21. April 2017 | 10:57 Uhr
Schnee-Rekord
Bis zu 2 Meter Neuschnee im Osten Österreichs
Riesige Neuschnee-Mengen im Osten Österreichs + Lawinengefahr extrem hoch + Orte abgeschnitten.
Der heftige Wintereinbruch hat Mittwochabend und Donnerstag zu Chaos auf Österreichs Straßen, Stromausfällen, und Panik bei den Weinbauern geführt. Im Osten Österreichs gab es einen neuen Schneerekord. Im Bergland lag stellenweise so viel Schnee wie noch nie in der zweiten Aprilhälfte.
In Lunz am See waren es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag 86 Zentimeter. Auch der Westen war teils tief verschneit, jedoch weit entfernt von einem Rekord.
2 Meter Neuschnee
Bis zu 2 Meter Neuschnee (!) sind dagegen in den niederösterreichischen Alpen gefallen, am meisten in den Ybbstaler und Türnitzer Alpen. Die Lawinengefahr sei extrem hoch, warnte der Lawinenwarndienst des Landes. Auch in Oberösterreich hat es bis zu 150 Zentimeter Neuschnee gegeben - am meisten im Toten Gebirge, den Ennstaler Alpen und den oberösterreichischen Voralpen.
In der Steiermark wurden im Nordstaugebiet zwischen Gesäuse und Hochschwab Neuschneesummen bis knapp 2 Meter registriert. Generell gilt im Osten Lawinenwarnstufe 4 der fünfteiligen Skala.
Auch am Freitag waren in Niederösterreich noch Straßensperren aufrecht. Wegen Lawinengefahr nicht passierbar waren laut Landespressedienst die B20 (Türnitz - Annaberg), die L6174 von Lunz bis zur B71 und die B71 über den Zellerrain. Kettenpflicht für Lkw bestand auf der B20 über Josefsberg und Annaberg und auf der B21 über den Ochsattel.
Ort abgeschnitten
Die obersteirische Ortschaft Hinterwildalpen war wegen der extrem hohen Lawinengefahr nicht über den Straßenweg erreichbar. Rund 80 Bewohner saßen laut Karin Gulas (SPÖ), Bürgermeisterin von Wildalpen, vorerst in ihrem Seitental fest. Auch die Straßen nach Rothwald, einem weiteren Seitental an der Salza, waren gesperrt. "Unsere älteren Bewohner haben gesagt, dass sie so etwas in den letzten 30 Jahren im April noch nicht erlebt haben", schilderte Gulas. "Die Räumfahrzeuge fahren pausenlos." Die Straßen seien nun zwar frei, aber die Gefahr durch Lawinen sei zu groß, um alle für den Verkehr freizugeben.
© Webcam
Gemeinde Wildalpen
Mariazell: Manche Häuser nicht erreichbar
In Mariazell muss die Rettung vorerst gemeinsam mit der Feuerwehr zu Einsätzen fahren. Einige Häuser sind nicht ohne Hilfe zu erreichen. Wege müssen ausgeschaufelt und Patienten mit Tragehilfen in die Einsatzfahrzeuge gebracht werden. Manche Zufahrten sind gar nur mit größeren Feuerwehrfahrzeugen zu bewältigen.
© Foto Kuss
Foto: Foto Kuss