12. August 2019 | 00:26 Uhr
Bauern, Bäume & Wasserstände leiden
Dürre-Alarm: Österreich trocknet aus
Land- und Forstwirte, Almbauern und Bierbrauer verzeichnen hohe Verluste durch Hitze.
Staubtrockene Felder, absterbende Bäume, braune Wiesen: Die extreme Trockenheit der vergangenen Monate setzt Österreichs Land- und Forstwirte unter massiven Druck. Insgesamt hat es in diesem Sommer um 40 Prozent weniger geregnet als im langjährigen Schnitt.
Ernteausfälle
Davon betroffen ist das gesamte Bundesgebiet. Einer der großen Hotspots der anhaltenden Dürre ist die Region um Wien und das Burgenland. Der Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer Franz Windisch, selbst Landwirt, zeichnet ein düsteres Bild: „Die Dürre trifft uns hart. Vor allem bei Soja, Mais und Zuckerrüben sind massive Ausfälle zu erwarten.“
Baumsterben
Krisenstimmung auch unter den österreichischen Forstwirten. Die enorme Hitze lässt nicht nur Bäume verdursten, sondern ist auch für eine massive Borkenkäferplage verantwortlich. 300 Millionen Bäume sind davon betroffen. „Im Mühl- und Waldviertel ist die Lage für die Waldbesitzer existenzbedrohend“, sagt der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger.
Zu wenig Braugerste
Massive Probleme macht die anhaltende Dürre auch den heimischen Bierbrauern. Wegen hitzebedingt großer Ernteausfälle musste erstmals Sommergerste importiert werden. Die benötigte Menge belief sich auf 20.000 Tonnen.
Früher Almabtrieb
Aufgrund der Hitze dörren auf Almen die Wiesen aus, das Vieh findet kein Futter und Wasser – daher muss heuer schon jetzt ins Tal getrieben werden.
Pegelstände sinken
Dramatische Situation auch in vielen Gewässern des Landes. Die hohen Wassertemperaturen machen den Fischbeständen zu schaffen. Der Wörthersee etwa ist mit 29 Grad so warm wie nie. Dazu sinken die Wasserstände teils dramatisch: Der Pegel des Neusiedler Sees sank um sieben Zentimeter und der Zicksee ist nur mehr 50 Zentimeter tief.