
Die Linke Wienzeile wurde stadtauswärts kurz vor 10 Uhr vormittags an der Schönbrunner Schlossbrücke wegen Sturmschäden gesperrt. Ein Baum ist auf die Hadikgasse gestürzt, auch die Straßenbahnen können nicht fahren.
Fahrleitungsunterbrechungen: Linie 10, 52 und 60
Der Betrieb der Linien ist derzeit unterbrochen.
Linie 49: Feuerwehreinsatz
Aufgrund eines Feuerwehreinsatzes kommt es zu einer Unterbrechung des Betriebes.
Aschau bei Kirchberg: Hausdach von Bergbauernhof abgedeckt
© ZOOM.TIROL
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Sturm - Tiergarten Schönbrunn und große Wiener Parks gesperrt
Das Sturmtief "Petra" hat am Dienstag auch in Wien seine Spuren hinterlassen. Sowohl der Tiergarten Schönbrunn als auch der Schlosspark wurden in den Morgenstunden gesperrt. Zudem riegelten die Bundesgärten auch den Augarten, den Burggarten, den Volksgarten und das Grünareal im Schloss Belvedere ab, sagte ein Sprecher auf APA-Anfrage.
Die Sperre bleibe aufrecht, bis die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Entwarnung gebe. Dann fänden Begehungen in den betroffenen Arealen statt, im Zuge derer der Baumbestand kontrolliert werde. Ist alles okay, werden die Erholungsflächen wieder zugänglich gemacht. "Wir hoffen, dass wir das in den Nachmittagsstunden hinbringen werden", sagte der Sprecher.
Obwohl auch der Schlosspark in Schönbrunn betroffen ist, bleibt das Schloss selbst zugänglich, wie eine Sprecherin betonte. Die imperiale Sehenswürdigkeit kann also nach wie vor besucht werden.
Etwas anders als bei den vom Bund verwalteten Parks sieht die Situation bei den städtischen Parkanlagen aus. Diese könne man nicht abschließen, da sie in der Regel nicht eingezäunt und damit nicht versperrbar seien, sagte ein Sprecher des Stadtgartenamts der APA. Allerdings befänden sich das ganze Jahr über Hinweistafeln vor den Eingängen, die vor Betreten bei Sturm warnen würden.
Er empfahl den Wienern aber generell, sich derzeit nicht in der Nähe von Bäumen aufzuhalten. Das gelte etwa auch für den Prater oder Alleen. Gleichzeitig betonte der Sprecher, dass die städtischen Bäume stets intensiv gepflegt und insofern auch höheren Sturmböen trotzen würden. Nicht zuletzt aus den Erfahrungen vergangener Stürme geht das Stadtgartenamt auch diesmal von so gut wie keinen Schäden aus.
14.000 Haushalte in OÖ derzeit ohne Strom
Umgestürzte Bäume sorgen im Innviertel für zahlreiche Stromausfälle. Rund 14.000 Haushalte sind derzeit zumindest zeitweise ohne Strom.
© Netz OÖ
Sturm - 1.500 Haushalte in Salzburg seit der Früh ohne Strom
Die Sturmfront hat am Dienstag in den frühen Morgenstunden das Bundesland Salzburg erreicht und vor allem im Flachgau Bäume entwurzelt oder geknickt. Im Flachgau und Tennengau kam es zu Stromausfällen, betroffen waren rund 1.500 Haushalte. Die Feuerwehr rückte bis kurz vor 10.00 Uhr zu insgesamt 65 Einsätzen aus, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos zur APA.
Die stärksten Sturmböen dürften eine Geschwindigkeit von 100 bis 110 km/h erreicht haben, die höchste gemessene Windgeschwindigkeit in den Niederungen gab es in Mattsee (Flachgau) mit 90 km/h, am Salzburger Flughafen waren es 85 Stundenkilometer, sagte Bernhard Niedermoser von der ZAMG Salzburg. Noch höher waren die Windspitzen auf den Bergen: Auf dem Kolomansberg bei Thalgau wurden 115 km/h gemessen, auf dem Feuerkogel im benachbarten Oberösterreich 140 km/h.
