16. Februar 2012 | 08:20 Uhr

lawinengefahr.jpg © APA

Abgeschnitten

Lawinenabgänge sorgen für Chaos in Vorarlberg

Straßenverbindungen und Bahnstrecke nach Tirol nicht befahrbar.

Nach Lawinenabgängen in der Nacht war Vorarlberg Donnerstag früh vom Rest Österreichs abgeschnitten. Sowohl die Straßenverbindungen als auch die Bahnstrecke nach Tirol waren nicht passierbar, teilte die Sicherheitsdirektion mit. Da zahlreiche weitere Straßen gesperrt werden mussten, waren ganze Talschaften vorerst nicht erreichbar. Die Lawinengefahr wurde als groß (Stufe 4 auf der fünfteiligen Gefahrenskala) eingestuft.

Schneebrett auf Arlberg-Schnellstraße

Nach Angaben der Exekutive ging am Mittwochabend gegen 20.30 Uhr ein etwa 20 Meter langes Schneebrett auf die Arlberg-Schnellstraße (S16) zwischen der Raststätte Klösterle und dem Langener Tunnel ab. Die Straße wurde etwa einen Meter hoch verschüttet, dabei wurde auch ein Pkw leicht beschädigt. Eine Person wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert. Um 21.45 Uhr wurde die S16 ab Wald am Arlberg aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Der Betrieb der Arlbergbahn-Strecke musste in der Nacht eingestellt werden, nachdem bei Dalaas eine Lawine abgegangen war. Ein Schienenersatzverkehr war aufgrund der Sperre der S16 nicht möglich.

Weitere Lawinenabgänge

Weitere Lawinenabgänge ereigneten sich im Kleinwalsertal, wo gegen 4.00 Uhr die Walserstraße (L201) verschüttet wurde, sowie bereits am späten Mittwochabend im Großen Walsertal. Dort war die Faschinastraße (L193) betroffen. Diese wurde auf einer Länge von etwa 100 Metern vier Meter hoch verlegt, Verkehrsteilnehmer wurden aber nicht erfasst. Beim Abgang eines weiteren, kleineren Schneebretts auf die L193 wurde ein Pkw zur Seite gedrückt.

Gesperrte Straßen

Neben der S16, der L201 und der L193 waren zunächst auch die Arlbergstraße (L197) ab Langen, die Lechtalstraße (L198) ab der Alpe Rauz, die Silvrettastraße (L188) ab Schruns und die Bregenzerwaldstraße (L200) ab Schoppernau gesperrt. Damit waren das Kleinwalsertal, mehrere Orte im Großwalsertal, das Hochmontafon, die Arlberg-Orte Stuben, Zürs und Lech sowie Schröcken und Warth im hinteren Bregenzerwald von der Umwelt abgeschnitten. Die Lawinenkommissionen wollten in der Früh über die Situation und die weitere Vorgangsweise entscheiden.

70 cm Neuschnee
Laut Herbert Knünz vom Landeswarndienst fielen am Mittwoch im Norden Vorarlbergs bis zu 70 Zentimeter Neuschnee, im Süden waren es 60 Zentimeter. Mit dem Abgang von Lawinen müsse gerechnet werden, abseits der Pisten sei die Situation "sehr heikel", hieß es. Die Lawinengefahr werde nur langsam abnehmen.
 

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Etwas Sonne, im Norden Schauer, 3/11°

Unter Störungseinfluss überwiegen meist die Wolken und vor allem alpennordseitig vom Tiroler Unterland ostwärts regnet oder schneit es bis in die Abendstunden. Die Schneefallgrenze steigt von anfangs rund 600m bis zum Abend auf 1200 bis 1500m an. Abseits des Berglandes ist die Schaueraktivität eher gering und westlich des Arlbergs sowie im Nordosten zeigt sich die Sonne am Nachmittag häufiger. Lebhafter Nordwind vor allem am Alpenostrand. Tageshöchsttemperaturen 7 bis 13 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Mittwoch ist vor allem noch im Bergland vom Salzkammergut ostwärts bis zu den Ybbstaler Alpen mit abklingenden Schauern zu rechnen. Die Schneefallgrenze liegt dabei zwischen 1000 und 1200m Seehöhe. Überall sonst ist es meist trocken und wechselnd bewölkt. Besonders im Westen und Nordosten ist es stellenweise vorübergehend nahezu wolkenlos. Der Wind aus Nord weht im Mittel- und Südburgenland oft noch lebhaft, in den übrigen Regionen meist nur mehr schwach. Tiefsttemperaturen der Nacht minus 1 bis plus 7 Grad.
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