04. März 2025 | 09:45 Uhr

Sintflut-Regen
Unwetterchaos auf Gran Canaria: Autos bis ins Meer gespült
Auf der beliebten Ferieninsel Gran Canaria hat heftiger Starkregen in den letzten Tagen für dramatische Szenen gesorgt.
Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen und ins Meer gespült. Die Behörden haben Touristen sowie Einwohner dringend dazu aufgerufen, in den Unterkünften zu bleiben und auf unnötige Fahrten zu verzichten.
Straßen werden zu reißenden Flüssen
Sintflutartige Regenfälle haben die Straßen von Gran Canaria (Kanarische Inseln, Spanien) in kürzester Zeit in reißende Ströme verwandelt. Das Wasser stieg so schnell an, dass Autos, Mülltonnen und sogar Verkehrspoller von den Fluten mitgerissen wurden. Zahlreiche Fahrzeuge wurden unter Brücken hindurch ins Meer gespült, während sich auf den Straßen Schlamm und Geröll sammelten.
02-03.03.2025
— Climate Review (@ClimateRe50366) March 3, 2025
#Spain
Heavy rains that hit the municipality of Telde (Gran Canaria) led to an overflow of the reservoir in the Garcia Ruiz ravine, as a result of which streams of water carried away a car and a motorcycle.The reservoir burst amounted to 700,000 liters of water. pic.twitter.com/Rgb9fDNqc8
Besonders betroffen war die Region rund um die Schlucht „Las Bachilleras“ nahe der Stadt Telde. Dort wurden mehrere Autos aus Garagen und Parkplätzen durch die gewaltigen Wassermassen in den Abgrund gerissen.
Salinetas, Gran Canaria at 2pm today #salinetas #telde #grancanaria pic.twitter.com/LWKhOiTPK5
— Lily Ash (@pingouinporno) March 3, 2025
In dramatischen Videoaufnahmen, die in sozialen Netzwerken kursieren, ist unter anderem zu sehen, wie eine Frau aus einem fast vollständig überfluteten Auto befreit wird.
Again in Spain, and it's only March. ????????
— Weather Monitor (@WeatherMonitors) March 4, 2025
Massive floods have hit Telde, Gran Canaria, Spain due to extreme rainfall Yesterday. pic.twitter.com/MaqaiBo2ts
Sie wird mit vereinten Kräften aus dem Fahrzeug gezogen, während braunes, schlammiges Wasser mit hoher Geschwindigkeit die Straße hinunterfließt. Ein weiteres Video zeigt, wie ein Auto über mehrere Meter in Richtung Meer gespült wird, bis es außer Sichtweite verschwindet.
Alarmstufe Rot ausgerufen
Bereits am Samstag, den 1. März 2025, hatten die Behörden für die gesamte Inselgruppe der Kanarischen Inseln eine sogenannte „Vorwarnung“ ausgesprochen. Diese wurde am Montag, 3. März 2025, von der spanischen Wetterbehörde Aemet (Agencia Estatal de Meteorología) auf die höchste Warnstufe „Rot“ angehoben. Besonders betroffen waren Gran Canaria sowie der südöstliche Teil der Nachbarinsel Teneriffa (Spanien). Dort könnte der Starkregen laut Aemet noch bis in die späten Abendstunden andauern.
¿Alguien sabe si en Salinetas, Telde, Gran Canaria, avisó la alerta del móvil? ????????♂️ pic.twitter.com/2dXPyKDmNZ
— Andres02 (@AntonioGarcaSu1) March 4, 2025
In der besonders stark betroffenen Ortschaft Salinetas, einem Stadtteil von Telde, haben Anwohner gemeinsam mit Feuerwehrkräften mit den Aufräumarbeiten begonnen. Mit Schaufeln, Besen und Pumpen wird versucht, die Straßen, Hauseingänge und Keller vom Schlamm zu befreien. Auch in anderen Teilen der Insel laufen die Reinigungsarbeiten auf Hochtouren. Dabei sind nicht nur Einsatzkräfte im Einsatz – zahlreiche Anwohner helfen mit, um die Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen.
Touristen und Einheimische sollen Häuser nicht verlassen
Der lokale Nachrichtendienst „Canaria Weekly“ berichtet, dass die Rettungsdienste auf den Kanarischen Inseln weiterhin in höchster Alarmbereitschaft sind. Die Behörden haben dazu aufgerufen, das Haus oder die Unterkunft nur in dringenden Fällen zu verlassen und sich keinesfalls in die Nähe von Schluchten, Unterführungen oder Küstenabschnitten zu begeben. Besonders dramatisch war die Lage auch auf Teneriffa, wo mindestens 80 Menschen in einem Supermarkt eingeschlossen wurden, weil die Wassermassen die Eingänge blockierten. Auch auf dem spanischen Festland ist die Lage angespannt: In der Region Valencia (Ostküste Spaniens) wurde ebenfalls eine rote Wetterwarnung ausgegeben. Dort blieben zahlreiche Schulen aus Sicherheitsgründen geschlossen.