12. Februar 2024 | 14:00 Uhr

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Neujahrsdrama Japan

Satellitenbilder zeigen volles Ausmaß des Bebens

Neujahrsdrama in Japan: Schwere Erdbebenkatastrophe erschütterte Land und Leben. 

Das Beben, das den Boden in Japan verschob

Erdbeben sind Naturereignisse von beeindruckender Kraft, die durch die Freisetzung von Spannungen in der Erdkruste entstehen. Dieser Prozess, der zu einer plötzlichen Verschiebung von Gesteinsschichten führt, kann verheerende Auswirkungen auf die umliegenden Gebiete haben. Das Verständnis darüber, wie Erdbeben entstehen, erfordert einen Einblick in die dynamischen Kräfte, die im Inneren der Erde wirken. 

Japan erlebte zum Jahreswechsel eine erschütternde Tragödie. Am Neujahrstag wurde die Hauptinsel Honshu von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,6 und zahlreichen Nachbeben heimgesucht. Die katastrophalen Auswirkungen auf Häuser, Straßen und Menschenleben sind kaum in Worte zu fassen. Die Landschaft selbst wurde durch die Naturgewalt tiefgreifend verändert, wie aktuelle Satellitenbilder enthüllen.

Das Ausmaß der Verschiebungen

Forschende haben mithilfe von Satellitendaten das Ausmaß der Verschiebungen und Veränderungen in der Landschaft in eindrucksvollen Bildern dokumentiert.

Japan_Bild2.png © NASA

Eine Karte der Nasa vom Anfang des neuen Jahres verdeutlicht die dramatischen Verschiebungen. Rote Gebiete, die nach oben und in Richtung Nordwesten verschoben wurden, zeugen von den enormen Kräften, die bei dem Beben freigesetzt wurden.

Anhebungen um bis zu vier Meter

Besonders dramatisch sind die Anhebungen entlang einiger Stellen der Nordküste der Noto-Halbinsel, wo der Boden um bis zu vier Meter in die Höhe geschossen ist. Eric Fielding, Geophysiker am Jet Propulsion Laboratory der Nasa, betont, dass Erdbeben in geringer Tiefe tendenziell mehr Schaden anrichten. Die seismischen Wellen haben auf ihrem Weg weniger Zeit, Energie zu verlieren, was zu intensiveren Auswirkungen führt.

Küstenlinien verschoben

Die Analysen der Geospatial Information Authority of Japan zeigen, dass das Erdbeben entlang einer 85 Kilometer langen Küstenlinie das Land angehoben hat. Die Minazuki-Bucht ist dabei besonders betroffen, mit einer Verschiebung der Küstenlinie um etwa 200 Meter seewärts. Doch auch in Waijma und Nafune gab es erhebliche Hebungen.

Japan_Bild1.png © NASA

Das linke Bild wurde im Januar 2022 aufgenommen, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Das Rechte am im Januar 2024, nach dem Beben.  

Neue Landmassen entstehen entlang der Nota-Halbinsel

Das Beben und die daraus resultierende Anhebung haben zusätzlich zu den Verschiebungen entlang der Küstenlinien insgesamt 4,4 Quadratkilometer neues Land entstehen lassen. Goto Hideaki, Geomorphologe der Universität Hiroshima, und Kollegen von der Association for Japanese Geographers schätzten dieses Ausmaß anhand von Luftaufnahmen und Satellitendaten.

Tektonische Platten

Das Schlüsselkonzept hinter der Entstehung von Erdbeben liegt im Zusammenwirken der tektonischen Platten, die die äußere Schicht der Erde bilden. Diese Platten bewegen sich ständig aufgrund von Konvektionsströmungen im Erdmantel. Dort, wo diese Platten aufeinandertreffen, voneinander wegdriften oder aneinander vorbeigleiten, entstehen Spannungen, die sich über lange Zeiträume aufbauen.

Spannungen und Verwerfungen

Die sich aufbauenden Spannungen führen zu Verformungen entlang von Bruchlinien, die als Verwerfungen bekannt sind. Diese Verwerfungen können horizontal, vertikal oder schräg verlaufen. Wenn die aufgebaute Spannung schließlich die Festigkeit der Gesteinsschichten überwindet, kommt es zu einer plötzlichen Freisetzung von Energie in Form von seismischen Wellen.

Seismische Wellen

Die Energieausbreitung durch seismische Wellen ist der Auslöser für die Erschütterungen, die wir als Erdbeben wahrnehmen. Es gibt zwei Haupttypen von seismischen Wellen: Primärwellen (P-Wellen), die sich längs durch das Gestein bewegen und sekundäre Wellen (S-Wellen), die sich seitlich bewegen. Diese Wellen breiten sich von der Bruchstelle aus in alle Richtungen aus und werden von seismischen Sensoren aufgezeichnet.

Epizentrum und Intensität

Das Epizentrum, der Punkt auf der Erdoberfläche direkt über der Bruchstelle, ist der Ort, an dem die Erschütterungen am stärksten wahrgenommen werden. Die Intensität eines Erdbebens hängt von Faktoren wie der Magnitude des Bebens, der Tiefe der Bruchstelle und der Beschaffenheit des Bodens an der Oberfläche ab.

Die Entstehung von Erdbeben ist ein komplexer Prozess, der auf den grundlegenden dynamischen Kräften der Erde basiert. Ein tieferes Verständnis dieses Phänomens ermöglicht nicht nur präzisere Vorhersagen, sondern trägt auch zur Entwicklung von Strategien bei, um Menschen und Strukturen in gefährdeten Regionen besser zu schützen.

Inmitten dieses erschütternden Szenarios bleibt die Frage nach den langfristigen Auswirkungen auf die betroffenen Regionen und die Menschen, die mit den Folgen dieser Naturkatastrophe konfrontiert sind.

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