09. Jänner 2012 | 20:30 Uhr
Winter-Chaos in Österreich
5 Meter Schnee am Arlberg
Bis zu 40.000 Urlauber sitzen fest: So viel Schnee wie 25 Jahre nicht.
Über zwei Meter (!) Neuschnee in drei Tagen, Vorarlberg nur mehr über Deutschland erreichbar. Der Winter hat den Westen eisern im Griff. Seit Samstag schneit es im Westen durch, die Schneemengen erreichen Rekordwerte: In Hochfilzen gab es seit Samstag 216 Zentimeter Neuschnee – so viel wie seit Beginn der Aufzeichnungen nicht. In St. Anton hat es am Berg bereits 545 Zentimeter Gesamtschnee (!).
Die Folgen sind fatal: Zahlreiche Straßen sind wegen Lawinengefahr oder umgefallener Bäume gesperrt. Vorarlberg war Montag von der Außenwelt abgeschnitten – um 15.30 Uhr wurde der Weg nach Lech, Zürs, Stuben und Klösterle aber wieder freigegeben. Gargellen im Montafon und die Tiroler Skiorte Ischgl und Galtür blieben weiter nicht erreichbar, Tausende sind ohne Strom.
Video: Die Schneemassen in Ischgl:
5 Straßen im Pinzgau bleiben gesperrt
Nach den starken Schneefällen müssen im Bundesland Salzburg fünf wichtige Straßenverbindungen trotz der ganztägigen Aufräumungsarbeiten weiter gesperrt bleiben. Die Pinzgauer Bundesstraße B311 kann zwischen Taxenbach und Lend voraussichtlich sogar bis mindestens Mittwochabend nicht befahren werden, wie die Bezirkshauptmannschaft Zell am See am Montagabend mitteilte.
Außerdem bleiben die Hochkönig-Bundesstraße (B164) zwischen Hinterthal und Dienten, die Gerlos-Bundesstraße (B165) zwischen Wald und Tirol, die Rauriser Landesstraße L112 (im Bereich Bruderhof von 20.00 bis 5.00 Uhr) sowie die Felbertauern-Bundesstraße zwischen Mittersill und Matrei gesperrt.
Die B311 wird allerdings am Dienstag, zwischen 5.30 Uhr und 8.00 Uhr für Berufspendler aus Rauris und Taxenbach geöffnet. Ab 8.00 Uhr wird von der Post ein Shuttle von der Post-Servicestelle Taxenbach zum Bahnhof Taxenbach eingerichtet. Zwischen Taxenbach und Lend kann über Embach ausgewichen werden, wobei ein Fahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen besteht.
Urlauber zahlen selbst
Bis zu 40.000 Urlauber, davon 15.000 in Lech-Zürs, sitzen wegen der Sperren fest – und müssen die Kosten selbst tragen. „Jene, die nicht abreisen können, müssen zusätzliche Nächte bezahlen. Urlauber, die nicht von außen in den Skiort hineinkommen, wird die reservierte Nacht nicht verrechnet“, heißt es aus Lech und Ischgl.
Video: So viel Schnee liegt in Lech:
20 Verschüttete seit Freitag
Bereichsweise herrscht in Tirol Lawinenwarnstufe 4 auf der fünfstufigen Skala. Skifahren außerhalb der Piste ist lebensgefährlich, am Berg haben sich Schneewechten von bis zu 10 Meter Höhe gebildet. Seit Donnerstag mussten 20 Verschüttete geborgen werden, ein vor Silvester verschütteter Südtiroler starb jetzt im Spital.
Heer im Großeinsatz
Landesweit sind 500 Soldaten in Bereitschaft, Hunderte helfen Bahnstrecken freizuschaufeln oder bei Suchaktionen. In Landeck und im Montafon fliegt das Bundesheer mit Blackhawks Erkundungsflüge. Tirols Lawinenexperte Rudi Mair warnt: „Sollte es weiter schneien, haben wir Verhältnisse wie 1999 bei der Lawinenkatastrophe in Galtür und müssen die Lawinen-Warnstufe 5 ausrufen.“
Die Lage dürfte sich vorerst jedoch entspannen: Die Wetter-Experten sagen eine Schönwetter-Periode ab Mittwoch voraus.
