03. März 2025 | 09:27 Uhr

Hoch "Ingeborg"
Sonne pur: Hier hat es bald 20 Grad in Österreich
Der Frühling zeigt sich in Österreich heuer von seiner freundlichen Seite und startet gleich mit einer ausgedehnten Schönwetterphase. Verantwortlich dafür ist ein starkes Hochdruckgebiet, das sich über Mitteleuropa etabliert hat.
Die Folgen sind viel Sonne, täglich steigende Temperaturen und die ersten warmen Tage des Jahres. Gleichzeitig bleibt die Trockenheit in vielen Regionen bestehen, was vor allem in der Osthälfte zunehmend problematisch wird.
Sonnenschein-Serie durch Hoch INGEBORG
Seit Sonntag hat sich das Hoch INGEBORG über Mitteleuropa festgesetzt und bestimmt seither das Wettergeschehen in Österreich. Auch in den kommenden Tagen wird sich daran wenig ändern. Die Sonne setzt sich fast überall durch, und Wolken sind kaum ein Thema. Selbst atlantische Tiefdruckgebiete mit ihren Fronten haben derzeit keine Chance, bis zu uns vorzudringen, da sie über Schottland (Großbritannien) und Norwegen in Richtung Norden abgelenkt werden. Nur vereinzelt muss man am Morgen mit Nebel rechnen, etwa in manchen Alpentälern, im östlichen Flachland oder auch rund um den Bodensee (am Dreiländereck Österreich, Deutschland, Schweiz). Abgesehen davon gibt es bis mindestens zum Wochenende täglich ungestörten Sonnenschein.
Besonders auffällig: Die Tage werden immer länger, und in den kommenden Tagen sind bereits mehr als 11 Stunden Sonne pro Tag möglich. Diese Höchstwerte dürften unter dem stabilen Hochdruckeinfluss auch tatsächlich an vielen Orten erreicht werden.
Die ersten 20 Grad des Jahres
Mit dem vielen Sonnenschein steigen auch die Temperaturen Tag für Tag weiter an. Bereits am Montag sind Höchstwerte zwischen 7 und 13 Grad zu erwarten, am Dienstag klettern die Temperaturen weiter auf 8 bis 15 Grad. Besonders mild wird es dabei in den typischen Wärmeinseln, also im Inntal (Tirol), in Kärnten sowie in der südlichen Steiermark. Zur Wochenmitte, also am Mittwoch, sind dann bereits in ganz Österreich zweistellige Höchstwerte zu erwarten – zwischen 10 und 17 Grad. Noch wärmer könnte es am Donnerstag und Freitag werden: Erstmals in diesem Jahr sind dann in einigen Regionen durchaus 20 Grad möglich. Die größten Chancen auf diesen frühen Frühlingswert haben das Grazer Becken (Steiermark), das Wiener Becken (Niederösterreich/Wien) sowie Teile Kärntens.
Zum Vergleich: Der bisher höchste Wert des Jahres wurde bereits am 28. Jänner gemessen – damals zeigte das Thermometer in Schönau an der Enns (südliches Oberösterreich) dank Föhn 19,1 Grad an. In den letzten Jahren wurde die 20-Grad-Marke oft schon im Februar erreicht, vereinzelt sogar bereits im Jänner. Das letzte Jahr, in dem es ähnlich spät wie heuer wurde, war 2018. Damals musste man bis zum 3. April warten, ehe erstmals die 20-Grad-Marke überschritten wurde. Ein Blick auf das aktuelle Klimamittel (1991-2020) der österreichischen Landeshauptstädte zeigt: Normalerweise wird die 20-Grad-Schwelle frühestens am 17. März in Graz erreicht, während es in Bregenz (Vorarlberg) im Schnitt sogar erst am 5. April so weit ist. Ein 20er in der ersten Märzwoche wäre also eine klare Ausnahme – in Linz (Oberösterreich) könnte sogar der bisher früheste 20-Grad-Tag vom 12. März 2020 wackeln.
Kaum Regen in Sicht
Die Kehrseite der stabilen Hochdrucklage ist die anhaltende Trockenheit, die in vielen Regionen Österreichs bereits seit Jahresbeginn ein großes Thema ist. Auch in den kommenden Tagen bleibt die Lage angespannt: Laut aktueller Prognose sind die nächsten nennenswerten Niederschläge frühestens rund um den 10. März zu erwarten. Selbst dann sind Regenschauer oder flächendeckender Regen wohl nur in den westlichen und südlichen Landesteilen möglich.Ob überhaupt nennenswerte Niederschlagsmengen die trockene Osthälfte Österreichs erreichen, ist aus heutiger Sicht sehr unsicher. Besonders betroffen von der Trockenheit sind derzeit Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und die Obersteiermark. In diesen Regionen fehlen in den ersten Wochen des Jahres bereits zwischen 70 und 90 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge.Ein besonders drastisches Beispiel liefert Reichenau an der Rax (Niederösterreich): Hier beträgt das Niederschlagsdefizit aktuell rund 93 Prozent. Die Wetterentwicklung der kommenden Wochen wird also entscheidend sein, ob sich die Lage noch rechtzeitig entspannt – oder ob die Trockenheit auch in den Frühling hinein ein großes Thema bleibt.