04. Dezember 2014 | 23:39 Uhr

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Mattersburg

4 Tage in der Eishölle gefangen

Eine Kleinfamilie sprach mit ÖSTERREICH über die Eis-Tage.

Am Dienstag brach die "Eiszeit" über weite Teile von Österreichs Osten herein. Besonders schlimm traf es eine kleine Gemeinde aus dem burgenländischen Forchtenstein – die knapp 3.000 Bewohner harren seitdem in ihren Häusern aus.

Familie seit vier Tagen in Blitzeis eingeschlossen
Unter ihnen auch die Familie Philipp. "Seit Dienstag dürfen wir das Haus nicht verlassen. Die Gefahr, von einem vereisten Baum erschlagen zu werden, ist einfach zu groß. Mein Vater hat uns Proviant gebracht und sich mit uns einschließen lassen", so Maria Philipp (30).

In den niederösterreichischen Bezirken Horn, Zwettl und Krems war der Katastrophenalarm ausgerufen worden – in Ottenschlag (Bezirk Zwettl) hat die Feuerwehr derzeit 50 Einsätze pro Tag.

Kurze Entspannung, dann wieder Kälte-Einbruch
Die Stromversorgung brach zusammen: In der Steiermark sind weiterhin 2.200 Haushalte ohne Strom, im Waldviertel nur mehr 50. Die Reparaturarbeiten sollen Monate dauern. "Glücklicherweise haben wir Strom. Uns ist warm", so Philipp.

Noch gibt es keine Entwarnung: Heute steigen zwar die Temperaturen, zum Wochenende wird jedoch ein neuer Kälteeinbruch erwartet. Das aufgetaute Eis könnte sich wieder verfestigen und weitere Schäden anrichten.

 

"Anna und Familie brauchten Hilfe"

ÖSTERREICH: Herr Schreiner, wie fühlt man sich nach vier Tagen in der Eishölle?
Michael Schreiner: Nicht ungemütlich hier heroben auf 735 Metern Seehöhe.

ÖSTERREICH: Sie haben sich vorher noch gut versorgt?
Schreiner: Sicher. Ich habe für eine Woche eingekauft, für uns Erwachsene und Baby Anna.

ÖSTERREICH: Und dann?
Schreiner: Ließ ich mich von der Feuerwehr hochfahren. Seit Dienstag bin ich hier bei der Familie.

ÖSTERREICH: Gibt es Kontakt zu Nachbarn?
Schreiner: Nur zu direkt daneben Wohnenden. Spazieren gehen ist nicht.

ÖSTERREICH: Wie lange, denken Sie, dauert das noch?
Schreiner: Bis Samstag vielleicht ...

(wef)

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Wolkenaufzug, später teils gefrierender Regen. -4/+6°

Von Nordwesten zieht im Tagesverlauf eine Kaltfront auf. In den westlichen Landesteilen ziehen bereits am Vormittag immer dichtere Wolken auf, sonst gibt es vorerst in den Niederungen Nebelfelder und sonst einige Sonnenstunden. Ab Mittag breiten sich die Wolken auf weite Landesteile aus und am Nachmittag trübt es sich überall ein. Gegen Abend setzen im Westen und Nordwesten des Landes Schauer in Form von Regen oder Schneeregen, rasch aber übergehend in Schneefall ein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd bis West. Tageshöchsttemperaturen je nach Nebel oder Sonne zwischen 1 und 9 Grad, am Nachmittag beginnt es in der Höhe deutlich abzukühlen. Heute Nacht: Eine Kaltfront bringt in der Nacht verbreitet dichte Wolken und oft auch Niederschläge in Form von Regen und Schneeregen. Anfangs kann es in Beckenlagen und Senken wie dem Wiener Becken, Teilen des Wald-, Wein- und Mostviertels und Teilen des Burgenlandes lokal zu vorübergehender Glättebildung durch unterkühlte Oberflächen kommen. Rasch geht der Niederschlag aber oberhalb von rund 400m bis 600m in Schneefall über. Der Wind aus West bis Nordwest frischt mit Störungsdurchzug gebietsweise vorübergehend mäßig bis lebhaft auf. Tiefsttemperaturen der Nacht minus 6 bis 0 Grad.
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