24. Dezember 2018 | 09:39 Uhr

Regen © Getty

Muren & Lawinengefahr

Starkregen- & Schnee-Chaos an Heiligabend

Weihnachten fällt ins Wasser. Starker Regen sorgt für reichlich Chaos.

Zunächst ist der Himmel wolkenverhangen und recht häufig ist mit Niederschlägen zu rechnen, die an der Alpennordseite intensiv sind. Am Nachmittag erfolgt ein Wechselspiel aus Wolken und sonnigen Phasen, dazu gehen ein paar Regen- und Graupelschauer nieder. Nur im Westen sowie entlang der Alpennordseite bleibt es ganztägig trüb und nass. Mitunter sind lokal Gewitter möglich. Die Schneefallgrenze liegt anfangs noch zwischen 800m im Norden und 2000m im Süden und Westen. Nach und nach sinkt sie aber auf 300m im Nordosten und 800m im Westen. Der Wind kommt mäßig bis stark aus West bis Nord. Am Morgen sind die Temperaturen zwischen minus 1 und plus 8 Grad angesiedelt, zur Mittagszeit zwischen 2 und 10 Grad, dann kühlt es ab.

Hier die aktuellen Starkregen-Warnungen

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Erdrutsch ging auf Vorarlberger Hotel ab - 22 Gäste evakuiert

Ein Erdrutsch ist Montag früh auf ein Hotel in Hirschegg (Kleinwalsertal) abgegangen und hat die Terrasse sowie zwei Zimmer verwüstet. Eines der Gästezimmer wurde komplett mit Schlammmaterial gefüllt, teilte die Polizei mit. Der betroffene Gebäudeabschnitt wurde von den Sicherheitskräften evakuiert, 22 Gäste wurden in einen anderen Trakt des Doppelhauses gebracht. Verletzt wurde niemand.

Die Mure löste sich kurz vor 2.00 Uhr knapp oberhalb des Hotels, Auslöser waren starke Regenfälle. Die Terrasse wurde rund einen Meter hoch mit Schlamm und Erdreich verschüttet, die zwei hangseitigen Gästezimmer ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Erdrutsch erfasste nicht nur das Hotel, sondern verschüttete und verschmutzte auch zwei Straßen und einen Wanderweg.

Laut Polizei war der Hang aufgrund anhaltenden Regens weiter instabil, weshalb er gesichert wurde. Im Einsatz standen etwa 50 Personen unter anderem der Feuerwehr und verschiedener Transportunternehmen, die mit Baggern und Lkw arbeiteten.

Hochbetrieb für die OÖ und Salzburger Feuerwehren

Heftige Niederschläge und Starkwind haben bei den Feuerwehren in Oberösterreich und Salzburg vor dem Heiligen Abend noch einmal für Hochbetrieb gesorgt. Nahezu alle Landesteile waren betroffen.

Die Helfer wurden meist gerufen, weil Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert waren. Einsätze waren auch zum Hochwasserschutz notwendig. Zudem wurden überflutete Keller ausgepumpt. Nahezu alle Landesteile waren betroffen. In Salzburg berichtete die Landeswarnzentrale Montagvormittag, dass 29 Feuerwehren mit rund 420 Mann zu 54 Einsätzen ausgerückt waren.

In Oberösterreich bilanzierte das Landesfeuerwehrkommando, dass 50 Bäume von den Straßen geräumt wurden und weitere 15 Einsätze, nachdem Wasser in Keller eingedrungen war. In Steyr wurde der Ennskai vorsorglich gesperrt. Auch in Bad Ischl baute die Feuerwehr den Hochwasserschutz entlang des Ischlflusses auf, weil dort die Warnstufe erreicht wurde. Über Verletzte lagen keine Meldungen vor.

Der Hydrografische Dienst des Landes Oberösterreich schloss nicht aus, dass an kleineren Gewässern lokale, kleinräumige Überflutungen auftreten können, auch an den größeren Gewässern sollten die Wasserstände noch weiter ansteigen. Jedoch dürften die Warngrenzen am Inn und an den Donaupegeln nicht überschritten werden. Weil die Schneefallgrenze im Laufe des Tages sinkt und der Regen im südlichen Bergland vielerorts in Schnee übergeht wurde für die zweite Tageshälfte eine Entspannung der Hochwassersituation vorhergesagt.
 