Die meisten Schäden verzeichnete die Feuerwehr im Flachgau, und hier vor allem im Bereich Lamprechtshausen und Seekirchen, so der Feuerwehrsprecher. Insgesamt rückten 25 verschiedene Feuerwehren zu 65 Einsätzen aus, hauptsächlich, um umgestürzte Bäume zu entfernen. Rund 335 Feuerwehrleute halfen bei den Arbeiten. In Wals fiel ein Baum auf ein Auto, verletzt wurde dabei nach ersten Angaben niemand. Umgestürzte Bäume kappten auch Stromleitungen, sodass seit den Morgenstunden rund 1.500 Haushalte ohne Strom waren. Betroffen waren die Gemeinden Hallwang, Hof, Faistenau und St. Gilgen sowie St. Jakob am Thurn und das Wiestal. Die Techniker der Salzburg Netz GmbH arbeiteten an der Behebung der Störungen.
Laut Niedermoser ist der stärkste Sturm bereits durchgezogen. Tagsüber bleibe es aber windig, mit Spitzen von 60 bis 70 km/h. Nun ströme polare Kaltluft mit schauerartigen Schneefällen ein. Inneralpin sei bis am Abend auch in Tallagen mit zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee zu rechnen, in der Nacht dürfte es auch in der Stadt Salzburg weiß werden, wobei hier der Schnee aber kaum liegen bleiben werde.
Dauereinsatz der Feuerwehr in Niederösterreich
© APA/FOTOKERSCHI /FEUERWEHR VALENTIN/PREHOFER
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Die ersten Schäden in Wien-Hietzing.
© Leserreporter
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Tief "Petra" fegte mit über 100 km/h über Vorarlberg hinweg
Das Sturmtief "Petra" ist am Dienstag in den frühen Morgenstunden mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h über Vorarlberg hinweggefegt. Die Feuerwehr rückte ab 3.00 Uhr zu bisher 29 Einsätzen aus, größere Schäden blieben aber aus. Verletzt wurde niemand. In den Bergen herrschte erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei, am Nachmittag wurde allerdings Stufe vier ("große Gefahr") erwartet.
Wetterstationen registrierten in der Nacht Windgeschwindigkeiten von rund 100 Stundenkilometern am Bodensee, knapp 95 km/h in Lustenau sowie über 80 km/h im Großraum Bregenz. Im Gebirge wurden laut "Wetterring Vorarlberg" die 100 Stundenkilometer überschritten. Am Karren oberhalb von Dornbirn wurden knapp 117 km/h gemessen, am Diedamskopf im Bregenzerwald über 143 km/h. Am frühen Vormittag ließ der Wind deutlich nach, laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) lagen die Spitzen gegen 8.00 Uhr landesweit noch bei etwa 30 Stundenkilometern.
Nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) in Feldkirch wurde die Feuerwehr in erster Linie in den frühen Morgenstunden zu Einsätzen gerufen. Bis 7.00 Uhr wurden 27 Einsätze gezählt, anschließend vorerst zwei. Es habe sich um "typische Sturmeinsätze" - umgestürzte Bäume, Gebäudeschäden - gehandelt, sagte RFL-Einsatzleiter Adi Rohrer.
Nach ausgiebigen Niederschlägen in der Nacht - am Arlberg bis ins Kleinwalsertal gab es bis zu 50 Zentimeter Neuschnee - herrschte am Vormittag noch überwiegend erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Mit den prognostizierten weiteren Schneefällen werde die Lawinengefahr am Nachmittag oberhalb von 1.800 Metern aber Stufe vier erreichen, so der Lawinenwarndienst. Experte Andreas Pecl mahnte zu äußerster Vorsicht: Da bereits durch geringe Zusatzbelastung eine Lawinenauslösung möglich war, erforderten Aktivitäten abseits gesicherter Pisten große Erfahrung in der Lawinenbeurteilung.
170 km/h in der Schweiz
Der Orkan "Petra" ist in der Nacht auf Dienstag mit Windspitzen von über 170 Kilometern pro Stunde über die Schweiz hinweggefegt. Größere Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr und Sturmschäden wurden vorerst nicht bekannt.
