10. Oktober 2024 | 10:00 Uhr

Komet_Header_V2.png © getty (Symbolbild)

Himmels-Spektakel

Wann Komet "Tsuchinshan-Atlas" zu sehen sein wird

Ein seltenes Himmelsspektakel steht bevor. Der Komet "C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas" wird schon bald in Österreich zu sehen sein. 

In den kommenden Tagen wird er mit bloßem Auge sichtbar sein und einen eindrucksvoll langen Schweif über den Abendhimmel ziehen. Astronomen und Hobbybeobachter dürfen sich auf ein unvergessliches Erlebnis freuen.

"Tsuchinshan-Atlas": Bald über Österreich sichtbar 

Bereits in den nächsten Tagen wird der Komet "Tsuchinshan-Atlas" über Österreichs Himmel erscheinen. Der Komet war kürzlich noch von der Südhalbkugel aus zu sehen, wo er heller als die hellsten Sterne leuchtete. Besonders beeindruckend ist sein langgezogener Schweif, der bei guten Bedingungen sichtbar sein wird. Von der Südhalbkugel gibt es bereits beeindruckende Aufnahmen. Michael Jäger, ein erfahrener Kometenexperte und Obmann des Astronomischen Zentrums Martinsberg (Niederösterreich), erklärte, der Komet habe sich ideal entwickelt – "wie im Lehrbuch". Gemeinsam mit anderen Astronomen hat Jäger den Kometen in den letzten Tagen von Namibia aus beobachtet und fotografiert. Dabei strahlte der Komet so hell wie Sterne der 1. Größenklasse, also vergleichbar mit den hellsten Sternen am Nachthimmel. Der Schweif des Kometen war dabei über 20 Grad lang, was einem eindrucksvollen Himmelsphänomen entspricht. Zum Vergleich: Der scheinbare Durchmesser des Mondes beträgt etwa ein halbes Grad. Damit war der Schweif des Kometen vierzigmal länger als der Monddurchmesser.

Komet erscheint Samstagabend

Laut Jäger wird der Komet ab Samstagabend (12. Oktober) knapp über dem Westhorizont erscheinen. Er wird dann etwa die Helligkeit des Polarsterns erreichen, was der 2. Größenklasse entspricht. Besonders in der Abenddämmerung dürfte der Komet gut zu erkennen sein. Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) erwartet, dass "Tsuchinshan-Atlas" etwa eine Woche lang mit bloßem Auge sichtbar sein wird. Danach wird der Komet schwächer, sodass ein Fernglas erforderlich sein wird, um ihn weiterhin am Himmel zu finden. Trotzdem empfiehlt Pikhard, auch an den ersten Tagen ein Fernglas zu verwenden, da dieses die Suche nach dem Kometen in der Dämmerung erleichtern könne.

Ein noch längerer Schweif?

Michael Jäger vermutet, dass der Schweif des Kometen in den kommenden Tagen noch spektakulärer erscheinen könnte als zuletzt in Namibia. "Er könnte deutlich länger als die bisher beobachteten 20 Grad sein", so Jäger. Genauere Informationen dazu wird es geben, sobald der Komet über dem Abendhimmel in Österreich auftaucht.,Das Astronomische Zentrum Martinsberg plant ab Samstag regelmäßige Beobachtungsabende, sofern das Wetter mitspielt. Auch die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie lädt zu gemeinsamen Himmelsbeobachtungen auf die Sophienalpe in Wien-Penzing ein, wenn die Bedingungen passen.

Wetter als Unsicherheitsfaktor

Ob der Komet tatsächlich in seiner vollen Pracht zu sehen sein wird, hängt stark vom Wetter ab. Bereits vor Sonnenuntergang könnte der lange Schweif tief am Horizont erscheinen. Ab Samstag, den 12. Oktober, wird der Komet dann vollständig in der Abenddämmerung sichtbar – sofern die Wetterlage günstig ist. Aktuellen Prognosen von Geosphere Austria zufolge könnte das Wetter jedoch nicht überall mitspielen. Am Samstag könnte eine Wetterfront von Westen her aufziehen, was die Sicht beeinträchtigen könnte. In Süd- und Ostösterreich könnte es jedoch noch möglich sein, einen Blick auf den Kometen zu erhaschen.

Hoffnung auf klarere Nächte ab Montag

Die Chancen auf bessere Sichtbedingungen steigen ab Montag, sofern keine Nebelfelder die Beobachtung stören. Dann könnten die Bedingungen in vielen Teilen Österreichs günstiger werden, um den Kometen zu bewundern.

Ursprung des Kometen

Der Komet "Tsuchinshan-Atlas" wurde Anfang 2023 entdeckt. Zwei Observatorien in China und Südafrika spürten ihn unabhängig voneinander auf. Der Komet stammt aus der Oortschen Wolke, einem kugelförmigen Bereich am äußersten Rand des Sonnensystems, der eine Vielzahl von Himmelsobjekten beherbergt. Seine Umlaufbahn ist extrem langgestreckt, sodass der Komet nur selten der Sonne nahekommt. Seinen sonnennächsten Punkt, das sogenannte Perihel, erreichte der Komet bereits am 27. September 2024. Zu dieser Zeit war er jedoch von Mitteleuropa aus nicht sichtbar.

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