29. Juli 2019 | 22:48 Uhr
In 2 Tagen so viel Regen wie sonst im ganzen Juli
Ganze Straßen mitgerissen: Hochwasser-Alarm in Österreich
Das Klima spielt verrückt. Zuerst Hitze-Rekorde, jetzt Unwetter und Hochwasser.
Das Zentrum der Zerstörung ist Rußbach in Salzburg. Die Fotos aus der Region zeigen das Ausmaß: Eine Straße ist einfach verschwunden. Wo früher Autos fuhren, klafft jetzt ein tiefes Loch. Zivilschutzalarm wurde ausgerufen – der Ort war völlig abgeschnitten von der Außenwelt.
Schutz suchen
Die Bevölkerung war aufgerufen, die Häuser nicht zu verlassen, Autofahrten zu unterlassen und Schutz in höheren Teilen ihrer Häuser zu suchen.
Schuld sind die Mega-Regenfälle vom Wochenende. Laut ZAMG-Auswertung hat es bis zu 120 Liter pro Quadratmeter geregnet – etwa so viel, wie eine Standard-Badewanne aufnehmen kann. Umgerechnet fiel in zwei Tagen so viel Wasser wie sonst im ganzen Juli.
© Land Salzburg/Fabian Scharler
© Land Salzburg/Martin Watischer
ÖVP & SPÖ fordern rasche Hilfe für Orte
Katastrophenfonds. ÖVP-Chef Kurz und SPÖ-Chefin Rendi-Wagner fordern die Öffnung des Katastrophenfonds. Kurz: „Nun geht es darum, Betroffenen rasch unter die Arme zu greifen.“ Die Regierung versprach indes Hilfe für die Betroffenen aus dem Katastrophenfonds.
© Land Salzburg/Fabian Scharler
Land unter
Schwere Schäden meldet auch Bad Goisern (OÖ). Der Weißenbach ist über die Ufer getreten, die Ortschaft ist verwüstet. In Gosau waren etliche landwirtschaftliche Flächen völlig unter Wasser – Sorge gilt nun der Ernte.
Sperren auch in Salzburg
Alarmstufe 1 rief die Stadt Salzburg aus. Die Salzach stieg in der Nacht auf Montag um 3 Meter. Sofortmaßnahmen wurden gesetzt: Sperre der Radweg-Unterführungen und Aufbau von Hochwasser-Schutz.
Sirene. Um 2.00 Uhr früh läuteten die Sirenen auch in Tirol. In der Gemeinde Niederndorf traten die Bäche über die Ufer, Häuser wurden geflutet.
Laut ZAMG beruhigt sich die Wetterlage jetzt. Trotz dieser massiven Regenfälle hat es im Juli um 30 % weniger Niederschlag gegeben als normal.