05. März 2025 | 10:00 Uhr

Auch bei Kälte aktiv
Zecken-Saison 2025: Das müssen Sie jetzt unbedingt beachten
Zecken sind längst nicht mehr nur ein Thema für den Sommer. Aufgrund milder Winter bleiben die Tiere mittlerweile das ganze Jahr über aktiv.
Das Jahr 2025 beginnt alarmierend: Schon im Jänner wurden erste Fälle der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet – und das mitten im Winter.
Schon im Jänner erste FSME-Fälle
Der Klimawandel verändert nicht nur die Temperaturen, sondern auch das Verhalten von Zecken. Früher galten die Spinnentiere als klassische Sommerplage. Heute sind sie durch die milderen Winter monatelang aktiv – sogar in den kältesten Wochen des Jahres. Bereits ab etwa 5 Grad Celsius werden Zecken munter und auf der Suche nach Wirten. Kurzfristige Kälteeinbrüche von bis zu minus 7 Grad Celsius überstehen die Tiere ebenfalls problemlos. Dieser Trend zeigt sich nicht nur in Österreich, sondern auch bei unseren Nachbarn. In Deutschland wurden bereits im Jänner 2025 mehrere FSME-Fälle registriert. Die Betroffenen dürften sich mitten im Winter mit dem Virus infiziert haben.
Expertinnen und Experten warnen
Zeckenstiche im Winter sind längst keine Seltenheit mehr. „Wir gehen davon aus, dass die Infektionen rund drei Wochen vor den ersten Symptomen passiert sind – also mitten im Jänner“, erklärte Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in Stuttgart (Deutschland) bei einer Pressekonferenz am 25. Februar 2025. Auch Prof. Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in Deutschland, bestätigt diese Entwicklung: „Zecken können durch die milden Winter beinahe das ganze Jahr aktiv sein.“
Der Grund dafür liegt im immer wärmeren Klima. Die milden Temperaturen im Herbst und Winter sorgen dafür, dass die Tiere nicht wie früher in eine monatelange Kältestarre verfallen. Schon kurze sonnige Phasen mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt reichen aus, damit Zecken aktiv werden.
FSME – das steckt hinter der gefährlichen Krankheit
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine Virusinfektion, die das Gehirn und das Rückenmark betreffen kann. Ausgelöst wird sie durch das FSME-Virus, das von infizierten Zecken über den Speichel direkt in die Blutbahn gelangt – und das schon unmittelbar nach dem Stich.
Das Virus befällt die Nervenzellen im Körper und kann dort schwere Entzündungen verursachen. In rund einem Drittel aller Fälle kommt es zu neurologischen Beschwerden wie Lähmungen an Armen, Beinen oder im Gesicht. Besonders schwerwiegend: Etwa 1 Prozent der Betroffenen mit neurologischen Symptomen verstirbt an den Folgen der Erkrankung. Eine gezielte Behandlung gegen das Virus selbst gibt es nicht. Ärztinnen und Ärzte können lediglich versuchen, die Beschwerden zu lindern.
Impfschutz kontrollieren
Spätestens mit den ersten warmen Frühlingstagen startet auch die Hochsaison für Zecken in Österreich. Wer viel im Freien unterwegs ist – sei es beim Spazieren, Wandern oder Arbeiten im Garten – sollte unbedingt den eigenen FSME-Impfschutz überprüfen. Besonders wichtig: Auch wenn die letzte Impfung erst wenige Jahre zurückliegt, kann eine Titer-Bestimmung (Anmerkung: Überprüfung der Antikörpermenge im Blut) sinnvoll sein. Diese erfolgt unkompliziert durch eine Blutabnahme. Wer noch gar nicht geimpft ist, sollte so rasch wie möglich mit der Grundimmunisierung beginnen. Diese besteht aus drei Teilimpfungen, die über mehrere Monate verteilt werden.