Große Lawinengefahr der Stufe 4 in Westösterreich
 

Neuschnee und Sturm haben am Montag in den hohen Lagen Vorarlbergs und Tirols für große Lawinengefahr der Stufe 4 gesorgt. Betroffen waren insbesondere Bereiche oberhalb von 2.000 Meter. Die Experten rieten dringend von Touren und Variantenabfahrten abseits der gesicherten Pisten ab. Lawinen könnten bereits durch einzelne Wintersportler ausgelöst werden, warnten sie.

Oberhalb von 1.800 bis 2.000 Meter fielen sowohl in Teilen Vorarlbergs als auch Tirols mehr als 50 Zentimeter Neuschnee, der durch den stürmischen Wind umfangreich verfrachtet wurde. Die Triebschneeansammlungen stellten eine große Gefahrenquelle dar. Lawinenwarnstufe 4 bestand in Vorarlberg in beinahe allen Regionen sowie in Tirol in der Westhälfte, im Süden sowie im Norden von Osttirol.

Nach Einschätzung der Lawinenwarndienste sollte die Lawinengefahr am Dienstag wieder abnehmen. Sie wiesen aber nachdrücklich darauf hin, dass Vorsicht geboten sei: Speziell der erste Schönwettertag nach ergiebigem Schneefall unter Windeinfluss sei für Wintersportler abseits der Pisten "kritisch", hieß es.
 

Bundesländer im Detail:

Wien

Die erste Tageshälfte bringt viele Wolken und zumindest zeitweiligen Regen, in den höchsten Stadtteilen ist ab dem Vormittag auch Schneeregen möglich. Dann wechseln Wolken und sonnige Phasen einander ab, dazu sind einzelne Regen-, Schneeregen- oder Graupelschauer einzuplanen. Der Wind bläst lebhaft aus West bis Nordwest. Die Temperaturen liegen tagsüber zwischen 4 und 6 Grad, bis zum Abend kühlt es auf 2 Grad ab.

Niederösterreich

Im Mostviertel halten sich den ganzen Tag über dichte Wolken und immer wieder gibt es Niederschläge, die bis zum Vormittag auch kräftig sein können. Sonst sind bis Mittag viele Wolken und zumindest zeitweiliger Regen anzutreffen. Danach steht ein Wechselspiel aus Wolken und sonnigen Phasen auf dem Programm, dazu ist mit einzelnen Regen- oder Graupelschauern zu rechnen. Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs 800 bis 1100m Seehöhe bis zum Nachmittag auf 300 bis 500m Seehöhe. Der Wind bläst mäßig bis kräftig aus West bis Nordwest. Die Temperaturen umspannen tagsüber 2 bis 8 Grad, bis zum Abend gehen sie auf minus 1 bis plus 3 Grad zurück.

Burgenland


Vorerst sind viele Wolken und zumindest zeitweiliger Regen zu erwarten. Ab Mittag wechseln Wolken und sonnige Phasen einander ab und es gibt nur noch lokale Regen- oder Graupelschauer. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Nachmittag auf 300 bis 500m Seehöhe. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, in der Nordhälfte auch kräftig, aus Nordwest bis Nord. Die Tiefsttemperaturen betragen 1 bis 5 Grad, die Tageshöchsttemperaturen 5 bis 9 Grad.

Oberösterreich

Heute (Heiliger Abend) regnet es in den südlichen Landesteilen zunächst oft stark. Im Norden ziehen nur noch einzelne Schauer durch. Am Nachmittag zieht sich der Niederschlag zunehmend auf das südliche Bergland zurück und legt Pausen ein. Die Schneefallgrenze sinkt bis Mittag auf 400 bis 600 m ab. Der Wind aus West bis Nordwest lässt schon am Morgen deutlich nach und weht tagsüber mäßig stark bis lebahft. Die Höchsttemperaturen werden mit 5 bis 9 Grad schon am Morgen erreicht. Im Tagesverlauf kühlt es deutlich ab, am Abend meist nur noch 3 bis 0 Grad.