Die stärksten Windböen wurden mit je 171 km/h auf den Bergen Napf und Bantiger gemessen, wie SRF Meteo mitteilte. Aber auch im Flachland wurden Windspitzen von weit über 100 km/h gemessen. In Thun und Affoltern bei Zürich erreichten die Windböen Geschwindigkeiten von 129 km/h. Auch in Luzern wurden 122 km/h gemessen.
Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Bern sagte am frühen Dienstagmorgen, dass in der Stadt Bern sowie im Kanton vereinzelt Bäume und Äste auf Straßen gefallen seien. Die Feuerwehren waren daran, die Fahrbahnen wieder freizuräumen. Auch andere Teile der Schweiz waren von starken Winden betroffen.
Der Bahnverkehr in den Großräumen Zentralschweiz und der Ostschweiz war nur eingeschränkt möglich. Es musste mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden. Die Kaltfront war gemäß den Meteorologen sehr schnell unterwegs. Um drei Uhr früh zog sie über Basel und war zwei Stunden später bereits an den Alpen angekommen. Dahinter sei der Luftdruck schnell angestiegen. Unmittelbar vor dem Durchzug der Kaltfront wurden extrem milde Temperaturen gemessen. In Evionnaz im Wallis war es beispielsweise um 02.40 Uhr 19,3 Grad warm. An einigen Stationen seien sogar neue Februarrekorde aufgestellt worden.
Wind schwächt ab
100 km/h werden derzeit noch in Melk gemessen. Ansonsten schwächt der Wind nun langsam aber sicher ab. Der Nachmittag sollte dann bedeutend ruhiger verlaufen.
Zahlreiche Feuerwehreinsätze in Niederösterreich
Sturm hat am Dienstag ab den Morgenstunden Feuerwehreinsätze in Niederösterreich ausgelöst. Franz Resperger vom Landeskommando berichtete am frühen Vormittag auf Anfrage von etwa 50 an der Zahl, insbesondere in den Bezirken Amstetten und Melk. Vorerst waren 52 Feuerwehren mit etwa 650 Einsatzkräften ausgerückt.
Auch im Waldviertel nahm die Stärke des Sturms zu. Resperger sprach diesbezüglich die Bezirke Gmünd und Zwettl an.
Tiergarten Schönbrunn geschlossen
120 km/h in Wien-Ottakring
Der Sturm hat nun mit voller Kraft Wien erreicht.
100 km/h rund um Wien
Im Wienerwald werden bereits Windspitzen von rund 100 km/h gemessen. Auch in der Stadt wird es nun ungemütlich.
Sturm erreicht Niederösterreich
Der Sturm hat aktuell Amstetten erreicht und zieht nun Richtung Wien.
Probleme auf der Weststrecke
+++STRECKENINFO+++
— ÖBB (@unsereOEBB) February 4, 2020
Derzeit können die Züge auf der #Weststrecke zwischen Frankenmarkt und Steindorf bei Straßwalchen nur auf einem Gleis fahren. Grund dafür ist eine Oberleitungsstörung. #ÖBBStreckeninfo
Zahlreiche Straßensperren
In Tirol sind etwa die B182 zwischen Innsbruck und Schönberg sowie die B171 zwischen Pians und Strengen gesperrt.
Kaltfront bringt Neuschnee
Die Temperaturen gehen markant zurück, in Teilen Vorarlbergs und Tirols schneit es bereits.
Das aktuelle Schnee-Radar
Wetter-Warnung der ZAMG
Windspitzen von 118 km/h
Am Innsbrucker Flughafen werden nun Spitzen von 118 km/h gemessen.
104 km/h in Innsbruck
Der Sturm zieht weiter gegen Osten und erreicht bald auch die Stadt Salzburg.
107 km/h in Vorarlberg
In Sulzberg wurden Böen mit deutlich mehr als 100 km/h gemessen. Die Front zieht nun weiter nach Osten und erreicht in den nächsten Stunden Tirol und Salzburg.
Hier wird es in den nächsten Stunden besonders stürmisch
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Der heutige Dienstag wird stürmisch. Wir halten Sie in unserem Wetter-Ticker auf dem Laufenden.