02. Februar 2012 | 11:29 Uhr
Minus 16,5 Grad
Wien ist kälteste Landeshauptstadt
In Bregenz ist es derzeit mit minus 7,4 Grad noch am "wärmsten". Es bleibt weiter eisig.
Die Jubiläumswarte im Westen Wiens zählt im Sommer zu den beliebtesten Aussichtspunkten der Millionenstadt. Derzeit allerdings wird wohl kaum jemand ihre Plattform erklimmen. Denn laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurden dort heute, Donnerstag, minus 16,5 Grad gemessen, weniger als in jeder anderen Landeshauptstadt Österreichs. Mit minus 7,4 Grad war es knapp 700 Kilometer weiter westlich, in Bregenz, noch am "wärmsten".
Wir sind Sibirien
Dass es sich bei der derzeitigen Witterung tatsächlich um "sibirische" Kälte handelt, bestätigte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik im APA-Gespräch: "Die Front kommt aus Westsibirien und wird noch ein paar Tage anhalten. In Russland liegt im Moment sehr viel Schnee, der natürlich alles noch mehr abkühlt." Zusätzlich wird auffrischender Wind die gefühlte Kälte als noch klirrender empfinden lassen.
In der Landeshauptstadt-Wertung errang Wien einen Doppelsieg (neben der Jubiläumswarte gab es in Stammersdorf minus 14,4 Grad), auf Platz drei landete St. Pölten mit minus 13,9 Grad. Flachland-Spitzenreiter war Zwettl (NÖ) mit minus 18,9 Grad vor seinen geografischen Nachbarn Weitra (minus 18,5) und Litschau (minus 17,6). Das nördliche Niederösterreich stellte meteorologisch gesehen den Rest Österreichs in den Schatten - zum Vergleich: Gars am Kamp mit einer Meereshöhe von 267 Metern lag mit minus 16,9 Grad noch vor dem 2.247 Meter hoch gelegenen Patscherkofel (minus 16,6).
Es bleibt kalt
Für die kommenden Tage prognostizierte die ZAMG anhaltende Kälte, hie und da ein wenig Sonne, die aber zusehends von Wolken verdeckt wird, teils lebhaften Wind und ab Dienstag besonders im Osten und Süden Schneefall. In den Nachtstunden können die Temperaturen auch in Tallagen bis auf minus 20 Grad sinken, tagsüber sind minus vier Grad das höchste der Gefühle.