29. August 2024 | 14:00 Uhr
Hitze-Rekord
Heißester Sommer seit Messbeginn
Der Sommer 2024 geht als einer der heißesten Sommer in die österreichische Wettergeschichte ein. Während die Temperaturrekorde in den Tieflandgebieten gebrochen wurden, gab es auch in den Bergregionen außergewöhnlich hohe Werte.
Der Sommer 2024 geht als einer der heißesten Sommer in die österreichische Wettergeschichte ein. Während die Temperaturrekorde in den Tieflandgebieten gebrochen wurden, gab es auch in den Bergregionen außergewöhnlich hohe Werte. Die vorläufige Auswertung der Geosphere Österreich verdeutlicht den alarmierenden Trend zu immer extremeren Wetterbedingungen.
Sommer 2024: Zweiter Platz in der Gesamtwertung
Laut einer vorläufigen Bilanz der Geosphere Österreich landete der meteorologische Sommer 2024, betrachtet über die gesamte Landesfläche, auf dem zweiten Platz der wärmsten Sommer in der österreichischen Messgeschichte. Nur der Sommer 2003 war noch heißer. Besonders im Tiefland wurde es so warm wie nie zuvor in den 258 Jahren seit Beginn der Messungen. Die letzte Jahreszeit setzt damit die Serie extrem warmer Sommer fort, die seit Herbst 2023 anhält.
Hitze- und Tropennächte erreichen neue Rekorde
„In den österreichischen Bergen war der Sommer 2024 der zweitwärmste nach 2003 und erreichte das Niveau von 2019“, erläutert Alexander Orlik, Klimatologe bei Geosphere Österreich. Der Sommer 2024 lag im Tiefland im Durchschnitt um 2,1 Grad Celsius über dem Mittelwert der Klimaperiode 1991-2020 und sogar 3,9 Grad über dem Durchschnitt der Periode 1961-1990. In den Gipfelregionen war die Abweichung mit 2,2 Grad ebenfalls deutlich spürbar.
Ergebnisse bestätigen Klima-Trend
Von den 258 erfassten Sommern seit 1767 gehören die meisten der wärmsten Sommer zur jüngsten Vergangenheit, insbesondere zur Klimaperiode 1991-2020. Besonders auffällig war die Anzahl der Hitzetage, die in den Landeshauptstädten etwa doppelt so hoch war wie in einem durchschnittlichen Sommer zwischen 1991 und 2020. Im Vergleich zur Periode 1961-1990 vervierfachte sich die Zahl dieser Tage sogar.
Rekordverdächtige Hitzetage und nächtliche Höchstwerte
Laut Orlik zeichneten sich zum Ende des Sommers vereinzelt auch Rekorde bei den Hitzetagen ab. Besonders an der Wetterstation Wien Innere Stadt, wo bis zum 29. August bereits 45 Hitzetage gezählt wurden, und in Eisenstadt mit 41 Tagen. Neben den hohen Tagestemperaturen stiegen auch die nächtlichen Tiefstwerte auf neue Rekordhöhen. In Orten wie Zwettl (12,8 Grad Celsius), Wien Hohe Warte (18,0 Grad), Mariazell (12,9 Grad) und Kremsmünster (16,3 Grad) wurden neue Höchstwerte für die mittleren Tiefsttemperaturen erreicht.
Rekord an Tropennächten
Auch die Anzahl der Tropennächte, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fielen, erreichte an einigen Wetterstationen Rekordhöhen. Wien Innere Stadt verzeichnete 44 Tropennächte, Eisenstadt 25, Linz 15 sowie St. Pölten und Graz Universität jeweils elf Nächte mit diesen extremen Bedingungen.
Ungleiche Regenverteilung und extreme Niederschlagsereignisse
Der meteorologische Sommer 2024 war zudem von einer ungleichmäßigen Verteilung des Niederschlags geprägt. Österreichweit fiel um 13 Prozent weniger Regen als in einem durchschnittlichen Sommer. Während das Bergland weitgehend normale Regenmengen verzeichnete, gab es in Regionen wie Osttirol, Oberkärnten, dem Lungau, Teilen Oberösterreichs, Niederösterreichs, des Burgenlands sowie Wien und der Südoststeiermark deutliche Niederschlagsdefizite von 15 bis 45 Prozent.
Extreme Niederschläge
Gleichzeitig kam es zu mehreren extremen Niederschlagsereignissen. Am 17. August 2024 fiel an der Wetterstation Wien Hohe Warte in nur einer Stunde eine Rekordmenge von 94 Litern pro Quadratmeter. Dies war die höchste jemals dort gemessene Regenmenge in dieser Zeitspanne.
Sonnenscheindauer nahezu im Durchschnitt
Obwohl die Temperaturen und Niederschläge außergewöhnlich waren, lag die Sonnenscheindauer mit nur drei Prozent unter dem Mittelwert in der österreichweiten Auswertung nahezu im Bereich eines durchschnittlichen Sommers. Die leichte Abweichung zeigt, dass trotz der extremen Temperaturen die Sonnenstunden insgesamt relativ stabil blieben.