Auf der nächsten Seite: Der oe24 LIVE-TICKER zum Nachlesen.
Damit beenden wir unseren Live-Ticker. Vielen Dank an unsere zahlreichen Leser.
18:00 Uhr: In Axamer Lizum wurde die Suche nach dem im Schnee vermissten Patrick erneut erfolglos abgebrochen. Seit Samstag, 14 Uhr ist der 15-jährigen Junge nun schon verschollen.
17:24 Uhr: Kitzbühel versinkt im Schnee:
17:10 Uhr: Die Schneemassen in Ischgl:
16:51 Uhr: So viel Schnee liegt in Lech:
15:54 Uhr: Vorarlberg: Orte wieder erreichbar: Die eingeschneiten Vorarlberger Arlberg-Orte Lech, Zürs, Stuben und Klösterle waren am Montagnachmittag wieder auf dem Straßenweg erreichbar. Sowohl die Arlbergstraße (L197) als auch die Lechtalstraße (L198) konnten in den dafür notwendigen Abschnitten geräumt und um 15.30 Uhr für den Verkehr freigegeben werden.
15:03 Uhr: Stromausfälle und Straßensperren in Salzburg:
Die schneebedingten Straßensperren im Salzburger Pinzgau sind auch am Montagnachmittag weiterhin aufrecht. Schwerpunkt der Aufräumarbeiten ist Taxenbach, wo durch die Schneelast Dutzende Bäume auf die Pinzgauer Bundesstraße B311 gestürzt sind. Vor 20.00 Uhr wird diese Verbindung noch nicht geräumt sein.
14:43 Uhr: Die aktuelle Unwetterkarte. Klicken Sie bitte für die animierte Version auf das Bild:
12:20 Uhr: West-Österreich ist eingeschneit. So viel Schnee gab es zuletzt vor 30 Jahren.
11:44 Uhr: Dieses VIDEO zeigt das Schneechaos in Vorarlberg und Tirol:
11:29: Die aktuellsten Verkehrsinfos Österreichs:
10:51 Uhr: Die aktuelle Schneelage: 5 Meter Schnee liegen am Arlberg. Hier die Top-Liste der Schneelagen:
1. | Stuben | 495 cm |
2. | St. Anton am Arlberg | 495 cm |
3. | Sonnenkopf | 430 cm |
4. | Kitzsteinhorn - Kaprun | 400 cm |
5. | Tiroler Zugspitzbahn | 385 cm |
6. | Dachstein Gletscher | 380 cm |
7. | Landeck - Zams - Fliess Venetregion | 380 cm |
8. | Loser Altaussee | 340 cm |
9. | Hochzillertal | 340 cm |
10. | Warth - Schröcken | 315 cm |
10:22 Uhr: Vorarlberg: Helikopter kann nicht starten
Lechs Bürgermeister Ludwig Muxel spricht angesichts der Schneemassen am Arlberg von einer "außergewöhnlichen Situation". Zu dieser Jahreszeit sei in Lech seit 30 Jahren nicht mehr so viel Schnee gelegen wie heuer, sagte Muxel und verwies auf eine 2,40 Meter dicke Schneedecke im Ort. Vorerst lasse das Wetter keine Erkundungsflüge mit dem Helikopter zu, deshalb könne man nur eines tun: "Vorerst heißt es zuwarten", so der Bürgermeister.
10:04 Uhr: Ein Meter Neuschnee in Zürs
Die Schneefälle in der Nacht sind sehr stark ausgefallen, in Zürs seien 60 Zentimeter Neuschnee hinzugekommen, sagte Muxel. Das habe dazu geführt, dass man auch die Straße zwischen Lech und Zürs habe sperren müssen. Mittlerweile habe sich das Wetter ein wenig beruhigt, es schneie nur noch leicht. Man habe den guten Humor noch nicht verloren, beruhigte der Bürgermeister. Am Arlberg waren neben Lech und Zürs auch Klösterle, Stuben und Langen abgeschnitten
09:47 Uhr: Auch das Pinzgau ist von der Außenwelt abeschnitten
Nach neuerlichen Schneefällen seit Sonntag war am Montagvormittag der Salzburger Bezirk Pinzgau
weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. "Die einzige freie Straßenverbindung ist zwischen Leogang und Hochfilzen. Auf dieser Strecke ist allerdings die Bahnverbindung unterbrochen. Mit Sicherheit wird sich bis heute um 12.00 Uhr an den Sperren nichts ändern", sagte Martin Reichholf von der Verkehrsabteilung der BH Zell am See.
