03. März 2025 | 14:53 Uhr
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GeoSphere
Februar 2025 so trocken wie selten zuvor
Der Februar 2025 hat sich in Österreich von seiner extrem trockenen Seite gezeigt. In vielen Regionen fiel deutlich weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Februar.
Gleichzeitig war es spürbar wärmer als im langjährigen Vergleich. Die Analyse von GeoSphere Austria zeigt, wie sich die außergewöhnlichen Wetterbedingungen auf Schneemengen, Temperaturen und die Natur ausgewirkt haben.
Niederschlagsmangel deutlich spürbar
Laut den neuesten Auswertungen von GeoSphere Austria brachte der Februar 2025 um 66 Prozent weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Februar. „So ein trockener Februar ist bei uns selten, etwa alle fünf bis sieben Jahre“, erklärt Alexander Orlik, Klimatologe bei GeoSphere Austria. Besonders trocken war es zuletzt in den Jahren 2011, 2003 und 1998.
Wenig Schnee – besonders in tieferen Lagen
Der fehlende Niederschlag hatte auch direkte Auswirkungen auf die Schneeverhältnisse. In Lagen unterhalb von 1000 Meter Seehöhe lag die Neuschneemenge im österreichweiten Durchschnitt um 87 Prozent unter dem Vergleichswert. In Höhen zwischen 1000 und 1500 Meter betrug das Minus rund 75 Prozent. Selbst in noch höheren Regionen – also über 1500 Meter Seehöhe – war die Neuschneemenge um etwa 60 Prozent geringer als üblich.
Schneemengen an ausgewählten Wetterstationen
Ein Blick auf einzelne Wetterstationen von GeoSphere Austria verdeutlicht die Situation:
- Kufstein (Tirol, 490 m): 0 cm Neuschnee im Februar 2025. Im Durchschnitt (1991-2020) waren es hier 45 cm – das entspricht einem Rückgang von 100 Prozent.
- Deutschlandsberg (Steiermark, 354 m): 7 cm Neuschnee (Durchschnitt 24 cm, Rückgang 71 Prozent).
- Ramsau am Dachstein (Steiermark, 1207 m): 30 cm Neuschnee (Durchschnitt 82 cm, Rückgang 63 Prozent).
- Wien (198 m): 0 cm Neuschnee (Durchschnitt 14 cm, Rückgang 100 Prozent).
- Kanzelhöhe (Kärnten, 1520 m): 53 cm Neuschnee (Durchschnitt 60 cm, Rückgang 12 Prozent).
- Klagenfurt (Kärnten, 450 m): 1 cm Neuschnee (Durchschnitt 16 cm, Rückgang 94 Prozent).
- Tamsweg (Salzburg, 1025 m): 13 cm Neuschnee (Durchschnitt 29 cm, Rückgang 57 Prozent).
- Sonnblick (Salzburg, 3109 m): 79 cm Neuschnee (Durchschnitt 206 cm, Rückgang 62 Prozent).
- Feuerkogel (Oberösterreich, 1618 m): 31 cm Neuschnee (Durchschnitt 97 cm, Rückgang 68 Prozent).
- Kremsmünster (Oberösterreich, 382 m): 0 cm Neuschnee (Durchschnitt 23 cm, Rückgang 100 Prozent).
- Feldkirch (Vorarlberg, 438 m): 4 cm Neuschnee (Durchschnitt 17 cm, Rückgang 77 Prozent).
- Rax (Niederösterreich, 1547 m): 16 cm Neuschnee (Durchschnitt 79 cm, Rückgang 80 Prozent).
- Reichenau an der Rax (Niederösterreich, 488 m): 0 cm Neuschnee (Durchschnitt 31 cm, Rückgang 100 Prozent).
- Eisenstadt (Burgenland, 184 m): 0 cm Neuschnee (Durchschnitt 10 cm, Rückgang 100 Prozent).
Deutlich wärmer als üblich
Nicht nur die Trockenheit, auch die Temperaturen lagen über dem Durchschnitt. Im Tiefland war der Februar 2025 im Schnitt um 1,0 Grad wärmer als der Mittelwert der Klimaperiode 1991 bis 2020. Auf den Bergen war es sogar um 2,2 Grad milder. Setzt man die Temperaturen in einen historischen Kontext, ergibt das im Tiefland Platz 45 in der Liste der wärmsten Februarmonate seit Beginn der Messreihe vor 258 Jahren. Auf den Bergen war es der 23.-wärmste Februar in der 174-jährigen Messgeschichte. Vergleicht man die Temperaturen mit der älteren Klimaperiode 1961 bis 1990, zeigt sich ein noch deutlicheres Plus: Im Tiefland lag der Februar 2025 um 1,9 Grad wärmer, auf den Bergen sogar um 3,1 Grad.
Mehr Sonnenstunden als im Durchschnitt
Neben der Wärme gab es auch mehr Sonne. Im österreichweiten Mittel wurden im Februar 2025 rund acht Prozent mehr Sonnenstunden verzeichnet als in einem durchschnittlichen Februar. Die milden Temperaturen zeigten sich auch in der Natur. Die Vegetation entwickelte sich im Februar 2025 spürbar früher als sonst. Ein gutes Beispiel dafür ist das Schneeglöckchen, dessen Blühbeginn im Durchschnitt über Österreich bereits am 16. Februar lag. Damit begann die Blüte drei Tage früher als im langjährigen Mittel 1991 bis 2020. Auch die Hasel blühte heuer früher: Der durchschnittliche Blühbeginn fiel auf den 15. Februar und lag damit um vier Tage vor dem Vergleichswert der Klimaperiode 1991 bis 2020.