30. Oktober 2024 | 09:00 Uhr

Regenmassen
Dutzende Tote nach Sintflut-Katastrophe in Spanien
In Spanien sorgen schwere Unwetter für dramatische Zustände. Besonders in Valencia und der südlichen Region Andalusien hinterließen heftige Regenfälle und Überschwemmungen eine Spur der Zerstörung.
Dutzende Menschen starben, und die Behörden kämpfen unermüdlich gegen die Auswirkungen der Naturkatastrophe. Hier ein Überblick über die aktuelle Lage und die bisher bekannten Fakten.
Verheerende Überschwemmungen fordern zahlreiche Menschenleben
Heftige Regenfälle haben weite Teile Spaniens überschwemmt und besonders in der Provinz Valencia schwere Verwüstungen angerichtet. Laut dem spanischen Staatssender RTVE berichtete die Polizei Guardia Civil von mindestens 13 Todesopfern. Andere Quellen, darunter regionale Medien, sprechen bereits von bis zu 50 Todesopfern.
The scale of the flooding currently unfolding in Valencia, Spain is unfathomable. This is footage from Chiva, where a jaw-dropping 343 mm of rain was recorded in just 4 hours earlier today, between 4:30 PM and 8:30 PM.
— Nahel Belgherze (@WxNB_) October 29, 2024
Video credit: Nalabcer pic.twitter.com/WdCgUifavQ
Diese Zahlen sind jedoch noch nicht bestätigt, da die Bergungsarbeiten weiterhin andauern und die genaue Zahl der Opfer sich möglicherweise erst in den kommenden Tagen feststellen lässt. Vielerorts wird noch nach vermissten Personen gesucht.
☔ Extraordinary rainfall in #Chiva, west of #Valencia in #Spain ????????!
— Thierry Goose (@ThierryGooseBC) October 30, 2024
➡️ 491.2 mm in 8 hours! That's more than a normal YEAR of rain!
➡️ 343 mm in only 4 hours! ????
Catastrophic flooding. #Dana https://t.co/Gm5kbhMBly pic.twitter.com/gFjDU9Ml0E
Die Wassermassen hinterließen schwere Schäden an Infrastruktur und Privatbesitz. Straßen, Brücken und Wohngebiete wurden in Mitleidenschaft gezogen, während Autos und Bäume durch die reißenden Ströme mitgerissen wurden. Die Stromversorgung fiel vielerorts aus, was die Arbeit der Rettungskräfte zusätzlich erschwert.
Betroffene Gemeinden und eindrückliche Schilderungen von Überlebenden
Besonders betroffen ist das Viertel La Pextina in Valencia. Dort mussten Hunderte Menschen Zuflucht in einer Sporthalle suchen, da ihre Häuser unbewohnbar geworden sind. Eine Bewohnerin berichtet der Zeitung „La Provincias“, dass sie und ihre Nachbarn fünf Stunden im hüfthohen Wasser ausharren mussten, bevor Hilfe eintraf. Sie kamen nur mit dem Nötigsten und wurden von lokalen Helfern mit warmer Kleidung versorgt. „Wir haben nur unsere Pässe, sonst nichts“, sagte eine Betroffene.
La torre ahora mismo pic.twitter.com/Yu6YcuspDc
— Sergio Escribano (@EscribanoGilSer) October 30, 2024
Eine andere Person schildert, dass die Wassermassen des Turia-Flusses ohne Vorwarnung in ihr Zuhause eindrangen. „Wir hatten keine Angst, es war pure Panik“, erzählt ein Mann. Viele der Betroffenen haben stundenlang nicht geschlafen und konnten noch nicht zu ihren Häusern zurückkehren.
Hagel, Windböen und weitere Gefahren durch die Unwetter
Neben den verheerenden Regenfällen sahen sich die betroffenen Gebiete auch mit Hagel und extrem starken Windböen konfrontiert. Die spanische Wetterbehörde AEMET meldete, dass zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten seien, wodurch weitere Überschwemmungen von Straßen, Feldern und Gebäuden verursacht wurden. In der Region Andalusien (Südspanien) mussten in Alora mehrere Menschen per Hubschrauber aus überfluteten Fahrzeugen und Häusern gerettet werden. Auch ein Hochgeschwindigkeitszug mit 276 Passagieren entgleiste aufgrund der widrigen Wetterbedingungen; glücklicherweise gab es keine Verletzten.
Einschränkungen im Flug- und Bahnverkehr
Der starke Regen und die anhaltenden Unwetter führten auch zu erheblichen Einschränkungen im Verkehr. Der Flughafen Valencia musste laut dem spanischen Flughafenbetreiber Aena insgesamt zwölf Flüge in andere Städte umleiten. Zusätzlich wurden zehn weitere Flüge gestrichen. Auch der Bahnverkehr ist von den Unwettern betroffen: Der nationale Bahnbetreiber ADIF stellte den gesamten Zugverkehr in der Region Valencia vorübergehend ein. Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Madrid und Valencia fallen laut ADIF mindestens bis Mittwochmorgen aus.
Regierung reagiert mit Krisenmaßnahmen
Die spanische Regierung in Madrid kam am Dienstagabend zu einer Krisensitzung zusammen, um Sofortmaßnahmen zu koordinieren und weitere Unterstützung für die betroffenen Gebiete zu organisieren. Eine auf Rettungseinsätze spezialisierte Militäreinheit wurde nach Valencia entsandt, um die örtlichen Einsatzkräfte zu entlasten und zu unterstützen.
‼️Please pray for Valencia, there has been deadly flooding, many people have died, many injured trapped, missing etc
— Jan ???????????????????????????? (@RosaryMum) October 30, 2024
Message from someone who prays the Rosary with us who lives in Valencia
“SOS, a friend of my daughter is trapped on a bridge near the MN4. She abandoned her… pic.twitter.com/pcLgcza152
Die staatliche Wetterbehörde AEMET hat die Alarmstufe Rot für die Region Valencia ausgerufen, die höchste Warnstufe für solche Wetterereignisse. Auch für Teile Andalusiens gilt die zweithöchste Warnstufe. Zahlreiche Straßen sind derzeit gesperrt, und es wird erwartet, dass die heftigen Regenfälle bis mindestens Donnerstag andauern.