Hier alle Sperren im Pinzgau: Zwischen Lofer und Unken halten Bäume der Schneelast nicht Stand und fallen auf die Loferer Bundesstraße (B178), die deswegen gesperrt werden musste. Auch die Pinzgauer Bundesstraße B311 ist aus demselben Grund zwischen Lend und Taxenbach blockiert. Bei den Arbeiten auf der B311 sind die Feuerwehren Taxenbach, Zell am See, Bruck und Lend im Einsatz, wie ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos mitteilte. Gesperrt sind außerdem die Hochkönig Bundesstraße B164 im Bereich des Dientner Sattels und des Filzensattels wegen Lawinengefahr, die Gerlos Bundesstraße, die Loferer Bundesstraße über den Steinpass (nach Tirol) und die Felbertauernstraße.
09:03 Uhr: Totales Chaos in Tirol
Der anhaltende Schneefall sorgt weiterhin für massive Probleme in Tirol
. In weiten Teilen des Landes wurde die Lawinengefahr als "groß" eingestuft, der Wert "4" auf der fünfteiligen Skala. Immer wieder sorgen umgeknickte Bäume für Behinderungen oder gekappte Stromleitungen. Neben zahlreichen Straßensperren sind auch etliche Bahnverbindungen unterbrochen.
Hier alle Sperren in Tirol: Brixentalbahn zwischen Wörgl und Saalfelden, die Karwendelbahn zwischen Innsbruck und Scharnitz und die Außerfernbahn zwischen Reutte und Garmisch sind nterbrochen. Wegen Lawinengefahr und umgestürzter Bäume gesperrt sind unter anderem die Arlberg Schnellstraße (S16), die Seefelder Straße (B177) zwischen Zirl und Scharnitz, die Loferer Straße (B178) zwischen Steinpass und Wörgl, und die Tannheimer Straße (B199) zwischen Weißenbach am Lech und Oberjoch. Nach wie vor sind unter anderem das Hintere Paznauntal ab Kappl oder Seitentäler des Lechtales nicht erreichbar.
09:01 Uhr: Jede Menge Neuschnee
Laut Andreas Pecl vom Landeswarndienst fielen in der Nacht auf Montag Neuschneemengen von 30 bis 40 Zentimeter, in Langen am Arlberg waren es 60 Zentimeter. Seit Donnerstag sammelten sich in den Vorarlberger Bergen damit zwischen zwei und drei Meter Neuschnee an. Es galt weiterhin Lawinenwarnstufe 4, spontane Lawinenabgänge waren jederzeit möglich. Am Montag wurde allerdings mit einer Wetterbesserung gerechnet.
08:43 Uhr: Orte nicht erreichbar
Die eingeschneiten Orte - Lech, Zürs und Stuben am Arlberg, St. Gallenkirch, Gargellen, Gaschurn und Partenen im Montafon sowie Schröcken und Warth im Bregenzerwald - blieben am frühen Montagvormittag von der Umwelt abgeschnitten.
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08:31 Uhr: Extreme Lawinengefahr
Die Lawinenkommissionen wollten in der Früh über die Situation und die weitere Vorgangsweise entscheiden. Sollten es die Verhältnisse zulassen, werden Lawinen abgesprengt, um anschließend die Straßen wieder für den Verkehr freigeben zu können.
08:12 Uhr: Arlbergtunnel gesperrt
Nach der Sperre der Arlberg-Schnellstraße (S16) zwischen Langen und Wald am Arlberg - es sind Bäume auf die Straße gestürzt - ist eine Zufahrt zum Arlbergtunnel vorerst nicht möglich. Ab Langen ist die Straße bereits seit Sonntagabend geschlossen. Da auch die Arlbergbahnstrecke voraussichtlich am Montag gesperrt bleiben wird, gib es keine aufrechte Verbindung zwischen Vorarlberg und Tirol. Die Bundesbahnen ersuchen die Fahrgäste, keinen Reisen über den Arlberg anzutreten.