Salzburg

Am Montag (Heiliger Abend) ist es zunächst trüb und es regnet oder schneit in der Früh und am Vormittag noch zeitweise kräftig. Ab etwa Mittag lässt der Niederschlag deutlich nach, es ziehen aber vor allem in den nördlichen Landesteilen noch weitere Schauer durch. Die Schneefallgrenze liegt in der Früh über 900 bis 1500 m und sinkt bis Mittag auf 800 bis 500 m. Im Lungau weht lebhafter Nordwestwind. Die Höchsttemperaturen von 4 bis 8 Grad werden schon in der Früh erreicht, im Tagesverlauf kühlt es deutlich ab, Tiefstwerte dann am Abend zwischen 5 und 0 Grad.
 

Steiermark

Heute am Heiligen Abend schüttet es zunächst vor allem im Norden der Obersteiermark intensiv. Auch Gewitter können eingelagert sein und Sturmböen sind dabei. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Nachmittag in höhere Tallagen ab. Nach Süden zu greift nur wenig Niederschlag über, hier sind aber punktuell gefrierender Regen und Glätte nicht auszuschließen. Später sorgt der aufkommende Nordwind hier recht bald für Wetterberuhigung und abklingende Schauer. Im Oberen Murtal, Teilen des Mürztales sowie in der Süd-, Ost- und Weststeiermark scheint ab Mittag auch teilweise die Sonne. Am Nachmittag lässt der Regen dann auch ganz im Norden allmählich nach, geht aber bis in die Täler in Schneefall über. Frühwerte -2 bis 8 Grad, Temperaturmaxima 2 bis 8 Grad, mit den höheren Werten im Südosten. In 2000m kühlt es auf bis zu -8 Grad ab.

Kärnten

Der Heilige Abend verläuft in Kärnten zunächst stark bewölkt, in den Beckenlagen auch teils nebelig trüb. Von Nordwesten her ziehen in den Vormittagsstunden auch noch ein paar Regenschauer durch, am häufigsten im Norden des Landes. Ein paar Regentropfen können in Unterkärnten auf dem unterkühlten Boden auch noch für Glatteis sorgen. Mit teils kräftig auffrischendem Nordwind lockern die Wolken ab Mittag rasch wieder auf und machen der Sonne Platz. Nach Frühtemperaturen zwischen -4 und +6 Grad erreichen die Höchstwerte 2 bis 8 Grad.

Tirol

Am Vormittag ist es trüb und nass mit kräftigem Niederschlag in Nordtirol und am Osttiroler Tauernkamm, wesentlich schwächer fällt der Niederschlag im Süden Osttirols aus. Stürmisch ist es auf den Bergen. Die Schneefallgrenze liegt am Morgen noch um 2000m, sinkt von Nordosten her bis am Vormittag schon teils unter 1000m und bis zum Abend bei nachlassendem Niederschlag und Wind auf 800-500m. Zum Abend hin schon ein paar Auflockerungen. Höchstwerte mit 4 bis 8 Grad schon am Morgen, nachmittags kälter mit 1 bis 5 Grad.

Vorarlberg

Am Vormittag ist es sehr windig, trüb und nass mit kräftigem Niederschlag und markantem Temperaturrückgang. Stürmisch auf den Bergen. Die Schneefallgrenze liegt am Morgen gegen Süden zu noch um 1800m, sinkt von Norden her aber rasch auf 1000 bis 800m. Nachmittags deutliche Beruhigung, sowohl den Niederschlag als auch den Wind betreffend, und da und dort kann es auflockern. Höchstwerte mit 7 bis 12 Grad schon am Morgen, nachmittags kälter mit 2 bis 6 Grad.

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Hochdruckeinfluss, teils föhnig. -3/+8°

Von Salzburg ostwärts ziehen besonders am Vormittag einige stärkere Wolkenfelder durch, örtlich kann es leicht regnen. Dazu besteht anfangs mitunter die Gefahr von Glatteis durch gefrierenden Regen. Sonst scheint aber nach Auflösung lokaler Nebelfelder, von einigen hohen Wolkenfeldern abgesehen, überwiegend die Sonne. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost bis Südwest. Tageshöchsttemperaturen zwischen 2 und 8 Grad, in höheren Lagen bis etwa 15 Grad.
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