10. März 2025 | 14:00 Uhr

Dürre_Header.jpg © getty/APA/GeoSphere

Niederschlagsdefizit

Experten warnen: Dürre in Österreich erreicht drastische Werte

Die anhaltende Trockenheit in Österreich sorgt für zunehmende Sorgen. Mit einem Niederschlagsdefizit von 54 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 ist die aktuelle Wetterlage äußerst kritisch. 

Klimaforscher Klaus Haslinger von der Geosphere Austria warnt, dass sich die Situation weiter verschärfen könnte, sollten in den kommenden Wochen keine ergiebigen Niederschläge einsetzen. Besonders betroffen sind Regionen wie die Rax, in denen bereits deutlich unterdurchschnittliche Regenmengen verzeichnet wurden.

Niederschlagsmangel und seine Folgen

Nach Angaben der Geosphere Austria liegt die Niederschlagsmenge heuer um 54 Prozent unter dem Durchschnitt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern auch auf den Wasserhaushalt von Flüssen, Seen und dem Grundwasser. "Wenn es in den kommenden Wochen nicht ausgiebig regnet, wird sich das auch auf die Vegetation auswirken", erklärt Haslinger.

Im Gegensatz zu anderen Wetterphänomenen gibt es für Dürre keine einheitliche Definition. Experten unterscheiden zwischen verschiedenen Arten der Trockenheit: Eine agrarische Dürre liegt bereits vor, wenn der Boden nicht mehr genügend Feuchtigkeit speichern kann, um Pflanzen ausreichend zu versorgen. Eine hydrologische Dürre hingegen tritt erst ein, wenn die Wasserstände von Flüssen, Seen und im Grundwasser stark absinken.

Extrem trockener Winter verschärft Lage

Die derzeitige Trockenperiode hat ihre Ursache in einem besonders niederschlagsarmen Winter. "Es war ein extrem trockener Winter, und wir starten unter sehr ungünstigen Bedingungen in die Vegetationsperiode", so Haslinger.

Die Messwerte der Geosphere Austria zeigen, dass in einigen Regionen die Niederschlagsmengen besonders drastisch eingebrochen sind. In der Rax-Region, die kürzlich auch von einem Waldbrand betroffen war, lag der Niederschlag zwischen Dezember 2024 und März 2025 um bis zu 85 Prozent unter dem Durchschnitt. Besonders alarmierend sind die Werte der Wetterstation Reichenau an der Rax: Dort wurden vom 1. Dezember 2024 bis zum 10. März 2025 lediglich 30 Millimeter Niederschlag gemessen, während der langjährige Mittelwert bei 192 Millimetern liegt. Dies entspricht einem Defizit von 84 Prozent.

  

Auch andere Regionen zeigen massive Abweichungen:

  • St. Pölten: 22 statt 66 Millimeter
  • Kremsmünster: 44 statt 136 Millimeter
  • Zell am See: 45 statt 138 Millimeter
  • Langen am Arlberg: 103 statt 239 Millimeter

Nicht nur ein Jahrhundertphänomen

Obwohl die derzeitige Dürre außergewöhnlich ist, betont Haslinger, dass solche extremen Trockenperioden nicht nur alle hundert Jahre auftreten. Bereits im März 2022 lag der Niederschlag um 71 Prozent unter dem Mittelwert.

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Im N, O und SO sonnig , im Bergland öfter Schauer, 6/18°

In den Niederungen scheint bis zum Abend die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Über den Alpengipfeln türmen sich jedoch zahlreiche Quellwolken, die meisten in Vorarlberg, in Tirol und Osttirol sowie in Salzburg, in Kärnten und in der westlichen Steiermark. Hier muss außerdem mit einzelnen Regenschauern, mitunter auch mit Gewittern gerechnet werden. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Süd. Nur im nördlichen Alpenvorland bläst teils lebhafter Ostwind. Die Temperaturen umspannen 15 bis 21 Grad. Heute Nacht: Durch die Nacht auf Montag geht es in den meisten Landesteilen gering bewölkt oder sternenklar. Letzte Schauerzellen im westlichen Bergland fallen bereits während der Abendstunden zusammen und durch Nacht geht es schließlich auch hier niederschlagsfrei. Der Wind weht meist nur schwach, nur im nördlichen Alpenvorland bläst zunächst noch teils mäßiger Ostwind. Die Tiefsttemperaturen 2 bis 10 Grad.
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